Kapitel 20

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So geht das die nächsten Tage weiter. Ich werde gefoltert und geschlagen. Bekomme abends ein kleines stück Brot und einen Krug wasser. Weine mich anfangs noch in den Schlaf, was sich aber nach einiger Zeit legt. Ich habe mein komplettes Zeitgefühl verloren. Ich habe weder einen Tag-Nacht Rythmus noch feste Essenszeiten. Auch die Zeit in der er mich foltert ist unterschiedlich! Denn manchmal bin ich schon wach wenn er kommt oder ich schlafe noch. Und ich bin keine die mal 12 stunden schläft und am nächsten Tag nur acht. Ich habe ein konstantes Schlaflevel! Froh kann ich auch darüber sein, dass ich keine gebrochenen Knochen habe! Meistens ist mein Gesicht betroffen, aber nie so dass etwas wirklich gebrochen wäre. Ich glaube in der hinsicht hält sich Alois -wieso auch immer- zurück und hinterlässt mir nur Prellungen und sonst was in der Art. Mein blaues Auge ist abgeschwollen und hat, wenn ich mich richtig an den Verlauf der blauen Flecke aus dem unterricht erinnere, nur noch eine bräunlich gelbe Farbe. Trancy hält mich generell gerade noch so am Leben. Ich glaube er will mich so lange foltern wie er kann, allein weil ich von dem Phantomhive Anwesen gekommen bin! Auch hat er mich schon ausgequetscht, doch ich habe nie etwas gesagt ausser: "Fick dich!" und "Verpiss dich du kleiner Bastard!"  was sich im nachhinein als nicht klug herausstellte, da er noch fester zuschlug und trat als eh schon. Aber das ist mir egal. Im moment bin ich eh in einem... Halb gebrochenem Zustand. Ich habe noch willen hier raus zu kommen! Natürlich! Aber auch dieser schwindet Tag für Tag. Ich bilde mir schon Sebastian und ciel ein, als würden sie einfach zur Tür herein spazieren und mich mitnehmen! Die Folter lasse ich ebenfalls einfach wortlos über mich ergehen und ich frage mich, wann sich denn ein Gott erbarmen würde, mich ENDLICH zu töten! Doch irgendwie sind die entweder alle im Urlaub und deren Urlaubsvertretung ist SCHEIßE, oder sie hassen mich, denn ich lebe weiter! Heute ist wieder einer dieser Tage... Der wie die letzten beginnt.

"Mir ist langweilig! Wach auf!" mault eine bekannte Stimme und ich öffne meine Augen. Ich sage nichts, sondern starre nur in das Gesicht des genervten Trancy. "Na endlich!" meckert er und verschränkt seine Arme. Dann fängt er an dämonisch zu lächeln und er kommt auf mich zu! Ich bin noch nicht ganz wach und kann nur müde dabei zu sehen, wie er immer näher kommt. "Heute mal kein erschrecktes Gesicht? Langweilig!" wie ein kleines Kind stampft er auf und verschränkt die Arme. "Ich komm später wieder! Dann hast du zeit Angst zu bekommen!" das letzte sagt er mit einem grinsen, dass JEDEM Angst eingejagt hätte! Alois dreht sich um und geht wieder raus. Ich registriere nur am Rande das Claude mich mustert und ich lege mich wieder zurück auf die Matratze. Kurze Zeit später muss ich wohl eingeschlafen sein, denn Trancy weckt mich wieder mit dem Rütteln an meiner Schulter. "Verdammt! Du sollst nicht die ganze zeit schlafen!" mault er und ich muss mich zusammen reissen, nicht einfach vor schmerz auf zu stöhnen! Denn auch wenn die Schulter vor ein paar Tagen ausgerenkt und dann wieder von mir eingerenkt wurde, so ist sie immer noch berührungsempfindlich! Aber ich lasse keine schmerzen nach außen dringen, sondern schreie innerlich. Da holt der blonde mit den eiskalten Augen wieder aus und wird kurz vor meinem Gesicht von dem Klopfen an der Tür gestoppt! Genervt sieht er mich an und schnalzt mit der Zunge. Dann lässt er mich los und ruft: "Was! Ich habe gerade meinen Spaß!" Die Tür geht auf und Claude kommt rein. Dieser verbeugt sich. "Wir haben eine Angelegenheit, die eure Aufmerksamkeit bedarf Herr!" meint der Gelbäugige und Alois geht auf den Teufel zu. "Wehe wenn es nicht wichtig ist!" zischt er und beide gehen raus. Ich lasse mich einfach nur wieder zurück sinken und starre an die Decke. Es MUSS irgend was wichtiges sein, ansonsten wäre Claude nicht so... gezwungen gleichgültig gewesen! Ein etwas abwegiger gedanke kommt mir. Was wenn ich dadurch vielleicht fliehen könnte?! Grinsend mobilisiere ich meine Kräfte und richte mich auf. Die schulter kann ich langsam aber sicher wieder belasten, auch wenn sie für berührungen noch nicht wirklich geeignet ist! "Noch bin ich nicht... fertig!" knurre ich und stehe dann schwankend auf. Statt einem geraden Weg gehe ich torkelnd als wäre ich besoffen zur Türe und stütze mich dann an ihr ab. Meine Kopfschmerzen nehmen wieder überhand aber ich schüttle diesen nur. Das ist die beste Chance seit Tagen! Ich reisse mich zusammen und greife nach der Klinke. Plötzlich höre ich ein lautes Krachen und spüre dann eine erschütterung, die mich fast umschmeißen lässt! Doch gerade noch so falle ich nicht hin. Tief durchatmend drücke ich die Klinke runter und bin überrascht dass sie nicht abgesperrt ist! Naja... Wer würde denn extra sicherheitsvorkehrungen treffen wenn die gefangene sich eh kaum bewegen kann? "Schwerer Fehler jungs!" grinse ich und mach die Tür auf. Vorsichtig strecke ich meinen Kopf heraus und sehe mich auf dem langen Gang um. Keiner da! Sehr gut! Wieder erfasst mich eine Kopfschmerzwelle, doch ich achte nicht darauf. Ich halte mich am Rahmen fest und gehe aus meinem Gefängnis der letzten Tage, dessen anzahl ich nicht wirklich zählen konnte oder wollte. An der Wand entlang rutschend gehe ich nach rechts, da links eine Sackgasse ist. Bei jeder Ecke schaue ich ersteinmal um besagte und prüfe, ob noch alles in ordnung ist! Trotz meiner Zitternden Beine gehe ich eisernen Willens weiter. Immer wieder sacke ich in mich zusammen, reisse mich aber zusammen und richte mich wieder auf! Als ob ich denen jetz gönnen würde mich wieder ein zu fangen! Ich habe leider grad keine Ahnung wo ich bin, doch ich gehe weiter. Das verwirrende geschlängele aus Gängen und weiteren Gängen verwirrt mich komplett da es nicht so aussieht, als hätte es eine geordnetete Reihenfolge! Vor der nächsten Ecke bleibe ich wie immer an der Wand stehen und will gerade vorsichtig darum sehen, als ich schritte höre! Panisch fängt mein Herz an zu rasen und ich suche nach einer versteckmöglichkeit! Doch leider gibt es hier auf diesem Gang nicht einmal eine Pflanze, hinter der ich mich verstecken könnte! Ich schlucke und lehne mich gegen die Wand. Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich will doch nur hier weg! Die schritte kommen immer näher und ich atme tief durch. Dann sehe ich eine Gestalt im Anzug um die Ecke kommen und ich reisse meine Augen auf!

Well... SHIT!Where stories live. Discover now