114.1 Kapitel

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„Wie lange soll das noch so weiter gehen?" frage ich ihn. Kurz ist es still, da der Kellner den nächsten und damit letzten Gang serviert. Es ist ein wenig Sorbe mit Frucht für den Abschluss. Ich würde es zu gerne in vollen Zügen genießen, aber mein Fokus liegt auf Louis und da ist mir herzlich egal, welches Essen mir gerade vorgesetzt werden würde. Und wenn die Queen es persönlich servieren würde, in diesem Augenblick dreht meine Weilt sich um Louis. Das tut sie seit geraumer Zeit.

„Es geht vorbei." erwidert er, aber das reicht mir nicht. „Wann?" Er seufzt. „Kann ich noch nicht sagen."

„Wie soll ich dir dann vertrauen können? Wenn du ständig etwas vor mir verschweigst?" will ich wissen, obwohl ich die Antwort kaum hören will.

Louis schluckt und blickt mich an. „Ich werde immer alles, was mir möglich ist tun, damit es dir gut geht und du glücklich bist." erwidert er. Er sagt es so ehrlich. Er will mir die Welt zu Füßen legen. Ich kann nicht sagen, wieso und ich kann es ebenso wenig verhindern, doch in diesem Augenblick kommen mir die Tränen. Ich merke wie meine Sicht langsam aber sicher verschwimmt und merke die erste Träne über meine Wange rollen und dann auf die Tischdecke tropfen. Schmerzhaft wird mir bewusst, wie sehr Louis mich liebt und wie sehr er daran scheitert, es zum Ausdruck zu bringen. Ich wische schnell meine Wangen trocken und stehe auf. „Komm bitte." sage ich mit erstickender Stimme.

Wir gehen zum Ausgang. Sofort ist Mr. Payne neben uns. Der Kellner kommt ebenfalls uns sieht uns kurz etwas verwirrt an. „Setzen sie den Abend auf meine Rechnung." sagt Louis lediglich und wir verlassen das Restaurant.

„Ich will nach Hause." sage ich leise und schlinge die Arme um mich. Ich friere fürchterlich. Ich möchte ins Bett; ins Warme. Ich weiß, dass es uns nicht weiter bringt und dass ich standhaft bleiben sollte, aber ich kann es nicht. Ich schaffe es nicht, mich den Sorgen überzuordnen.

Louis legt mir seine Jacke um die Schultern und wir steigen in den Van. Nur widerwillig nehme ich sie an und ziehe sie enger um meine Schultern. Louis soll nicht denken, dass ich abhängig von ihm bin. Es ist eine Lüge, die ich ihm und mir selbst auftische.

„Ich liebe dich, Harry." sagt er plötzlich und ich blicke ihn an. Ich beiße mir auf die Lippe, aber Louis scheint es nicht zu interessieren. Normalerweise hätte er mich mahnend angesehen und gesagt, dass ich es lassen soll, aber das tut er nicht. Er sieht lediglich kurz hin. Das ist alles.

„Ich liebe dich auch, Lou."

Zuhause angekommen verschwinde ich direkt ins Bad und ziehe mich um. Dann setze ich mich auf unser Bett und warte auf Louis. Er kommt kurz darauf zu mir und setzt sich mir gegenüber. „Ich will dich beschützen, mein Engel." versucht er es erneut. Es scheint ihm wirklich ernst zu sein. Ich seufze. „Das geht nicht, wenn ich nicht weiß, vor was. Ich muss wissen, worum es geht, sonst bekomme ich das Gefühl, dass du mich einsperrst." beichte ich ihm. Er muss verstehen, wie es mir dabei geht. Er muss endlich begreifen, dass er mir die Wahrheit sagen muss, um mich in Sicherheit wissen zu können.

Wenn ich weiß, worum es geht, kann ich mich entsprechend verhalten. So, wie es jetzt ist, kann ich nicht einschätzen, was auf mich zukommen wird und es macht mir Angst.

„Ich kann nicht gut damit leben, dass du mir etwas verschweigst, dass dir so an die Substanz geht." füge ich nach einem Moment der Stille hinzu.

„Siehst du." erwidert Louis und sieht sich in seiner Vermutung vermutlich nur bestätigt. Sofort schüttle ich den Kopf. „Ich kann damit leben, nur nicht gut. Aber trotzdem verlasse ich dich nicht."

Es ist still. Sehr lange wagt es keiner von uns beiden den Mund zu öffnen und Wörter über die Lippen zu bringen. Wir sitzen uns gegenüber und blicken uns nur an. Sein Blick versetzt mein Inneres in einen Sturm. Ich will ihn umarmen, ihn küssen und ihn spüre. Ich begehre ihn so sehr und doch hindere ich mich selbst daran, ihn so nah, wie es nur möglich ist, bei mir zu haben. Ich kann es in diesem Moment nicht. Es geht nicht. Es wäre nicht richtig. Doch seine Wirkung auf mich, nimmt nicht ab. Sie wird von Tag zu Tag stärker und das merke ich mit jedem Augenblick, den wir hier auf dem Bett verweilen.

Louis seufzt. „Oliver ist Nicks Ex." sagt er nach einer Ewigkeit. In diesem Augenblick wird mir einiges klar. Louis hat Nick Oliver ausgespannt. Sie hatten dann anstelle von Nick und Oliver diese Sex-Beziehung von der ich erfahren habe. „Deswegen glaubt Oliver nicht, dass du mich lieben kannst." flüstere ich. Louis nickt kaum merklich. „Ja." antwortet er leise und seine Stimme gleicht dem Hauch eines leichten Windstoßes.

Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Where stories live. Discover now