Verkündung

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|•JORDAN•|

Ich kann einfach nicht glauben, dass er mich geküsst hat!
Nein, es war nicht einfach nur ein Kuss, ich habe all meine Gefühle hineingelegt, wollte ihm ohne Worte zeigen, was ich für ihn fühle und hoffe so sehr, dass er es verstanden hat.

Wir halten uns einfach weiter ihm Arm, vielleicht ist es komisch, aber das interessiert mich nicht.
Ich will ihn spüren, ganz nah bei mir, jeden Zentimeter seines Körpers, doch bevor ich etwas tun kann, höre ich Dad von unten rufen. „Jordan! Caleb! Kommt runter ins Esszimmer!“
Ich schrecke kurz zusammen, die Märchenhafte Atmosphäre wird getrübt, als Caleb sich wieder von mir löst und mich unsicher ansieht. „Wir s-sollten... Wir sollten runter gehen“ Dann dreht er sich um und verlässt den Raum, lässt mich mit einem Grinsen im Gesicht zurück.
Ihm hat es auch gefallen!

Gut gelaunt wie lange nicht mehr gehe ich nach unten und trete kurz nach Caleb ins Wohnzimmer ein, wo Clarissa und Dad sitzen.
Caleb setzt sich wie immer neben seine Mum, ich mich ihm gegenüber.

„Sag mal Schatz, hast du Fieber? Du hast ganz rote Wangen“ Clarissa legt Caleb die Hand auf die Stirn und an die Wangen, er schüttelt sie ab.
„Nein Mum, ich hab kein Fieber und ich bin auch kein Kind mehr“
Clarissa sieht Caleb nochmal besorgt an, lässt es aber dann auf sich beruhen und wendet sich an mich. „Na, Jordan, wie war’s in der Schule? Du wirkst heute besser gelaunt als sonst“
Etwas seltsam ist das Verhör ja schon, aber ich sage nichts dazu, sondern antworte. „Die Schule war ganz okay. Wie immer halt. Und ja, ich bin besser gelaunt als sonst“Etwas
Ich werfe einen kurzen Seitenblick auf Caleb, der mich immernoch mit rosigen Wangen ansieht, sodass ich ihn einfach nochmal küssen will, weil er so süß ist.

„Habt ihr euch endlich wieder vertragen?“, bringt sich mein Dad mit in das Gespräch ein und sieht zwischen Caleb und mir hin und her.
Ich sehe ihn fragend an. Haben wir uns vertragen oder wird jetzt alles nur noch schlimmer?

„Ja haben wir“, meint er, weil ich nicht antworte, mein Vater nickt zufrieden.
„Das ist gut, denn es gibt Neuigkeiten“
Wieso ahne ich jetzt schon, dass mir das nicht gefallen wird?

„Was denn für Neuigkeiten?“ Caleb klingt misstrauisch, seine Mutter knetet ihre Finger, muss aber lächeln. „Also Georg und ich sind ja schon länger ein Paar und weil wir endlich eine richtige Familie sein wollen, haben wir beschlossen zu heiraten“.

Mein Mund klappt auf, meine Augen werden groß, ich sehe zu meinem Dad, der tatsächlich lächelt. Ja, klar bei Clarissa und Caleb lächelt er immer, nur mich lächelt er nie an dieses Arschlo...

„Verarscht ihr uns?“, fragt Caleb, seine Mutter schüttelt den Kopf. „Bitte freu dich für mich, Caleb. Ich bin doch auch glücklich, wenn du es bist und jemanden hast, den du liebst.“
Caleb bringt ein Nicken zustande und umarmt seine Mutter dann, gratuliert ihr, steht dann auf und reicht meinem Vater die Hand.

Ich sitze einfach hier und versuche das zu verdauen, doch die nächste Aussage von Clarissa, versetzt mir nochmal einen tiefen Schlag. „Ich bin mir sicher, Riley und du werden auch mal an diesem Punkt stehen, Schatz. Ich freue mich so darauf.“ Clarissa lächelt glücklich. Sie ist wirklich ein Fan von dem Riley-Arsch.

Caleb sieht zu mir, ohne etwas zu erwidern, ich bemerke, dass ich die Lippen zusammenpresse und mit den Zähnen knirsche. „Ich muss noch lernen“, mit diesen gepressten Worten, stehe ich auf und gehe ruhig in mein Zimmer, während in mir ein Sturm tobt.

Es reicht nicht nur, dass mein Vater seine Freundin bei uns wohnen lässt, jetzt will er sie auch noch heiraten.
Das fühlt sich falsch an gegenüber Mum. Sie sollte die einzige Frau für ihn sein, aber das ist sie nicht.
Als wäre das nicht schon schwer genug, kommt auch noch die Sache mit Caleb dazu.

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Where stories live. Discover now