Kapitel 27

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"Ja und?" frage ich und der kleine schüttelt nur den Kopf. "Kümmere dich erst mal um dich selbst!" meint er besorgt und verschränkt die Arme. Ich grinse ihn an und lasse mich dann wieder in das Bett zurück sinken. "Is ja gut... Hörst dich ja schon fast an wie mein Vater!" lache ich und sehe ihn an. "Das will ich jetzt mal nicht hoffen! Schließlich höre ich mich nicht an wie ein über 40-jähriger!" Dann seufzt er. "Ich werde jetzt wieder gehen. Wenn irgend was ist, dann rufe einfach nach Sebastian. Als Teufel wird er nicht krank!" Ich nicke und er verschwindet. Sebastian bleibt noch da. "Was gibt's noch?" frage ich und er kommt zu mir. "Du solltest jetzt schlafen Kätzchen. Dann wirst du schnell wieder gesund und kannst hier wieder alles auf den Kopf stellen!" Ich schnaube amüsiert und versuche, mich wieder auf zu richten. Doch sofort drückt er mich wieder zurück in die Matratze. "Hinlegen und ruhe geben!" sagt er sanft und ich stöhne genervt auf. "Ich bin nur krank... Nicht am sterben!" erwiedere ich und bekomme ein lachen von ihm. Vorsichtig streicht er mir eine Strähne meines Haares aus dem Gesicht und ich schließe meine Augen. Die sanfte Berührung seinerseits lässt mich sofort entspannen. "Gute Nacht Kätzchen!" flüstert er und ich lächle leicht. "Gute Nacht Teufelchen!" Ich kann fühlen wie er kurz stutzt. "Teufelchen?" Meine Augen öffne ich wieder kurz. "Wenn du mich schon Kätzchen nennen musst und mir sogar die verniedlichungsform davon gibst ist das nur fair!" brumme ich und Sebastian beugt sich zu mir runter. "Na dann eben so..." grinst er und streicht mir noch kurz über meine Haare, bevor ich die Augen schließe und er leise aus dem Zimmer verschwindet.

Die Nacht ist die Hölle. Immer wieder wache ich schweißgebadet auf und muss mein vor Panik rasendes Herz beruhigen! "Scheiß Fieberträume!" murmle ich und wische mir erneut den schweiß aus meinem Gesicht. Erschöpft lasse ich mich wieder in die Matratze sinken und atme tief durch. Mein Nachthemd ist nass und meine Haare kleben direkt an meiner Stirn. Ich brauche Wadenwickel...! Entschlossen richte ich mich wieder auf und bleibe erst einmal sitzen, da mich der schwindel übermannt. Stück für Stück rutsche ich an die Bettkante und schwinge meine Beine darüber. Etwas wackelig stehe ich auf und torkele in richtung Tür. An dieser mache ich erst einmal Pause und drücke dann die Klinke hinunter. Vorsichtig, um keinen zu wecken, gehe ich raus und laufe an der Wand gelehnt in richtung Badezimmer. Immer wieder muss ich pause machen, da meine Beine anfangen zu zittern. "Verdammte scheiße... ich bin im moment wirklich wie ein hilfloses Kätzchen!" murre ich, als ich wieder einmal eine Pause machen muss. "Schön dass du das selbst einsiehst!" kommt plötzlich eine stimme hinter mir und ich drehe langsam meinen Kopf. Sebastian steht mit verschränkten Armen dort. Seine Stimme ist tadelnd und seine Augen blitzen. Aber nicht vor begeisterung oder ähnlichem! "Hey Sebastian!" grinse ich und versuche meine momentane Nervosität zu verstecken. Meine Beine fangen wieder an zu zittern und ich rutsche langsam die Wand hinunter. Sofort kommt er zu mir und fängt mich auf, indem er mir unter die Achseln greift. "Ich habe doch gesagt hinlegen und ruhe geben! Ausserdem hast du selbst gesagt dass man im Bett bleiben soll!" knurrt er an meinem Ohr und er hilft mir auf meine Beine. Zögerlich geht er einen schritt zurück und sieht mich mit einer mischung aus zorn und besorgnis an. "Was brauchst du denn? Du hättest einfach rufen können!" sagt er und ich lächle leicht. "Ich wollte mir nur kurz Wadenwickel machen und dafür brauche ich nunmal  Handtücher. Ausserdem wollte ich dich schlafen lassen. Wie den rest des Hauses!" Sebastian schließt kurz seine Augen und schnalzt dann mit der Zunge. "Ich als Teufel brauche keinen schlaf. Das solltest du doch wissen!" Ich verdrehe meine Augen. "Ich hab gesagt dass ich nicht alles von allen hier weiß... Hab mich eh immer gewundert wie du das schaffst so frisch und munter in der früh immer aus zu sehen. Ich seh in der früh immer aus als wäre ich ein alter Marder. Tot. Am Rand eines Weges liegend und vor ein paar tagen zusammengefahren." Ein leichtes lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. "Keine sorge. So siehst du nicht aus. Eher wie ein explodiertes Eichhörnchen!" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Wow... das hat's jetz echt gebracht..." Er lächelt mich weiter an und ich muss auch anfangen zu lächeln. "Also... Ich geh dann mal in's Bad!" sage ich, um die Stille zu unterbrechen und wende mich schon zum gehen, als ich zurück gehalten werde. "Das einzige wo du jetzt hingehen muss ist dein Bett! Ich hole dir die Wadenwickel und mache dir auch noch einen Tee zur entspannung okay?" Wortlos nicke ich und gebe auf. "Mit dir zu streiten bringt mir eh nichts..." brumme ich und sehe ihn mit plötzlicher müdigkeit an. Da dreht er sich wieder mit dem Rücken zu mir und kniet sich hin. Schweigend lege ich mich auf ihn und er packt mich sanft. Vorsichtig steht er auf und fängt mit dem gehen an. Ich lege meinen Kopf in seine Halsbeuge und schlinge meine Arme um seinen Hals. "Also an die Art von Fortbewegung könnte ich mich gewöhnen!" murmle ich und höre ein leises kichern. "Ich bin doch kein Reittier!" entgegnet er und ich kann anhand seiner Stimme sagen dass er grinsen muss! "Bist du auch nich... nur mein persönlicher träger! Wenn ich ein Kätzchen bin, will ich rum getragen werden!" sage ich und lächle bei der vorstellung, als Katze an ihm zu kleben. "Oh je... ich glaube im moment bist du im Delirium! Oder du hast einen Fieberschub!" meint er plötzlich besorgt und ich hebe verwundert meinen Kopf. "Also wenn ich einen Fieberschub habe, sollte ich das doch irgendwie merken! Ausserdem solltest du mich langsam gut genug kennen dass du weißt, dass man meine gedankensprünge nicht immer nachvollziehen kann!" Er dreht seinen Kopf zu mir. "Bist du sicher?" Ich strecke mich, sodass ich meinen Kopf auf seinen legen kann. "Ich bin genau so sicher wie du die Seele vom Earl willst!"

Well... SHIT!Where stories live. Discover now