Kapitel 52 - Zwischen Himmel und Hölle

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Staunend stehe ich an der Reling des kleinen Segelschiffs auf das mich Colin entführt hat und bewundere den herbstlichen Sonnenuntergang, der sich über New York erstreckt. Ein Meer aus Rot-, Lila- und Blautönen taucht die Upper Bay in die wunderschönsten Farben.

„Noch eine Seite an New York, die du sicher noch nicht kanntest..." flüstert Colin sanft in mein Ohr, sodass durch meinen Körper ein unaufhaltsamer, warmer Schauer wandert und mir eine Gänsehaut beschert. Unweigerlich schlägt mein Herz einen Augenblick schneller, als er seine Hände an meine Taille legt und mich an sich heranzieht. Ich lehne mich mit den Rücken gegen seine muskulöse Brust und genieße einfach nur diesen Augenblick.

„Es ist atemberaubend... ich kann es gar nicht in Worte fassen..." Stammle ich nur leise vor mich hin und beobachte, wie die warme Herbstsonne in einem von Ton von Rot bis Goldgelb langsam hinter dem Horizont verschwindet. Ein Bild, das keine Kamera der Welt einfangen kann und das ich aufs genauste Versuche in mein Gedächtnis einzubrennen.

Was war das heute bloß für ein Tag. Colin hat mich völlig vergessen lassen, wie turbulent mein Geburtstag dank dem kleinen Intermezzo meiner Mom begann.

Schweigend genieße ich das Schauspiel der Natur bis der rote Feuerball schließlich komplett hinter dem Horizont verschwunden ist und damit eine ebenfalls beeindruckende Aussicht aus das beleuchtet Manhattan preisgibt.

Was für ein gelungener Abschluss für diesen schönen Tag.

Seit einiger Zeit lebe ich nun schon in dieser Stadt und Colin hat mir heute mehr von New York  gezeigt als ich es mir jemals erträumen lassen könnte. Wir waren Eislaufen am Rockefeller Center und das im Oktober! Ich wusste nicht einmal, dass die Eisbahn bereits Mitte Oktober öffnet und das bei fast frühlingshaften Temperaturen. Aber offensichtlich war ich nicht die Einzige. Für einen Samstag war die Eisfläche fast leer. Grinsend hatte mir Colin erklärt, dass die meisten Touristen nicht wissen, dass die Eisbahn so früh im Jahr öffnet. Zur Stärkung waren wir in einem kleinen etwas versteckten Burger Laden essen, von dem Colin behauptete es gäbe dort den besten Burger der Stadt. Und ich kann ihm da nur beipflichten. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen so köstlichen Burger gegessen. Er hatte nicht untertrieben. Im Anschluss hat er mir einen kleinen versteckten Park gezeigt, der in seiner herbstlichen Farbvielfalt den Central Park bei weitem übertraf. Um sich anschließend ein kleines Musical auf dem Broadway anzusehen. Als ich ihn aufzog, ob er neuerdings auf Musicals stehe, hat er mich nur grinsend angesehen und erklärt, dass man das einmal im Leben angesehen haben muss. Also warum auch nicht an meinem Geburtstag.

Und jetzt stehen wir hier, auf einem kleinen Segelschiff abseits des Großstadttrubels. Ich genieße die Friedlichkeit. Die Wärme die mein schöner Sänger ausstrahlt und die mich wohlig umgibt.

Ich drehe mich zu ihm und lege meine Hände an seine stählerne Brust. Mein Blick sucht seine azurblauen Augen, die mich mit einem Funkeln ansehen und sofort wieder in ihren Bann ziehen.

„Ich weiß gar nicht wie ich die hierfür Danken soll. Es war einer der schönsten Geburtstage, die ich je erlebt habe. Danke Metalhead." erkläre ich ihm mit einem aufrichtigen Lächeln. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen um ihm einen zärtlichen Kuss aufzudrücken.

Er sagt nichts weiter und lächelt mich einfach nur mit seinem schönen, schiefen Lächeln an.

„Da fällt mir ein – ich hab noch eine Kleinigkeit für dich..."

Neugierig beobachte ich Colin dabei, wie er etwas aus seiner Jackentasche zieht.

Als zum Vorschein eine kleine Schatulle kommt, die unheimliche Ähnlichkeit mit der hat, die er mir gestern Abend mit der Kette übergab, schaue ich überrascht auf. Er drückt sie mir behutsam in die Hände.

[Update 17.09.2022] Is it love - Colin - Inside a DreamHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin