Das rosa Hasenkostüm

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|•JORDAN•|

Sam und ich haben einen Plan geschlossen.
Uns war klar, dass Riley Caleb nicht alleine lassen wird, aber genauso klar für mich war, dass ich diese Gelegenheit nutzen muss.
Da ich mir aber ziemlich sicher war, das Riley mich nicht mit Caleb reden lassen würde, habe ich mich für etwas anderes entschieden. Dazu musste ich meinen Dad aber in den Plan einweihen.
Zu meiner Überraschung war er davon begeistert, also stehe ich jetzt hier unter den ganzen Hochzeitsgeästen in einem rosa Hasen-Kostüm.
Als ich Riley mit Caleb gesehen habe, habe ich mich umgezogen, um meinen Plan durchzusetzen.
Caleb meinte mal, wenn ich mich in ihn verlieben würde, muss ich ihn vor hunderten Menschen in einem rosa Hasen-Kostüm meine Liebe gestehen und genau das werde ich jetzt machen.
Ich bin total aufgeregt, aber gleichzeitig freue ich mich auch.

Ich weiß zwar nicht, warum Caleb bei Riley ist, doch ich bin mir sicher, dass er wieder zu mir zurückkommen wird mit dem richtigen Ansporn.

Ich stehe schon seit geraumer Zeit hier auf der Tanzfläche,  nicht weit von dem Tisch entfernt, wo Caleb mit Riley, Clarissa und ihren Freundinnen sitzt. Mein Vater steht bei Sam, die beiden mustern mich hoffnungsvoll. Meine Augen sind nur auf Caleb gerichtet.

Und da endlich streift mich sein Blick und bleibt an mir hängen. Seine Augen werden groß, sein Mund klappt auf, ich muss lächeln.
Er starrt mich eine Weile an, sowie mittlerweile jeder.
Es ist mucks Mäuschen still, Riley bekommt den Mund nicht mehr zu, was mich noch mehr grinsen lässt, allerdings schenke ich meine Aufmerksamkeit jetzt nur noch Caleb.

Wir befinden uns nicht auf der Hochzeit unserer Eltern. Ich stehe nicht peinlich gekleidet inmitten hunderter Menschen. Sein Freund sitzt nicht genau neben ihm. Keiner kann hören, was ich sage, nur er. Es gibt nur mich und ihn. Ich bin aufgeregt, mein Herz schlägt unglaublich schnell, er sieht mich einfach nur an und dann beginne ich zu sprechen.

„Alles hat mit dieser dummen Wette angefangen. Du solltest mich ins Bett bekommen, dafür hättest du mein Auto bekommen und ich sollte dich in mich verliebt machen, dafür wärst du wieder ausgezogen.
Ich wollte diese Wette von Anfang an unbedingt gewinnen, aber nicht, damit du gehst. Ich wollte, dass du mich liebst, weil ich dich liebe. Es war schon von Anfang an so, aber ich habe sehr lange gebraucht, um es zu begreifen.
Du hast gesagt, wenn ich mich in dich verliebe, muss ich dir in einem rosa Hasen-Kostüm vor hunderten von Leuten eine Liebeserklärung machen.
Ich habe damals zugestimmt und darüber gelacht. Aber ich wusste, dass es früher oder später dazu kommen würde. Ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dich liebe, aber ich habe es dir nie bewiesen. Dass ich jetzt hier stehe und zum ersten Mal dazu bereit bin, mich in der Öffentlichkeit zu dir zu bekennen, soll nicht dieser Beweis sein.
Ich habe mir lange überlegt, was ich tun kann, damit du zu mir zurückkommst. Du wolltest, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, einfach nicht mehr als meinen Gedanken raus. Selbst, nachdem du mich verlassen und all diese Dinge gesagt hast, konnte ich nicht anders als mir zu wünschen, jeden Morgen neben dir aufzuwachen.
Ja, ich weiß, ich bin morgens nicht gerade gut gelaunt, aber du hast mich verändert. Du erinnerst dich bestimmt an den ersten Morgen, an dem ich dich geweckt habe. Oder an den letzten, nachdem ich dir das erste mal gesagt habe, das ich dich liebe. Ich will nicht, dass das der letzte war. Und ich will nicht, dass das das letzte Mal war, das du hörst, wie sehr ich dich liebe. Ich will es dir jeden Tag sagen, auf tausend verschiedene Arten, will es dir beweisen, indem ich einfach alles für dich tue.“

Ich sehe ihn eindringlich an, meine Augen haben sich mittlerweile mit Tränen gefüllt, weil ich so gerührt von meinen eigenen Worten bin, denn die kommen direkt aus meinem Herzen.
Dann wende ich mich von Caleb ab und richte mich an die Gäste.

„Ihr denkt jetzt vielleicht Caleb ist so ein toller Typ, weil ich ihn bedingungslos liebe. Und da bin ich nicht der einzige. Aber das ist er nicht. Caleb hat auch seine Macken und Fehler. Aber genau diese machen ihn eben zu dem Caleb, den ich liebe und den ich in jeder Sekunde vermisse, wenn er nicht bei mir ist. Ich wollte lange nicht einsehen, dass ich so empfinde. Der hauptsächliche Grund dafür ist, weil er ja offensichtlich ein Typ ist, aber jetzt ist es mir egal.
Ich liebe ihn nicht für sein Geschlecht, sondern für seinen Charakter, für das Gefühl, das nur er in mir auslöst und meinetwegen können das jetzt ruhig alle wissen. Selbst, wenn es ihn nicht interessiert und er wieder mit seinem Freund nachhause geht, will ich, dass jeder einzelne, der hier Anwesenden von nun an bezeugen kann, dass ich Caleb White mein Herz offen darlege, obwohl er es schon einmal gebrochen hat. Aber genau das ist der Grund. Nur er kann es wieder heilen“

Jetzt sehe ich wieder zu Caleb, sehe die Tränen auf seinen Wangen, seine zusammengepressten Lippen.

„Caleb, wirst du mein Herz heilen?“

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora