Kapitel 20

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DENISE P.o.V

"Der Stein von Pergamon.", zischte Paymon ein zweites Mal.
Wenn ich mich recht erinnerte, war Pergamon eine Insel, ohne zumindest eine Halbinsel. Mein Wissen über die griechische Welt, der Götter und Helden, war etwas unterbeansprucht gewesen, die letzten Jahre. Paymon war auf diesem Gebiet der Experte. Ich hingegen war, obwohl ich alle meine Engelskräfte verloren hatte, gut darin henochische Sigillen zu entschlüsseln und zu lesen.
Vor ein paar Jahren hatte ich versucht es Pay beizubringen, aber genauso gut könnte man versuchen, ein Glas ohne Boden mit Wasser zu befüllen. Er war einfach so untalentiert die henochischen Buchstabe zu lesen und nach einem Jahr und absolut Null Vorschritt, hatte ich es schlussendlich aufgegeben.
"Was ist der Stein von Pergamon?", erkundigte sich Sammy interessiert und lehnte sich weiter nach vorne.
Mein Freund im schwarzen Anzug, genoss die Aufmerksamkeit des Jüngeren. Er liebte es wenn die Leute ihm zuhörten, wenn er seine großen Reden schwang.
"Der Stein von Pergamon ist ein sogenanntes Theoí-pràgma.", erläuterte er aufgeregt und voller Begeisterung, "Übersetzt heißt es so etwas wie Götterstück oder Götterding. So genau kann man das nicht übersetzen.
In diesem Gegenstand, wird die Macht und Stärke, eines Gottes repräsentiert. Es war ein heiliges Relikt und wurde in einem Tempel verehrt. Nachdem dem Tod des Gottes, wurden sie sicher in einer Krypta verwahrt, bis sie schlussendlich von uns Menschen gefunden wurden. Damit ihr dummen Geschöpfe diese nicht entehren, haben manche von den Typen auf dem Olymp, ihr Theoí-pràgma mit einem Fluch belegt.
Poseidon zum Beispiel:
Glaubt ihr Atlantis ist von selbst schnorcheln gegangen? Nein! Erst nachdem sie den Dreizack von Poseidon als Wanddekoration eines ihrer Badehäuser benutzt haben. Da war der große Meister aber stinkig...
Oder Excalibur. Als ob so ein besoffener Druide jemals das Schwert da rein gebracht hätte! Der kleine Bauerntrottel Artus hatte nur Glück, dass er ein Nachfahre von Ares und somit ein Halbgott war. Nie im Leben hätte der Winzling das Ding raus bekommen, so klein und schmächtig wie der war... "
Gedankenverloren blickte Pay nun in die Luft. Manchmal schwenkte er echt in seine eigene kleine Welt, voller Folterungen und Grillpartys ab. Dean schien das jedoch zu lange zu dauern und fuchtelte wild vor dessen Gesicht herum.
"Hey! Du! Geschichtenerzähler!", sprach er ihn an, „Nicht vom Thema ablenken. Wie war das mit dem Theo-Teil?"
Skeptisch hob Pay die Augenbrauen und musterte Dean erneut von oben bis unten.
Ich wusste wie gerne er ihn jetzt packen und in die Folterhöhle zerren wollte. Dean hatte Glück, dass er unter meinem Schutz stand.
"Theoí-pràgma!", verbesserte ihn der Dämon halbherzig, "Also, nach und nach fandet ihr Fleischsäcke ein paar dieser Dinge. Seinerzeit hatte ich sogar das Glück solche zu erwerben. Die Goldmaske des Agamemon, das Derveni-Papyrus und so weiter und so fort.
Ach ja, Denise! Wusstest du, dass ich 1922, das Grab von Tutanchamun gekauft habe? Dieser Howard Carter war echt ein schwieriger Verhandlungspartner, aber schlussendlich war es doch ein Schnäppchen. Das echte Grab, dass ich zurzeit übrigens als meine persönliche Sommerresidenz mit Indoorpool benutze, steht nur ein paar Auto Stunden von dem Fake-Grab, welches ich erbauen lassen habe, entfernt. Hey! Ich habe eine Idee! Ich lasse dich dort begraben, wenn du mal von etwas zerfleischt wirst! Dann kannst du dort als Geist herum fliegen und die Touristen erschrecken!"
Gelangweilt verdrehte ich die Augen. Diese Geschichte brachte er oft zum Besten. Meistens, wenn er angeben wollte. Ich hatte das mindestens um die Zweihundert mal gehört...
Alleine im letzten Jahr!
"Aber um nicht vom Thema abzudriften,... Die Götterdinge sind so etwas ähnlich wie ihre Seele.", fuhr der kleine Angeber fort, "Sie sind ein Teil ihrer Körper. Sollte Hekate dieser Stein in die Hände fallen, kann ich nicht genau sagen, was passieren wird. Im besten Fall jedoch, wird jedem Menschen auf dieser Welt, auf grausamste Art und Weise, das Fleisch von den Rippen geschnitten und zu Gyros verarbeitet.
Wir wollen doch positiv denken. Seht ihr das nicht so Jungs?"
Sein so typisches, sarkastisches Grinsen breitete sich aus.
"Also ich fasse mal zusammen und du sagst mir, ob ich mit dem richtig liege.", befahl ich etwas in Gedanken. Leicht, aber immer noch mit einem fetten Lächeln nickte mein Gegenüber.
"Also, wir suchen nach einem Stein, der die Türen des Tartaros, sowohl öffnen als auch schließen kann."
"Ganz genau!"
"Dieser Stein gehörte früher mal Hekate."
"Jop!"
"Und er ist mit ihr in Kombination, so etwas wie eine Powerbank, mit der sie die gesamte Menschheit auslöschen kann."
"Bingo, Bongo!"
"Deshalb müssen wir den Stein vor ihr und den rotäugigen Zombies finden."
"Offensichtlich!"
"Damit wir diese Verrückte wieder in den Kerker schmeißen können, bevor sie uns zu einem griechischen Fleischgericht verarbeitet."
"Jetzt hast du es kapiert, Schätzchen! Denise, mein Liebling, du bist ein Genie!", schrie Paymon begeistert auf.
Immer noch etwas irritiert biss ich mir auf die Unterlippe. Ein Gedanke schwebte noch in der Luft.
"Dann bleibt da noch eine Frage offen.", murrte ich leise vor mich hin.
Blitzschnell war Paymon aufgesprungen und zu mir hinüber gehuscht. Fordernd drängte er sich zwischen mich und Dean, der gezwungen war ein Stück beiseite zu rutschen.
Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, da er von Paymon's, zugegebenermaßen, muskulösen Körper verdeckt wurde, wusste ich dennoch, dass er gerade vor Wut tobte. Er ließ sich das nicht gerne gefallen und ich war ihm dankbar, dass er, trotz Pay's besonders schwierigen Art, so gelassen und ruhig blieb. Provokant legte Pay nun einen seiner Arme um meinen Schultern und rutschte weiter zu mir.
"Na dann frag doch, mein Liebling.", forderte er mich auf.
Leicht beugte ich mich nach vorne und mich aus seinen Armen zu befreien und ein Stück zur Seite zu rutschten. So konnte ich ihm angenehm in die Augen sehen, obwohl er doch ein gutes Stück größer war als ich.
Mit fester Stimme entgegnete ich: "Wieso, baut Hekate so einen riesigen großen Kreis aus Altmetallteilen?"
Paymon's Blick war unverändert. Ernst schaute er mich an. So sah er immer aus wenn er über etwas nachdachte. Ich mochte diesen Gesichtsausdruck. Dieser erinnerte mich immer wieder daran, dass er so viel schlauer war, als man es annahm. Er mochte vielleicht aussehen wie das Abbild eines Männermodels, aber er hatte das Gehirn von Albert Einstein und Hannibal Lecter zusammen. Und das war eine ziemlich schräge, aber auch gefährliche Kombination.
Langsam zog er seinen Arm wieder zurück und stand auf. Nachdenklich rieb er sich mit der Hand über das Kinn und lief quer durch den Raum. Er umrundete mehrmals die Sofas. Das machte er immer wenn er nachdachte. Er bildete sich ein, wenn er sich bewegte sein Gehirn zusammen mit seinen Beinen zu arbeiten begann.
So oft hatte ich schon versucht ihn zu überzeugen, dass dies nicht stimmte, aber er war ein solcher Sturkopf, dass dies unmöglich war.
Doch plötzlich, blieb er ruckartig stehen und sah auf. Augenblicklich machte er kehrt und rannte zum Bücherregal gegenüber. Wie ein Wahnsinniger zog er einige Bücher aus den Regalen und warf sie über seine Schulter. Murmelnd lief er die Regalwand ab und warf weitere Exemplare hinter sich, die knapp an unseren Köpfen vorbei flogen.
"Sag mal ist der immer so?", erkundigte sich Sam, der sich gerade etwas zu mir beugte.
Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern.
"Wie soll ich das erklären?", fragte ich mehr mich selbst, "Nicht seltsamer als sonst."
Das entsprach auch so ziemlich der Wahrheit. Ich war durch ihn in echt seltsame und verzwickte Situationen hinein gerutscht. Eines Morgens fand ich mich sogar mal mit Pay, einem Bagger, einer mexikanischen Mariachi-Band und einem Hammerhai im Swimmingpool, der laut dem Hotelmanager vor unserem Eintreffen noch nicht da gewesen war, in der Hochzeitssuite, des Caesar-Palace-Hotel's in Las Vegas wieder...
An den Vorabend konnte ich mich gar nicht erinnern. Um ganz bei der Wahrheit zu bleiben, wusste ich nicht mal mehr, dass ich mich mit Pay getroffen hatte und das mit dem Hai war uns beiden, bis zu diesem Zeitpunkt noch immer ein Rätsel geblieben. Zumal die Suite im sechzehnten Stock lag.
Da wurde ich plötzlich von Paymon's schreien aus meinen Gedanken gerissen. Voller Elan hüpfte er über die Lehne des Sofa's und zwickte sich erneut zwischen mich und Dean.
Dieser schien immer noch ziemlich unentspannt zu sein. Natürlich konnte ich das verstehen. Würde ich Paymon nicht kennen, würde ich ihn killen. Aber das ging ja leider nicht und so saß ich nun neben der durchgeknallten Schreckschraube.
Dieser hatte sich etwas nach vorne gelehnt, um ein Buch, dass er aus einem der Regale hatte, auf den Tisch zu legen. Es hatte einen weinroten Ledereinband, mit goldenen Verzierungen darauf.
Wie gebannt starrte er auf den dicken Wälzer und blätterte aufgeregt darin herum, bis er plötzlich inne hielt. Scharf sog er die Luft ein und schaute wie versteinert auf eine der Seiten.
"Sie hat also einen riesigen Kreis erbaut...?", nuschelte er fast unverständlich, "Das was hier steht wird euch nicht unbedingt gefallen, so viel kann ich euch versprechen."
Unbeeindruckt hob Dean seinen Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wir haben die verdammte Apokalypse verhindert, Mann, also so viel schlimmer kann es ja nicht werden, oder? ", meinte der Winchester seelenruhig.
Pfeilschnell wandte Pay, Dean den Kopf zu.
"Die Apokalypse wird euch vorkommen, wie ein Spielenachmittag mit Mummy und Daddy, vertraut mir.", züngelte er mysteriös, "Hekate versucht ein Portal zu bauen, durch das sie ihre Armeen aus dem Tartaros, in die Welt der Lebenden führen kann. Wenn sie erst mal durch das Portal durchgetreten sind, gibt es kein Zurück mehr. Sie werden wie die Heuschrecken die ganze Welt befallen und kein Leben mehr übrig lassen, an dem sie sich laben können."
Leicht hielt der Dämon sich die Hände vor das Gesicht und faltete sie, so als würde er beten. Als ob Pay jemals zu jemand anderen, außer sich selbst beten würde.
Erneut schaltete sich der Jüngere, der Winchesters in das Gesprächen mit ein: „Aber, wieso braucht sie ein Portal? Ich dachte, wenn sie den Stein hat, kann sie die Tore wieder öffnen."
Ein süffisantes Grinsen stahl sich auf Paymon's Lippen. Immer wenn er so aussah wünschte ich mir, ich könnte ihm mit dem Sessel, eins über ziehen, aber erstens, waren alle seine Sessel aus Mahagoni und mehrere hundert Jahre alt und zweitens, hatte ich nicht die Nerven, mit ihm zu streiten.
"Mein Junge,... Du musst noch so viel lernen!", tadelte er Sam, der ihn nur verwirrt anschaute, was man ihm nicht verübeln konnte, „Hekate hat zwar den Stein, aber das ist doch nur ein kleiner Teil von allem.
Stell dir vor da ist eine Tür. Um sie zu öffnen musst du den richtigen Schlüssel haben und die Türschnalle betätigen. Aber zuerst muss es doch erst einmal eine Tür geben. Wie willst du eine Tür öffnen die nicht vorhanden ist? In diesem Gleichnis ist Hekate die Türschnalle, der Stein der Schlüssel und die Tür das Portal. Sie muss erst einmal das Grundgerüst des Portal's bauen, um dann mit dem Stein ein Loch in die Materie zu schneiden, um somit den Kosmos zu teilen und es damit zu vollenden. Ohne Stein kein Portal, ohne Portal keine Armee. Alles hängt zusammen. Diese drei Elemente sind wichtig. Hekate, der Stein, das Portal. Alles ist verflochten."
Paymon war während seines Vortrags immer lauter und lauter geworden. Er liebte es einfach den Streber raus hängen zu lassen. Wenn er einmal in seinem Element war konnte man ihn kaum noch stoppen. Er würde so lange weiter reden bis ihm schließlich die Luft zum Atmen ausginge, aber da er ein Dämon war, würde das nicht so bald eintreffen.
Mein Körper würde es jedenfalls nicht mehr miterleben. Zumindest nicht in dieser von Fleisch umgebenen und von Organen und Blut gefüllten Hülle.
"Ganz ruhig, Pay!", versuchte ich ihn zu beschwichtigen, während ich ihm sanft auf die Schulter klopfte.
Pay war komplett aufgewühlt. Weit hatte er seine eisblauen Augen aufgerissen, starrte quer durch den Raum und sprang ruckartig auf.
"Das wird auf jeden Fall nicht leicht, Mädchen. Kein Spaziergang wie sonst immer. Das wird echt knall hart.", plapperte er, ohne mich zu bewachten weiter.
Nun war auch Dean aufgestanden.
"Das nehmen wir liebend gerne in Kauf... Los hauen wir ab. War mir keine Freude Mr. Hemondell. Ich hoffe auf kein baldiges Wiedersehen.", legte Dean bestimmend ein.
Er wollte gehen. Ich konnte ihm das nicht verübeln, aber dennoch gefiel mir dieser herrische Ton nicht.
Aber in Anbetracht der Umstände, würde ich das einfach ignorieren. Ehe ich mich versehen hatte, war der Winchester schon durch den Raum gehuscht und durch die Tür verschwunden.
Entschuldigend hob Sam die Arme und verdrehte die Augen. Aus dem anderen Raum in den sein Bruder verschwunden war, hörte man schon sein liebliches Stimmchen ertönen.
"Gott verdammt, wo geht es hier raus? Das kann doch nicht so schwer sein. Da war doch vorher die Tür. ", fluchte er wütend.
Ich hätte es mir schon denken können, dass er nicht mehr raus fand. Immerhin waren wir durch die Geheimtür gekommen und diese ließ sich nur durch einen Kopf am Schreibtisch, oder durch die Außenseite öffnen.
"Na dann...", begann Sammy zögerlich", Es war... nett... sie kennen zu lernen."
Unsicher streckte er die Hand aus, ganz so, als wäre er sich nicht sicher ob Paymon diese menschliche Geste kannst. Etwas misstrauisch begutachte dieser das Körperteil des Winchester, aber eine Sekunde später grinste er erneut, so wie vorher. Überschwänglich packte er die ausgestreckte Hand und schüttelte sie wild.
Enthusiastisch redet er ungestüm auf Sammy ein: "Auch mir war es ein Vergnügen dich kennenzulernen. Denise's Freunde sind auch meine Fff..., okay, sie sind nicht unbedingt meine Freunde, aber sie werden zumindest nicht gefoltert. Obwohl... bei deinem Bruder bin ich mir nicht so sicher..."
"Paymon!", fuhr ich ihn etwas angespannt an, "Deine Scherze sind, absolut nicht witzig!"
Abtuend winkte er einmal kurz mit den Händen und stieß ein verächtliches "Pff" aus. Zwischenzeitlich vernahm man aus dem benachbarten Raum, immer wieder ein leises Fluchen und Poltern. Ganz klar, Dean.
"Das war kein Scherz.", widersprach er mir, schon rein aus Prinzip.
Leider befürchtete ich, dass er das wirklich ernst meinte.
Mit einem leicht gezwungen Lächeln auf den Lippen, zischte ich Pay etwas aggressiver zu: "Oh doch, dass war es!"
Etwas verwundert und zugleich einigermaßen verstört, beäugte uns der junge Winchesters, bevor er sich räusperte und ein paar Schritte rückwärts trat.
"Also,...", begann er etwas abgehakt, "Ich sehe dann am besten mal nach Dean. Nicht das er noch das ganze Büro auseinander nimmt."
Aber die Tatsache, dass immer wieder einmal ein lautes Schäppern aus dem Büro kam schien Pay nicht im Geringsten zu stören. Er hatte ja auch das Geld.
Fast schon gleichgültig schnaubte er Sam, der schon fast aus dem Zimmer getreten war, zu: "Haaa,... soll er doch! Die Queen hat noch mehr davon rum stehen! Ich hole mir ab und zu etwas. Hey! Interesse an eine Vase aus dem Buckingham Palace? Hat denn zweiten Weltkrieg überlebt."
Entnervt schlug ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn und deutete Sam mit der anderen, dass er einfach gehen sollte, was er zum Glück tat.
Wenn man mit Paymon Hemondell zusammen war, dann kam nur Schwachsinn dabei raus und ständig versuchte er einem seine gestohlen Sachen unterzujubeln. In meiner kleinen Wohnung, in der ich nur meinen Besitz, wie zum Beispiel Waffen, Munition, oder Bücher lagerte, hatte ich bereits einen Terracottakrieger, dem ich den Namen Frank gegeben hatte, einen echten Van Gogh und die Gitarre von Axl Rose, die zugegebenermaßen echt, verdammt cool war.
"Das sind deine neuen Königspuddel... Also, das Vorgängermodell hat mir mehr zugesagt.", protestierte Paymon neben mir und schwenkte gelassen sein Scotchglas, das er irgendwie wieder in die Hände bekommen hatte.
Er hatte auch immer etwas zum Nörgeln.
"Hannah und Clara sind tot.", entgegnete ich frustriert, "Ich weiß du mochtest die Beiden, ich ja auch, aber es geht nicht immer nach Plan. Außerdem arbeite ich mit dem Zweien nur das eine mal zusammen. Es wird dir kein Bein abfallen. Oder, täusche ich mich etwa?"
Mit einem Zug leerte Pay das Glas und stellte es zurück auf den Tisch. Höhnisch nickte er und faltet die Hände vor dem Gesicht.
"Natürlich, natürlich,... ja klar.", murmelt er schon fast lautlos, mit seiner geheimnisvollen Stimme, vor sich hin.
"Was?", fragte ich etwas störrisch, obwohl ich genau wusste, dass er diese Stimme immer benutzte um Leute zu ködern.
Er wollte, dass ich nachfragte, also tat ich ihm diesen Gefallen.
"Ich spüre es!", platzte es fast schon aus ihm heraus, "Du und er. Der mit dem großen Mundwerk. Ich spüre es!"
"Um Gottes Willen, Payback! Jetzt rück schon mit der Sprache raus! Ich habe nicht ewig Zeit", maulte ich gelangweilt.
Sein verrückt, vertrautes Lächeln leuchtet erneut auf seinem Gesicht auf.
"Dies sexuellen Schwingung. Sie flattern doch förmlich herum.", lachte er begeistert und ich hatte echt keine Ahnung weshalb.
Aufgebracht boxte ich ihm gegeben die Schulter und meinte mit einem dezent angewiderten Unterton: "Diese... Was? Sexuellen Schwingungen? Woher hast du denn bitte dieses Hippie-Zeug? Hast du neulich die Cosmopolitan gelesen? Sag mal spinnst du jetzt komplett, oder hat einer von Crowley's Hündchen dein Gehirn inhaliert? Was stimmt denn mit dir heute nicht? Du benimmst dich doch sonst auch nicht so!"
Entrüstet stemmte er seine Arme in die Hüfte.
"Ach komm schon, Denise!", raunte er abzüglich, "Dieses Gesicht und die Muskeln und diese emotionale Eingeschränktheit. Das ist doch genau dein Ding. Nicht zu vergessen diese Haare. Glaubst du die würden mir auch stehen..."
Was für Probleme hatte den er nun schon wieder? Die Kombination Paymon und zu viel Alkohol war einfach nicht gut.
"Bloß nicht!", fuhr ich ihn entsetzt an, „Ich warne dich! Wehe du schneidest deine Haare und hör auf mit diesem unsinnigen Gerede!"
"Also gut, ...", nuschelte er wieder vor sich hin, "...aber sag nicht, ich hätte es dir nicht gesagt..."

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Where stories live. Discover now