Kapitel 25 - Optionen

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Sein Kuss wird immer vordernder, ohne darüber nachzudenken lasse ich mich von ihm hinreißen. Ich verstehe jetzt warum ihn so viele Frauen erliegen - seine Küsse machen einfach süchtig. Mit jeder Berührung lassen sie einen nach mehr verlangen. Es ist als löse er in mir einen unstillbaren Durst aus. Unsere Zungen vereinen sich zu einem feurigem Tanz. Mein Körper schreit danach seine wundervollen Lippen an jeder erdenklichen Stelle zu spüren.

Als würde er mein Verlangen spüren, wandern seinen Lippen zu meinem Hals und liebkosen diesen zunächst sanft, dann immer ernergischer. Er löst damit auf meinem ganzen Körper Gänsehaut aus, ich schmelze dahin wie Wachs in seinen Händen. Meine Beine werden ganz weich. Meine Hände Krallen sich an seinem Hemdkragen fest, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere. Unkontrolliert entfleucht mir ein leises „Colin..." was ihn offenbar veranlasst, sich wieder um meine gierenden Lippen zu kümmern. Ich spüre wie ich über diese Situation völlig die Kontrolle verliere. Und noch schlimmer - es scheint mich noch nicht einmal zu stören.

Als sich seine Lippen von meinen lösen, schaue ich in diese Augen, die mich weiterhin magisch anziehen. Ich spüre seine Hand noch immer in meinem Nacken, die andere an meiner Taille. Ich versuche meine Atmung wieder zu normalisieren, aber so sehr ich es auch versuche, es gelingt mir einfach nicht. Meine Hände krallen sich noch immer an seinem Hemdkragen fest, unfähig meinen Griff nur im geringsten zu lockern.

Aus Angst ich könnte diesen Moment zwischen uns zerstören, wage ich es nicht auch nur ein Wort über meine Lippen kommen zu lassen.

Sein Blick sucht noch immer den meinen. Wie die Motte vom Licht angezogen, kann ich mich ihm einfach nicht entziehen und starre wie gebannt in diese Augen, die mein Herz in Wallung bringen. Plötzlich meine ich in ihnen so etwas wie Unsicherheit zu erkennen. Es tut sich eine mir völlig neue Seite an Colin auf.

Abrupt werden wir durch das laute Geräusch der sich öffnenden Tür erschreckt. Wie auf Kommando zucken wir beide zusammen und entfernen uns im Bruchteil einer Sekunde voneinander.

Ich habe Angst davor mich umzudrehen um möglicherweise in Adams geschocktes Gesicht zu sehen. Oder schlimmer noch - in Doris' wutentbranntes Gesicht, die in ihrer Rage die ganze Band gefährden könnte.

Ich folge Colins Blick. Er scheint  auf einmal wieder äußerst gelassen. Ich wage es mich endlich umzudrehen. Erleichtert schaue ich zu, wie der Tontechniker mit einem Koffer Richtung Bühne verschwindet. Einen Wimpernschlag später sind wir wieder allein.

In mir steigt ein flaues Gefühl auf, als ich mich zu Colin wende und diesmal in ein schuldig dreinschauendes Gesicht sehe.

„Scheiße..." flüstert er und sieht mich mit einem Blick an, der im Bruchteil einer Sekunde mein Herz in sich  zusammen ziehen lässt. Sofort kommen in mir Zweifel auf, die immer lauter werden.

Bereut er unseren Kuss?

Ich sehe ihn ernst an und versuche den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat, hinunterzuschlucken: „Du bereust es..." es ist vielmehr eine Feststellung als eine Frage.

Wie in Trance sieht er mich an: „Anna... versteh mich nicht falsch. Aber wenn das jemand anderes gewesen wäre... Das Schicksal der Band..." versucht er sich zu erklären. Ich verstehe was er meint, mit einer Handbewegung unterbreche ich seinen Erklärungsversuch.

„Schön... Vergiss es einfach Colin." Ich bereue die Worte bereits in dem Moment in dem sie meinen Mund verlassen. Aber ich kann nicht anders. Ich fühle mich verletzt und zurückgewiesen.

Natürlich hat er Recht, was die Band betrifft. Es ist die einzig logische Erklärung. Aber ich will sie nicht hören. Zuviel habe ich mir einen Moment vorher zwischen uns erhofft.

[Update 17.09.2022] Is it love - Colin - Inside a DreamWhere stories live. Discover now