Cancer [Larry]

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„Bitte gib nicht auf Lou. Du warst so stark. Du hast keinen Grund jetzt aufzugeben."

Ich war wieder im Krankenhaus. Wie jeden Tag seit einigen Wochen. Nach der Diagnose brach eine Welt für mich zusammen. Aber was hätte man von mir erwartet als sein bester Freund und seit einiger Zeit jetzt auch nun endlich sein fester Freund. Ich hatte so lange darauf gewartet ihn endlich mein nennen zu können. Wir hatten zuerst den Jungs, dann dem Management und schließlich auch unseren Fans davon erzählt. Fast alle hatten es sehr gut aufgenommen, aber auf die paar Hater hörten wir gar nicht. Mein Leben war perfekt. Ich hatte alles was ich wollte, doch dann ging es Louis auf einmal immer schlechter. Oft klagte über Kopfschmerzen und auch seine Ausdauer ließ nach. Er verlor die Lust an allem und sah von Zeit zu Zeit immer kränklicher aus. Es tat weh zuzusehen wie Louis kaputt ging, aber er ließ uns nichts machen. Als er dann bei einem Konzert auf der Bühne zusammenbrach, brauchte ich seine Einwilligung nicht mehr und wir fragten die Ärzte danach, ob sie uns sagen könnten, was mit Louis in letzter Zeit los war. Sie sagten uns, dass Louis es uns selber sagen müsse. Nach langem zureden von mir aber auch von den anderen Jungs gestand er, zunächst mir und dann auch den anderen, dass er Krebs hatte und vermutlich bald sterben würde.

 Krebs. Sterben.

Danach ging mein Leben nur noch den Bach runter. Und jetzt saß ich hier. Am Krankenhausbett meines Freundes und musste zusehen wie er starb, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Er war die Liebe meines Lebens verdammt noch mal. Ich konnte nichts tun. Ich konnte ihn nicht davor bewahren. Ich musste zusehen wie er litt. Ich musste zusehen wie er aufgab. Wie er es aufgab zu kämpfen. Wie er seinen Lebensmut verlor. Ich versuchte ihn davon zu überzeugen zu kämpfen. Doch er wollte nicht. Er war müde geworden. Louis hatte aufgegeben und sah es nun ein, das er diesen Kampf wohl verlieren würde. Doch ich wollte es nicht einsehen. Ich wollte ihn nicht verlieren. Ich wollte nicht alleine sein.

Einige Zeit später nahm Louis meine Hand. Er schaute mich an. Schwach flüsterte er: „Ich liebe dich Harry. Vergiss das nie. Versprichst du mir das du mich nie vergisst?"

„Louis ich.."

„Versprich es mir Harry. Bitte vergiss mich nicht."  Traurig schaute er mich an.

„Ich werde dich niemals vergessen Lou. Ich liebe dich so sehr. Wie könnte ich dich vergessen"

„Dann ist ja gut." Er lächelte und ich beugte mich vor um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. Als ich mich von ihm löste erklang ein lange gezogener Piepton. Mein Herz zerbrach in Stücke. In tausend kleine Stücke. Ich erinnerte mich an all die Dinge die ich noch mit ihm machen wollte. An alle noch so kleinen Dinge. Ich begriff das Ich nie wieder Louis Stimme oder sein Lachen hören könnte, nie wieder das Glitzern in seinen Augen sehen könnte, wenn er an etwas riesigen Spaß hatte. Nie wieder würde ich ihn küssen können. Ihn nie wieder berühren können.

Jemand legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich drehte mich um und schaute in die vertrauenswürdigen Augen eines Arztes. „Mr Styles ich muss Sie bitten jetzt den Raum zu verlassen." Flüsterte er mir zu. „Es tut mir sehr leid." Fügte er nach einigem Zögern hinzu.

Ich nickte nur und verließ langsam den Raum. Bis jetzt hatte ich noch nicht einmal geweint. Ich konnte es einfach nicht begreifen. Als die Jungs mich sahen, schauten sie mich erwartungsvoll an. Ich schüttelte nur den Kopf und eine erste Träne verließ meine Augen und lief über mein Gesicht. Ich wurde in eine feste Umarmung gezogen. Aber es waren nur drei paar Arme. Nur drei. Und es würden nie wieder vier sein. Und in dem Moment nahmen die Tränen die Überhand und ich begann hemmungslos zu weinen.

 


 

One Direction boyxboy One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt