22

983 75 6
                                    

"Nalani please take a sit over here", unsere Lehrerib deutet in die erste Reihe.  Sie steht auf und geht und ich bin immer noch wütend.  Denn was hilft diese Entschuldigung bei dem wissen, dass sie es nur tut, um unsere Clique nicht zu zerstören.

In der Nacht kann ich wieder nicht schlafen, ich denke immer und immer zu an sie, in ihre Grübchen beim Lachen, diese blauen Augen, daas Blonde Haar. Ich denke an ihre weichen Lippen, das Gefühl das sie verursacht haben, ich denke an sie und Larissa.
Ich dreh und wende alles und dann komm ich zu den Schluss, dass  ich  eigentlich nicht wütend sein kann, sie schuldet mir nichts.
Es tut weh. Ich weine. Tränen rollen über meine Wange , mein Körper bebt und es fühlt sich an als würde ich alles Wasser in mir rausweinen. Ich brülle tonlose Schreie, sauge wie eine Ertrinkende Luft in meinen Lungen und verziehe mein Gesicht zu einer trauernden Fratze.
Und da ist niemand der mir helfen kann. Niemand. Oder?

"Hey Jack hier ist das Bus Mädchen",
schreibe ich dem Jungen aus den Bus, während ich mich schneuze.
Es ist kurz vor eins und trotzdem geht er online. 
Jack: ich fasse es nicht dass du schreibst. Macht mich glücklich.
Ich: steht die Einladung noch?
Jack: klar wie heißt du eigentlich
Ich: mia. Hast du morgen Zeit? Wie wäre es mit nach der Schule bei 'Venecia'
Jack: klingt gut Mia. Bis dann.

Das lässt mich schlafen. Das wissen dass da jemand ist, jemand, der einen mag.

Am nächsten Morgen gehe ich Nalani wieder aus den Weg, denn ich halte es nicht aus, sie zu sehen. Trotzdem begegne ich kurz auf dem Gang, alleine sie zu sehen tut weh und mein Herz zieht sich zusammen.
"Mia", setzt sie an, doch ich schüttle nur den Kopf.
Dann ist  endlich Mittag und Jack wartet schon auf mich in der Eisdiele.
"Wie ein Sonnenschein", begrüßt er mich und gibt mir lachend einen Handkuss. Ich lasse mich nicht einladen, ich zahle selbst und er lacht darüber. "Also offiziell kein Date"
Ich muss auch grinsen:"War es von Anfang an nicht"
"Wie kommt es dass du mir geschrieben hast", frägt er bei Eiskafffe und ich erzähle ihm alles von anfang an.
Ab und zu unterbricht er und harkt nach, seine Augen sehen die ganze zeit in meine, aber es ist nicht wie bei nalani, es ist bedeutungslos.
Als ich fertig bin, lehnt er sich zurück, schließt die Augen.
"Du bist wirklich außergewöhnlich"
Er verwirrt mich.
"Naja du hast diese ganze Geschichte erzählt ohne dass mir langweilig wurde"
Ich lache verunsichert und dann beginnt er zu erzählen: Von Mädchen, chaos und Drama. Von selbstzweifeln und dass er weiß das er ein Arsch ist. Ich nicke auch. Und irgendwie verstehe ich ihn. Total.
" Aber wieso tust du es dann?", frage ich und er überlegt kurz:"Ich glaube weil ich einsam bin und keine Freunde habe, außer diese Partymenschen"
Ich nehme ihn als Antwort in den Arm und er entspannt sich zusehens, bis er seinen Kopf auf meine Schulter fallen lässt. Irgendwann löse ich mich von ihm und er lächelt breit.
"Es hat echt gut getan", sagt er am Schluß,"Mia ich kenne dich kaum aber ich weiß, du wirst mir  wichtig werden"
Er lacht und irgendwie ist das alles so surreal. Abstrus.

Tage verstreichen und ich gehe Nalani aus dem weg, ich kann das gut und bald nehme ich ein Buch mit aufs Klo in der Pause, Lese und fühle mich dort sogar wohl.  Dann ist Samstag  und es schüttet, es ist 9 als ich unten ankomme. Pa und Ma sitzen wie immer schon da und noch jemand ist dort.
Sie sitzt mit den Rücken zu mir aber ich hätte sie unter tausenden erkannt. "Nalani", meine stimme versagt.

Dann kamst duWhere stories live. Discover now