Officially complicated

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Fatimas POV~

Es muss mitten in der Nacht sein, als es an der Zimmertür klopft. Vielleicht etwas nach Mitternacht.

Glück für den Anklopfenden, dass ich noch nicht schlafe. Im Gegenteil. Ich sitze auf dem Bett, zerknautsche ein Kissen und muss heulen. Und normalerweise heule ich nie.

Hey, verurteilt mich nicht, es war ein langer Tag und ich bin mit den Nerven etwas am Ende!

Jedenfalls reibe ich mir einmal über die wahrscheinlich rot geräderten, geschwollenen Augen und krieche über die Matratze in Richtung Tür.

Als ich sie öffne, sehe ich die Person, die ich - seltsamerweise - sogar zuletzt sehen will, nämlich Neymar.

"Bin zurück... Hast du geweint?", fragt er ohne Umschweife und tritt sofort durch die Tür und näher an mich heran.

An seinen Klamotten haftet der typische Qualmgeruch irgendeines Clubs, seine Haare, welcher unter seiner Snapback zu sehen sind, kräuseln sich etwas, weil sie wohl noch feucht von der Hitze sind und seine Augen sind ebenso leicht trüb.

"Geht dich einen feuchten Dreck an.", knurre ich und schlage seine Hand weg, mit der er eben meine Wange berühren wollte.

Seine braungrünen Augen mustern mich aufmerksam, als er die Hand sinken lässt.

"Was ist passiert?" "Nichts..." "Fa, was ist los? Ein Blinder würde bemerken, dass es dir nicht gut geht."

"Na und?", schnauze ich unfreundlich und drehe mich zur Seite, bevor ich kurz aufschniefen muss.

Es gibt Mädchen, die sehen mit verheulten Augen und laufender Nase ganz süß aus. Oder manchmal auch schön. Und dann gibt es mich: die Cracksüchtige mit Augenringen von hier bis nach Kambodscha.

"Wir reden morgen, Brazilian, ich hab gerade keine Lust zu quatschen. Mir gehts echt dreckig. Und außerdem kann Munir jederzeit hier auftauchen.", schniefe ich und Neymar schüttelt den Kopf.

"Der ist noch unterwegs... Gibt sich wohl die Kante mit den Jungs." "Was? Das auch noch! Du ahnst nicht, wie mein Bruder unter Alkoholeinfluss ist...", stöhne ich auf und lasse mich rückwärts aufs Bett fallen.

Neymar setzt sich auf den Sessel nahe der Kommode und scheint zu respektieren, dass ich im Moment so gar nicht auf Nähe aus bin.

"Ich mag es nicht dich so zu sehen...", murmelt er in sich hinein und ich rolle mit den Augen.

"Ich weiß, dass ich schrecklich aussehe, Neymar.", zische ich genervt.

"Beeindruckend, wie du dir das falsch einredest. Nein. Ich meinte, es passt einfach nicht zu dir. Es ist wie ein leeres Camp Nou. Es ist immer noch schön, aber irgendwas stimmt nicht.", seufzt er und legt den Kopf schief, als er mich mustert.

Ich lache auf. "Wie poetisch, Neymar. Du solltest dir sowas aufschreiben.", ätze ich genervt.

Neymar stöhnt ebenso verärgert auf. "Was ist los?" "Neymar... Lass es einfach, okay?", seufze ich und rappele mich vom Bett auf, um zur Balkontür zu gehen.

Die milde Nachtluft bringt mich zum tiefen Luftholen und ich lehne mich an das Geländer des Balkons.

Kurz darauf höre ich das Quietschen der Tür und Neymar lehnt sich neben mich. Ich kann seinen brennenden Blick auf mir spüren und werde ganz unruhig.

"Hör auf mich so anzuglotzen. Mir geht's gut.", schniefe ich und merke selbst an meiner heiseren Stimme, dass ich lüge. Trocken lacht der Brasilianer auf und dreht sich um, um sich mit der Rückseite an die Geländerstäbe zu lehnen. "Geht's dir nicht." "Tu nicht so, als würdest du mich kennen, Brazilian. Eigentlich... weißt du gar nichts über mich. Und ich nichts über dich."

Don't Kill My Vibe // Neymar JRHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin