Brian May

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„Brian, glaub mir. Es ist perfekt.", meint Roger, doch ich bin gar nicht begeistert davon.

„Nein! Da fehlt noch was!", sage ich laut und bin kurz davor zu weinen.

„Brian, wir wissen alle was fehlt, beziehungsweise wer fehlt.", sagt Deacy und er trifft es auf den Punkt.

Ich nicke und schaue auf die Liedzeile, mit der ich unzufrieden bin.

„Hey, Brian.", ich drehe mich um und dort steht Stephanie.

Sie kommt auf mich zu und umarmt mich. Ich kann nicht anders und muss wieder weinen. Ich drücke sie fest an mich und kann meine Tränen gar nicht mehr kontrollieren. Sie streicht beruhigend über meinen Rücken und flüstert mir Dinge zu, die ich aber nicht verstehe.

„Ich glaube, wir gehen jetzt besser.", sagt Stephanie und löst sich aus der Umarmung.

Roger und Deacy nicken, sie kommen auf mich zu und umarmen mich.

„Wir sehen uns morgen, Brian.", sagen sie und gehen.

Stephanie nimmt meine Hand und wir gehen zusammen zu ihrem Auto. Sie fährt mich nach Hause und ich frage sie, ob sie noch mit rein kommen kann. Sie nickt und wir gehen rein. Ich lege den Text auf den Tisch und schaue ihn enttäuscht an. Seitdem Freddie gestorben ist, bekomme ich gar nichts mehr hin. Stephanie bringt mir ein Glas Wasser und ich nehme es dankend an.

„Brian, ich weiß es ist schwer für dich, besonders für dich, doch die anderen sind in derselben Situation und ich denke, ihr solltet mal alle eine kleine Pause machen. Lasst euch mit dem Song etwas Zeit.", sagt sie und nimmt meine Hand.

Natürlich hat sie recht, doch ich bin es ihm schuldig. Ich nicke und nehme meinen Blick nicht von unseren Händen.

„Hast du hunger?", fragt sie und ich schüttle mit dem Kopf.

Ich bin in der letzten Zeit viel ruhiger geworden, ich will einfach nicht mehr reden, eigentlich will ich auch gar nicht mehr leben, doch diesen Gedanken, habe ich noch keinem erzählt. Nicht Roger, nicht Deacy, nicht mal Stephanie und das obwohl sie die letzten Jahre immer für mich da war. Ich bin ihr dankbar, doch das zeige ich ihr nicht, habe es ihr nicht einmal gezeigt. Ein schlechtes gewissen habe ich, doch ich kann nicht drüber reden, nicht jetzt, nicht während dieser Situation.

„Ich aber. Ich mache mir jetzt etwas Rührei, wenn du hunger hast kriegst du was ab.", sie lässt meine Hand los und geht in die Küche.

Ich seufze und nehme das Blatt wieder in meine Hand.

And everywhere the broken-hearted
On every lonely avenue
No one could reach them
No one but you

Freddie, warum? Mir läuft eine Träne die Wange runter und ich versuche ruhig zu atmen, doch meine Hand fängt an zu zittern und ich bekomme Angst.

Another tricky situation
I get to drownin' in the blues
And I find myself thinkin'
Well, what would you do?

Ich bekomme plötzlich keine Luft mehr, es fällt mir schwer zu atmen, ich falle auf den Boden, da ich aufgestanden bin und werfe das Glas um. Stephanie kommt auf mich zu gerannt und versucht mich zu beruhigen, doch die Panik Attacke ist da und ich kann sie nicht los werden. Mein ganzer Körper zittert und mein Magen verkrampft sich. Mir wird plötzlich total übel und ich kann es nicht kontrollieren. Stephanie nimmt mich in den Arm und drückt mich ganz fest an sie, erst jetzt kann ich mich wieder beruhigen. Sie streichelt meine Haare und krault über meinen Rücken. Ich schließe meine Augen kurz.

Als ich aufwache, merke ich, dass ich in meinem Bett liege. Ich schaue mich verwirrt um, wie bin ich hier hergekommen? Es ist total dunkel, doch der Mond scheint auf einen Kopf, der in meinem Bett liegt. Der Kopf hat braune Haare und das kann nur eine sein. Stephanie. Ich muss etwas lächeln und lege mich wieder zu ihr.

One Chapter QueenWhere stories live. Discover now