✧ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ⁵⁵✧

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Jᴇᴏɴɢɢᴜᴋs Pᴏᴠ:

-neхт мornιng-

Die Nacht war richtig stressig, da Taehyung sich weigerte, mit mir auf einem Bett zu schlafen, obwohl wir damals immer das Bett geteilt haben, aber er kann sich nicht erinnern. Deswegen hatte er mich verdonnert, auf der Couch zu schlafen und da ich keinen Streit mit ihm anfangen wollte, wegen seiner Zickereien, gab ich mich geschlagen und schlief die Nacht über auf der Couch. Doch Taehyungs stechende Blicke, die er mir nachts geworfen hatte, entgingen mir nicht.

Er hatte mich tatsächlich beim schlafen beobachtet und schlief erst später ein, weswegen er noch schläft als ich aufgewacht bin. Grinsend stehe ich von der recht bequemen Couch auf und schleiche mich leise an die schlafende Schönheit ran und versuche jeglichen Lärm zumeiden, damit er nicht sofort aufwacht. Dies scheint auch gut zu klappen, da er sich kein Stück bewegt und sein regelmäßige Atmung mir andeutet, dass er tief und fest schläft.

Kaum habe ich das Bett erreicht, setze ich mich neben ihm, auf den Kopfteil des Bettes hin, sodass ein Quietschen des Bettes entsteht. Dies scheint ihm gleichgültig zu sein, da er sich immer noch nicht regt und still vor sich hin schlummert.

Ich nutze die Chance und fische aus meiner Jogginghose, mein Handy heraus, welche ich mir vor dem aufstehen noch geschnappt habe und entsperre diese. Gestern hatte mir außerdem Taehyung strikt verboten, bloß in Unterwäsche zu schlafen, da er es peinlich findet.

Deswegen zwang ich mich in ein schwarzes Shirt und eine lässige graue Jogginghose, damit er sich einbekommt, obwohl ich den Gedanken mit ihm bloß in Unterwäsche auf diesen Bett zu schlafen, nicht verabscheue. Aber dies kann ich Taehyung sicher nicht sagen, sonst wäre er noch verstörter als er es schon ist.

Ich gehe auf die Kamera-Funktion und schieße ohne Blitz, ein Foto von ihm, mit bedacht, ihn nicht damit aufzuwecken und nehme dieses Bild gleich als mein neues Hintergrundbild. Ich muss beim Anblick dieses Bildes grinsen und an die Zeit zurück denken als wir beide immer zu zweit geschlafen haben und er sich an mich geknuddelt hat, da er ohne etwas zu umarmen nicht einschlafen kann.

Ich stellte mich deswegen als sein persönlicher Bunny Plüschtier zu Verfügung. Sogar jetzt benutzt der Arme seine Decke als Kuscheltier, da er keines mitgenommen hat. Ich vergleiche das neu geschossene Bild mit dem Alten ab, den ich damals von ihm heimlich schoss als er schlief und dies als mein Sperrbild benutzte.

Mir könnten jetzt die Tränen kommen, da die Chance, seine Erinnerung zurück zu erlangen zur 40 % sind und der Arzt meinte, dass sie wahrscheinlich überhaupt nie zurück kommen werden, was mich echt verdammt traurig stimmt.

Da Taehyung den Anschein hat, vorerst nicht aufzuwachen, beschließe ich, ihn für eine Weile stumm zu beobachten und jedes so kleine Detail an seinem Gesicht, einzustudieren. Als wäre es das letzte Mal, dass ich ihn zu Gesicht bekommen werde.

Ich entscheide mich dann doch, einmal einen kurzen Blick auf meiner Galerie zu werfen und bleibe bei dem Album "TaeKook" hängen, denn den Namen hatte uns damals Taehyung selbst gegeben, während ich es so hingenommen habe, trotz das ich der Dominante von uns war.

Mit Mühe klicke ich auf das Album, da ich mir sicher bin, dass die alten Gefühle von schuld und Selbstverachtung wieder hoch kommen werden, wenn ich die alten Bilder von Taehyung und mir ansehe. Doch mein Daumen bewegt sich von selbst und schon sind die ganzen Bilder in Reihen und Datum zugeordnet, zu sehen. Hauptsächlich sind das Bilder von uns wie wir schliefen, weshalb ich mir nur diese auch ansehe, da es zu den jetzigen Zeitpunkt ziemlich passt.

Beim Betrachten der Bilder fällt mir erst so richtig auf, wie oft wir gemeinsam die Zeit mit Quatsch machen und schlafen verbracht hatten und die Nähe des jeweils anderen immer genossen.
Ich fühlte mich bei ihm wahrhaft wohl und geborgen. Bei ihm konnte ich selbst sein und konnte mich auch von meinem schüchternen Ich befreien.

Dank Taehyung wurde ich offener und glücklicher und in der Zeit als er nicht mehr bei mir war, änderte sich alles schlagartig und wieder beim alten, außer das ich statt schüchtern nun eiskalt zu den Leuten aus meiner Umgebung war.

Aber dies zu recht, denn alle Menschen sind Fassaden und Marionetten seines selbst, die ihr wahres Gesicht vor einer Maske verstecken, da diese zu der heutigen Gesellschaft nicht passen und Angst haben, nicht mit ein integriert zu werden. Als Außenstehende und mit einem schlechten Ruf verdonnert zu werden. Alles nur verdammte Blender und nichts weiter. Die jetzige Gesellschaft ist auch schuld an Taehyungs Schicksal.

Sie hätten ihn das nie antun dürfen, dann wäre das Drama nie geschehen, wären wir bis heute ein glückliches Paar, aber das Schicksal ist ein mieser Verräter, der uns nicht mal die Freiheit verglückte, sondern diese mit all unsere Träume zu Boden hämmerte.

Nun sind mir tatsächlich die Tränen gekommen, denn einzelne Tränen fließen meine nun rötlichen Wangen hinunter und ich lasse es stumm passieren, denn ich habe nicht den Nerv, mir diese weg zu wischen, da sich immer neue und immer mehr Tränen ansammeln und ich nichts dagegen unternehmen kann.

ℱᴏʀɢɪᴠᴇ ℱᴏʀɢᴇᴛ☘ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt