Fast getroffen!

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~Fatimas POV~

Ich muss zugeben, dass das, was diese Jungs mit einem Ball anstellen können, ziemlich beeindruckend ist. Vielleicht war Fußball ja gar nicht so übel.

Was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass das Training fast noch 15 Minuten dauert und mir hier auf den Tribünen allmählich stinklangweilig wird. 

Ich lasse die Augen über die Mannschaft ziehen und versuche, eines der Gesichter zu kennen. Was mich schnell zu der Erkenntnis bringt, dass ich keinen kenne. Also beginne ich zu googlen und hab binnen einiger Minuten zumindest ein paar Informationen zu den Gesichtern der Mannschaft.

Also der Typ, der neben Messi joggt und sich mit ihm unterhält ist Javier Mascherano, Verteidiger und wie Messi in der argentinischen Nationalmannschaft. Kein Wunder, dass die beiden so locker plaudern.

In der Nähe von Marc Bartra entdecke ich einen großgewachsenen Typen, der glatte eins neunzig messen muss. Das muss Gerard Piqué sein, spanischer Verteidiger und - zu meiner Aufregung - die bessere Hälfte von Shakira höchstpersönlich.

Was man nicht so alles erfährt...

Meine Finger streichen über mein Smartphone und meine Augen sind fest auf den Bildschirm gerichtet, als plötzlich eine Bewegung in meinem Augenwinkel meine Aufmerksamkeit erregt und mein Blick hochzuckt.

Geradenoch rechtzeitig, um ein Geschoss auf mich zufliegen zu sehen. Ich ziehe erschrocken den Kopf zwischen die Schultern, als der Ball hinter mit auf einen der Sitze der Tribünen kracht, wieder abprallt und am Boden liegenbleibt.

Ich höre jemanden vom Feld aus rufen, was sich jedoch deutlich nach portugiesischem Nuscheln anhört. Anschließend lautes Gelächter von den einzelnen Teamkollegen.

"Sag mal, spinnt ihr?!", fauche ich aufbrausend und schnelle von meinem Sitz hoch. Erneut kommt wieder meine ungezügelte, leicht reizbare Seite zum Vorschein, für dich ich so bekannt bin.

Mein Blick fällt auf einen Typ mit pinken Trainingsklamotten, bronzener Haut, dunklen Haaren und Undercut, welchem seine Teamkameraden soeben grinsend auf die Schultern klopfen. Kurz schweift sein Blick zu mir, bevor er ein freches Grinsen erblitzen lässt.

Er war das gewesen? Dieser Brasilianer? Höre ich keine Entschuldigung, dass er mich fast um einen Kopf kürzer geschossen hätte? Und dann noch dieses selbstgefällige Grinsen...

Gott, solche Typen machen mich...

Ich schüttele fassungslos den Kopf, bevor mir auffällt, dass mein Handy sich nicht mehr in meiner Hand befindet. Ich wirbele herum und entdecke es plötzlich am Boden vor dem Sitz. Ich muss es vor Schreck fallengelassen haben.

Und wie erwartet, verlässt mich mein Pech diesmal nicht und ich erblicke mit einem frustrierten Seufzen den klaffenden Riss im Bildschirm. Toll, großartig. Das Smartphone ist erst wenige Wochen alt.

"Okay, das war's für heute! Das Training ist vorbei, ab unter die Dusche.", ertönt die Stimme des Trainers und die Mannschaft bewegt sich in Richtung des Tunnels. Immer noch genervt, aber erleichtert, dass es endlich vorbei ist, schnappe ich mir meine Tasche von den Sitzen und laufe hinab zu der Umzäunung.

Ich entdecke Munir am Feld und fuchtele frustriert mit meinem Handy in der Luft herum. "Alles ok?", frage er mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme, als er am Zaun angelangt ist. "Nein! Wegen diesem Spast ist mein Handy im Ar-... ist mein Handy hinüber!", verbessere ich mich und halte es Munir vor die Nase.

"Ich fragte, ob dir was passiert ist?", grinst Munir und ich ziehe eine Schnute. "Nein, mir ist nichts passiert, aber dafür meinem Handy. Können wir dann endlich nach Hause?" Munir verwuschelt mir lachend die Haare. "Schon gut. Bin in ein paar Minuten bei dir. Warte einfach hier."

Und dann ist Munir weg.

"Ich bin also ein Spast? Ich hab dich ja nichtmal getroffen.", ertönt in dem Moment eine weitere Stimme, aus der ich deutlich den portugiesischen Akzent heraushören kann.

Ich drehe mich um und erneut erfassen mich diese Augen. Braun trifft Grün... wow... Doch schon wieder ist dieses selbstgefällige Grinsen in seinem Gesicht, dass ich ihm am liebsten herausschlagen würde.

Er nimmt einen Schluck aus einer Trinkflasche, bevor er sie über den Boden davonschlittern lässt und auf mich zukommt. Mir liegt sein Name auf der Zunge, wieso kann ich ihn eigentlich nicht behalten? Irgendwas mit Ney-...

Sein Grinsen wird breiter, als er bemerkt, wie ich ihn anstarre und stattdessen stemme ich die Fäuste in die Hüften. "Nicht getroffen? Von wegen, das war haarscharf. Hättest du etwas besser gezielt, würde ich nicht mehr hier vor dir stehen..."

Kurz erlischt das Grinsen und seine Augen funkeln, bevor er erneut den Mund verzieht. "Ja, dann wären wir wohl alle glücklicher.", lacht der Brasilianer, als er an mir vorbeigeht.

Mir bleibt fast die Luft weg. "Was soll...? Hey, willst du dich nichtmal entschuldigen?" "Wieso das?", lacht er, als er sich umdreht und mit den Schultern zuckt. "Ich hab dich ja nicht getroffen, oder?"

"Soll das ein....?!", schnappe ich, doch da ist er schon auf der Treppe und aus meinem Blickfeld. Nur sein selbstgefälliges Lachen liegt mir noch in meinen Ohren, während ich ihm nur fassungslos hinterherstarren kann. 

~*~

Hallo Leute ;)

Vielen Dank für die Kommentare und die Votes. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Wenn ihr Wünsche, Kritik oder Vorschläge habt, zögert nicht, mich zu fragen.

Bis danne, eure Chato

Don't Kill My Vibe // Neymar JRWhere stories live. Discover now