Hausführung mit Folgen

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Ich sehe dem Idioten dabei zu, wie er einen wütenden Abgang macht und lache in mich hinein.

„Wow, was hast du denn mit dem gemacht?" Sam und Denise kommen aus dem Raum in den Flur und sehen Jordan hinterher.
„Ich hab ihm gesagt, dass er nicht schwanger wird, wenn ich nicht durchnehme, dann ist er abgehauen", erkläre ich wahrheitsgemäß.
„Oh wahrscheinlich ist er jetzt enttäuscht und muss den Schock überwinden, dass du nicht der Daddy seiner Kinder werden kannst", lacht Sam.
Denise muss ebenfalls schmunzeln, wird aber dann ernster. „Nicht so fies Jungs, Jordan hat es eh schon schwer genug"
Sams Lachen verklingt. „Hast ja recht", murmelt er, ehe er sich wieder an mich wendet.

„Also ich habe gehört, du bist Jordans Stiefbruder?" Er läuft an mir vorbei, sowie Denise, doch sie deuten mit mir einem Kopfnicken, dass ich mitkommen soll. „Naja. Für ihn bin ich eher ein Parasit."
„Wieso, was hast du angestellt?", will Sam wissen, doch sein flirtender Unterton entgeht mir nicht.

Ich bin froh, dass er blond ist. Ich steh auf blond.

„Ich hab nichts gemacht, außer gut auszusehen", gehe ich im selben Ton zurück.
Denise kichert. „Ehm Caleb ich habe dir ja schon gezeigt, wo die Besenkammer ist." Wir beide lachen, aber Sam kommt nicht ganz mit.
„Wie jetzt? Ihr habt schon Insider?", fragt er empört.
Denise nickt. „Caleb ist ein cooler Typ."
Ich lächle ihr zu.

„Dann frag den coolen Typen, mit dem du einen Insider hast, doch mal nach seiner Nummer, damit zu sie an mich weitergeben kannst", schlägt Sam dann vor.
Ich lache. „Ich schreibe sie dir auf, wenn wir wieder im Klassenzimmer sind", wende mich dabei aber an Sam.
„Ich will auch" Denise hebt die Hand, ich muss lachen.

Ich kann gar nicht glauben, dass ein Spacken wie Jordan so coole Freunde hat.
Allerdings weiß ich nicht, wie sie auf mein wirkliches Ich reagieren würden. Ich spiele mich hier nämlich arroganter auf als ich es bin, aber ich habe einfach keine Lust der schüchterne, schwule Neue zu sein.
Wobei ich nicht denke, dass Denise und Sam etwas gegen Schwule haben. Sie wirken einfach nicht so.

Nach einer Runde über den Pausenhof ist die Pause auch schon wieder vorbei und wir gehen zurück in das Klassenzimmer, wo ein wütender Jordan schon auf seinem Platz sitzt und sauer schnaubt, als er uns drei sieht.
Dann dreht er seinen Blick zum Fenster und schaut demonstrativ raus.

Okay?

Anstatt auf meinen Platz zu gehen, gehe mit Sam zu seinem, neben Jordan und nehme einen Stift aus seinem Mäppchen, um ihm meine Nummer auf die Hand zu schreiben.
„Hättest du nicht auf den Block schreiben können? Das geht doch beim Händewaschen ab", mault Sam kleinlaut.
„1. Kannst du sie auch abschreiben und 2. Dann geh halt nicht aufs Klo und mach keine sonstigen Dinge, bei denen du danach Hände waschen musst." Ich grinse dreckig.

Ich habe definitiv vor, den blonden Schönling ins Bett zu bekommen. Mir egal, ob er in meinem Team spielt oder nicht.

„Alter, ist das dein ernst?" Jordan knurrt mich an wie ein tollwütiger Hund.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?", will ich genervt wissen.
„Du kannst doch nicht irgendwelchen Leuten deine Nummer geben? Was wäre, wenn Sam ein Vergewaltiger wäre? Also ich beschütz dich nicht, wenn mal jemand über dich herfällt"

Sam zieht durch verwirrt die Augenbrauen zusammen.
Ich winkle meinen Arm an, um meinen Bizeps zu zeigen. „Vielen Dank, aber ich kann schon selbst auf mich aufpassen."
Sam knurrt, doch es ist kein angepisstes, sondern ein erotisches. „Uh das gefällt Sammy"
Ich muss lachen und lasse wieder locker.

Also wenn Sam hetero ist, bin ich Barack Obama.

Das Klassenzimmer füllt sich langsam, der neue Lehrer kommt rein, der Unterricht geht weiter.
In den Pausen hänge ich mit Denise und Sam rum, Jordan geht uns aus dem Weg, was mir ganz recht ist.
Als die Schule am Nachmittag endlich aus ist, laufe ich zwischen Denise und Sam über den Parkplatz.

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Where stories live. Discover now