Kapitel 12

890 34 0
                                    

Ich nicke langsam und Ciel geht aus dem Zimmer. Sebastian bleibt noch. "Und? Hättest du das gedacht?" frage ich ihn und bemerke seinen durchdringenden Blick. "Ich muss zugeben dass es selbst mich überrascht hat!" sagt er und legt dann eine Hand an sein Kinn. "Ich habe mir zwar gedacht dass ihr etwas verheimlicht und der junge Herr wusste das auch! Aber dann gleich so etwas..." Ich schnaube amüsiert. "Jop... da hab ich ne Bombe platzen lassen was?" Dann rutsche ich auf die andere seite des Bettes und stehe auf. "Musst du mich eigentlich noch überwachen?" Eine kurze zeit überlegt er. "Ich weiß es nicht. Aber ich glaube dass ihr harmlos seid, weswegen ich mich nun um das Frühstück kümmern werde!" Er verbeugt sich und geht zur Tür. Kurz bevor er aus dieser hinaus gehen kann fange ich an zu grinsen. "Und sag Bard dass er den Flammenwerfer bitte NICHT benutzen soll! Sonst erinnert mich das an meine eigenen 'Kochkünste'!" kichere ich und kurz zögert er, bevor er sich lächelnd umdreht. "Sehr wohl." sagt und dann verschwindet. Seufzend gehe ich zu meiner Kleidung und ziehe mich um. Das Nachthemd lege ich sorgfältig zusammen gefaltet auf das Bett und gehe dann zu den Vorhängen. Diese mache ich auf und öffne die Fenster, um frische Luft herein zu lassen. Ich muss lächeln als ich meinen Magen knurren höre und gehe dann aus dem Zimmer und in den Speisesaal. Dort werde ich von einem wartenden Ciel und einem gedeckten Tisch erwartet! "Setzt euch Sera!" Ich folge seiner Anweisung und nehme gegenüber von ihm Platz.

Das Frühstück verläuft überraschend gut. Noch hat er keine Fragen gestellt und ich konnte in ruhe essen. Doch danach fängt der 'Spaß' erst richtig an. Wir gehen in eines der vielen Wohnzimmer und setzen uns auf getrennte Couchen. Ich überkreuze meine Beine wieder und lege meine Hände auf meine Oberschenkel. "Na dann lasst uns die Fragestunde beginnen!" lächle ich und auch Sebastian kommt in den Raum. "Was ist das für Kleidung die ihr tragt?" Ich sehe an mir hinunter und zupfe an meiner grauen Jacke. "Das ist die normale Alltagskleidung in meiner Welt. Frauen tragen hosen und eben auch sowas was ich unter der jacke habe. In der öffentlichkeit werden auch Hotpants getragen. Das sind ganz kurze Hosen die ungefähr bis hier hin gehen." Ich zeige auf das obere drittel meines Oberschenkels. "So kurz?!" meint Ciel erschrocken und ich nicke. "Das ist aber nur für diejenigen die ein bischen mehr zeigen wollen und kein Problem damit haben als Objekt wahrgenommen zu werden. Ich muss zugeben ich bin nicht so der Freund davon..." "Ist auch gut so..." höre ich Ciel murmeln und muss kichern. "Laut euch habe ich immer noch zu wenig an mit dem Oberteil! Also bitte... Und eins sage ich gleich im vorraus..." Ich sehe den Earl ernst an und hebe meinen rechten Zeigefinger. "Ich werde ganz sicher KEIN Kleid tragen!" Ciel fängt an zu lachen und ich lasse meine Hand wieder sinken. "Ich meine das ernst..." murmle ich und bekomme ein gelachtes "Okay!" als antwort.

So geht das eigentlich den ganzen Tag. Vor lauter Fragen-Antworten haben wir sogar das Mittagessen vergessen! Erst der Nachmittagstee, den wir gezwungener maßen von Sebastian serviert bekommen bringt uns wieder in die realität zurück. "Also Ihr habt da ja ein ziemlich interessantes Leben!" gibt er von sich, als er die Tasse an seinen Mund hebt. "Als interessant würde ich es nicht bezeichem. Es ist gewöhnlich." erwiedere ich und trinke einen Schluck des Früchtetee's. "Heute keinen Schwarztee?" frage ich erstaunt und sehe Sebastian an. Dieser verbeugt sich. "Ich habe bemerkt dass euch Schwarztee nicht schmeckt. Deshalb habe ich mir angemaßt für euch einen anderen Tee zu servieren!" Ich grinse ihn breit an. "Vielen Dank!" Er verbeugt sich wieder und ich trinke genüßlich die warme Flüssigkeit. "Sagt bitte 'Du' zu mir. Und zwar alle... In meiner Welt ist es schon höflich wenn man mir 'Sie' angesprochen wird. Und da ich hier keine Adlige oder geschweige denn eine aus der mittelschicht bin sollte das gehen." sage ich und trinke einen weiteren schluck. "Wenn das für eu- dich in ordnung ist dann machen wir das so. Nicht wahr Sebastian?" Der angesprochene verbeugt sich. "Sehr wohl junger Herr!" Die inzwischen leere Tasse stelle ich auf das Tablett zurück und lehne mich dann wieder an die Couch. "Und ähm... was soll ich eigentlich den ganzen tag machen? Ich verstehe nichts vom Kochen also fällt die Küche flach. Ausser Ihr wollt eine die schlimmer ist als Bard und danach ne neue Küche. Das mit den Pflanzen lassen wir lieber. Schwarzer Daumen und so. Bei mir stirbt alles weg was Photosynthese betreibt. Und das mit dem Hausmädchen sein kann man bei mir auch vergessen. Allein wegen dem Fakt dass ich kein Kleid anziehen werde!" zähle ich auf und werde von Ciel und Sebastian amüsiert dabei beobachtet. "Also erste einmal wirst du hier bleiben. Nicht nur weil du hier keinen kennst sondern auch weil du sachen weißt die nicht für aller Ohren bestimmt sind. Und wir werden schon etwas finden mit dem wir dich beschäftigen können!" meint der Earl dann freundlich und ich nicke. "Sebastian?" ich sehe nun zu dem Butler den ich langsam aber sicher netter finde. "Ja Sera?" Ich lege meinen Kopf schief und lächle ihn an. "Ich würde gern dein Angebot von gestern Nachmittag gern annehmen! Aber hab bitte Geduld mit mir okay?" Er verbeugt sich und sieht mich dann wieder an. "Ich werde daran denken wenn ich dich unterrichte!" "Danke!" nicke ich und sehe dann im Augenwinkel, wie Ciel mich verwirrt ansieht. "Er hat angeboten, mir das mit der Sprache richtig bei zu bringen! Dann kann ich auch in die öffentlichkeit gehen ohne dass ich euch in verlegenheit bringe!" Verstehend nickt der Earl und steht dann auf. "Ich werde mich wieder in mein Büro begeben. Falls du mich brauchst dann weißt du wo du mich findest!" Ich stehe ebenfalls auf. "Darf ich eigentlich auch raus gehen?" frage ich und Ciel nickt. "Aber nur wenn Sebastian dabei ist! Ich glaube zwar nicht dass du abhauen wirst, aber ich will nicht dass du in die falschen Hände gerätst!" Ich seufze und nicke dann geschlagen. "Einverstanden..." Mit einem letzten prüfenden Blick sieht er mich an, bevor er, gefolgt von Sebastian, den Raum verlässt. Etwas verloren bleibe ich alleine in dem Raum zurück. "Na toll... Das heißt ich werde nicht mal alleine Luft schnappen können..." brumme ich und gehe dann ebenfalls aus dem Raum um in mein Zimmer zu gehen.

Well... SHIT!Where stories live. Discover now