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Ich lag in einem weichen Bett. Ich spürte, dass neben mir jemand lag. Zum Himmel betend, das dies nicht Suga war, öffnete ich meine Augen und blickte in eine grinsende Katzenmaske. Erschrocken darüber, dass er mir so nahe war, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er würde mich umbringen! Kurz darauf wurde mir jedoch bewusst, dass er wohl schlief. Erleichtert atmete ich aus.

Wieso war ich hier? Es hatte gestern nicht danach geklungen, als hätte der Mörder besonders viel Mitleid mit seinen Opfern. Also warum lag ich jetzt auf einmal schlafend mit ihm in einem Bett?
Suga bewegte sich plötzlich. Ich hatte nicht einmal die Zeit ,mich zu wehren, als er mich schon auf seine Brust zog und die Arme um mich legte. Es wäre zwecklos, zu versuchen ,mich aus seinem Griff befreien, so fest umklammerte er mich.
Ich wimmerte leise auf, als er genau auf eine der Wunden drückte, und das nicht gerade sanft. Wie viel Kraft hatte der bitte? Und was würde passieren, wenn er aufwachte?

Schlafen konnte ich nicht, dazu hatte ich zu große Angst. Ängstlich lauschte ich dem gleichmäßigem Atem Suga's und hoffte einfach, das dieser niemals aufwachen würde.
Gerade schien er eigentlich sehr ruhig zu sein. Ich konnte seinen Herzschlag hören. Ich versuchte, das schmerzende Pochen an meinem Arm zu ignorieren und mich weitestgehend zu entspannen.

Ich wusste nicht, wie lange ich noch so dalag. Aber irgendwann regte sich etwas unter mir. Suga wachte auf! Verdammt! Schnell stellte ich mich schlafend.
Der Mörder richtete sich auf und gähnte. Mein Kopf lag immer noch auf seiner Brust, einer seiner Arme war noch immer um mich gelegt.

Er schien mich endlich zu bemerken, denn Suga schob meinen Körper von seinem weg. Ich kniff weiter die Augen zu.
"Ey, du!" sagte er mit rauer Stimme.
Oh Nein! Er hatte aber nicht bemerkt, dass ich nicht schlief, oder? Ich versuchte, keine Reaktion zu zeigen.
"Ich weiß das du wach bist."
Langsam, und mit klopfendem Herzen öffnete ich meine Augen.
Suga saß im Schneidersitz neben mir und blickte auf mich herab. Seine Maske war leicht verrutscht, man konnte jedoch nicht sein Gesicht sehen. Hatte er etwa so geschlafen?

Er sah mir in die Augen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Schreien? Nein, dann würde er mich erst Recht umbringen.
Ich könnte auch um Gnade betteln, vielleicht würde er mich ja dann gehen lassen. Ja, das war eine gute Idee.
Ich setzte mich auf meine Knie und neigte den Kopf. Das machte ich gerade nicht wirklich, oder? Aber ich hatte keine andere Wahl.
"Bitte tu mir nichts!" piepste ich. "Ich mache alles was du willst! Ich kann auch kochen, oder das Haus putzen aber bitte..."
Meine Stimme brach ab. Was redete ich da bitte? Ich wollte doch, dass Suga mich freiließ! Ich wurde rot.
Für einen kurzen Moment war es still im Raum. Solange, bis der Mörder anfing zu kichern.

Das war echt peinlich. Mein Kopf sah jetzt wahrscheinlich aus wie eine Tomate. Jedenfalls fühlte ich mich so.
Warum nochmal hatte ich das gemacht?
"Na komm, Kleiner." sein sanfter Tonfall überraschte mich. "Du hast bestimmt Hunger, oder?"
Ich hob vorsichtig meinen roten Kopf hoch. Er wollte mir etwas zu essen geben?
Suga krabbelte vom Bett. Ich wollte es ihm zitternd gleich tun, doch als ich mich bewegen wollte, spürte ich überall an meinem Körper einen stechenden Schmerz. Ich wimmerte auf.
Er drehte sich zu mir um und sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. Schüchtern blickte ich ihm kurz in die Augen.
Er seufzte und zog mich am Arm zu sich, um mich über seine Schulter zu werfen. Erschrocken fiepte ich.

Er trug mich eine Treppe hinunter. Als er mich wieder auf sicherem Boden abstellte, sah  ich, dass wir in einer ziemlich modernen Küche standen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ziemlich viel Hunger hatte. Mein Magen grummelte, und Suga lachte leise. Ich fragte mich, wieso er jetzt so gut gelaunt war. Gestern hatte er nicht den Eindruck gemacht, als könne er lachen.

" Ich hab leider nur noch Instant Nudeln da."
Er zeigte auf einen großen Haufen mit bunten Essensverpackungen. "Such dir eine aus."
Zittrig griff ich nach der erstbesten. Ramen mit Hühnchenfleisch und Mais.
"Ey, Kleiner!"
Vor Schreck, das er mich ansprach, ließ ich die Nudeln fallen.
"Hast du Angst?"
Das war keine Angst, das war Panik.
Vorsichtig nickte ich.
"Vor mir?" fragte er.
Wieder ein Nicken.
Suga sagte: "Jetzt im Moment musst du keine Angst haben. Gerade hab ich nicht das Bedürfnis, jemanden umzubringen."
Wie.. äh.. erleichternd.
Er drehte sich um und machte Wasser in einem Wasserkocher heiß.

Ich nahm meinen Mut zusammen und fragte ihn etwas, das ich mich  schon den ganzen Morgen fragte.
" Wieso w-war ich heute... bei dir, äh... Ihnen ? " Ich hoffte, das ihn diese Höflichkeitsform vielleicht besänftigen würde.
Entgegen meinen Erwartungen begann der Mörder, schallend zu lachen.
Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich wurde rot.
"Du hattest einen Alptraum!" verkündete er mir.
Oh Nein. Sag bitte nicht, dass ich schon wieder davon geträumt hatte.
"Hast du echt Angst vor den Teletubbies?" fragte er mich grinsend. Die Schamesröte stieg in mein Gesicht. Ich konnte nichts dafür, dass mein Cousin Yugyeom mir immer erzählt hatte, das sie mich nachts holen würden!
Suga sagte : "Es war sehr unterhaltsam, wie du die ganze Zeit gebrabbelt hast, das die Teletubbies dich in einen Staubsauger sperren wollen."
Schockiert sah ich zu ihm hoch. Was hatte ich noch alles gesagt?
Zum Glück riss er mich aus meiner peinlichen Situation.
" Hier, die Nudeln sind fertig! "
Er hielt mir den dampfenden Becher hin.

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Applaus für diesen äußerst spannenden Cut. 😂😂😂
Und keine Sorge, Suga's Nettigkeit legt sich wieder, haha xD

Danke für's Lesen ♡

Identity || Yoonmin Where stories live. Discover now