achtundfünfzig. [eliza]

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e l i z a

»I can talk to hunderds of people in one day but none of them compare to the smile you can give me in one minute.«

 - Unbekannt

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Ich liebte das Fotografieren deshalb so sehr, weil es für mich nichts Schöneres gab als einen Moment für alle Zeit einzufangen. Ein Foto brachte selbst nach sehr langer Zeit Erinnerungen zurück, die man vielleicht sonst vergessen hätte.

Ich wollte diese Bilderbuch-Oma sein, die ihren Enkeln stolz Fotos aus längst vergangenen Zeiten zeigte und ihnen die Geschichten dazu erzählte.

Dieser Moment lag aber noch in der fernen Zukunft. Wenigstens konnte ich mir sicher sein, dass meine Fotoleine nach der Tour um einiges voller sein würde. Ich war froh mich dazu entschieden zu haben, meine Kamera mit in die Konzerthalle zu nehmen. Besonders, da Shawn gerade seinen letzten Song sang. Es war ausnahmsweise nicht eines der Lieder aus New Zealand Girl, sondern eins seiner älteren, Never Be Alone, aber die Fans waren trotzdem mit Begeisterung dabei. Ich musste mich zurückhalten nicht vor Freude laut auf zu quietschen, als ich das Foto auf dem Kamerabildschirm näher betrachtete. Obwohl das Licht alles andere als perfekt zum Fotografieren war, konnte man dennoch die vielen kleinen Lichter erkennen. Es hatte etwas Magisches, obwohl es nur die Lichter ihrer Handys waren.

»Vielen Dank, Glasgow!«, schrie Shawn am Ende des Lieds ins Mikrophon und verließ unter tosendem Applaus die Bühne. Auch ich klatschte begeistert in die Hände. Bei den Gedanken, dass ich wahrscheinlich bei vielen solcher Shows dabei sein konnte, musste ich lächeln.

Danach ging alles ganz schnell. Nach überraschend kurzer Zeit waren alle Fans bereits aus der Halle verschwunden. Von einem der Sicherheitspersonen wurde ich hinter die Bühne geführt, wo Shawn schon auf mich wartete.

Ich konnte zwar Schweißperlen auf seiner Stirn erkennen und er wirkte erschöpft, aber Shawn strahlte mich trotzdem glücklich an. »Und, wie fand mein Lieblingsgroupie das Konzert?« Ich verdrehte die Augen, lachte aber. Er zog mich näher zu sich heran. »Es war unglaublich, ehrlich«, antwortete ich und hatte das Gefühl, es nicht wirklich in Worten ausdrücken zu können. »Ich bereue es, nicht schon viel öfters auf Konzerten gewesen zu sein.« Shawn schaute mich überrascht an. »Das war dein erstes Konzert? Wirklich?« Ich nickte und er schüttelte lachend den Kopf. »Da müssen wir wohl zusammen noch einiges aufholen.« Mittlerweile trennten unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter. Meine Knie fühlten sich augenblicklich wieder an wie Wackelpudding. Wie konnte er nur so eine unglaubliche Wirkung auf mich haben? Als sich schließlich unsere Lippen erneut berührten, dachte ich, jeden Moment wie eine Pfütze am Boden zu kleben.

»He, Shawn! Kommst du mit?«, hörte ich plötzlich eine mir unbekannte Stimme rufen und er und ich fuhren erschreckt augenblicklich auseinander. Ein paar Meter von uns entfernt standen zwei Typen. Ich glaubte, dass sie mir einmal vorgestellt hatte, aber was genau sie alle waren und wie sie hießen, hatte ich bereits vergessen. In den letzten Tagen hatte ich ein Dutzend Menschen kennengelernt, deren Namen ich innerhalb ein paar Sekunden vergessen hatte.

»Tut mir leid, wir wollten euch nicht stören-«, fing derjenige an, der auch nach Shawn gerufen hatte. Er war ziemlich breit gebaut und sogar noch ein kleines Stückchen größer als Shawn, der meiner Meinung nach schon ein Riese war. Auch schätzte ich ihn wie den Rest mehrere Jahre älter als Shawn und mich ein, was aber auch am am kurzen Bart und den mittellangen lockigen Haaren liegen könnte. Zwanghaft versuchte ich mich an seinen Namen zu erinnern. George? Gordon?

»Ist schon gut Geoff, brauchst dich nicht zu entschuldigen«, lachte Shawn und machte eine abwinkende Handbewegung. Knapp daneben war auch vorbei. Oh mein Gott, wie peinlich. Mein Gesicht musste wohl wieder knallrot wie eine Tomate sein oder ich hatte diese hässlichen roten Flecken am Hals.

»Was er eigentlich fragen wollte, willst du, oder besser gesagt ihr beide wahrscheinlich, mitkommen? Wir beide, Ziggy und Teddy wollten noch was Trinken gehen. Du weißt schon, zur Feier des Tages«, meinte der andere der beiden.« Auch an seinen Namen erinnerte ich mich nicht, aber er wirkte sehr südländisch, mit der gebräunten Haut und den kurzen schwarzen Haaren. Shawn schaute mich fragend an. »Hast du Lust?« Ich kratzte mir verlegen im Nacken. »Klar«, antwortete ich schließlich so locker wie möglich. Eigentlich hatte ich mich unglaublich darauf gefreut, etwas Zeit mit Shawn alleine zu verbringen. Aber ich hatte ihm im Gesicht angesehen, dass ihr auf meine Zustimmung gehofft hatte. Außerdem war das immer noch besser, als den Abend alleine auf dem Hotelzimmer zu verbringen.

»Du brauchst gar nicht so hoffnungsvoll auf die Seite mit den Cocktails zu gucken«, sagte Shawn gespielt ernst, »Alkohol gibt es erst ab 19.« Ich verdrehte die Augen. »Falls du es vergessen hast, wir sind nicht mehr in Kanada. Hier darf man nach meines Wissens schon mit 18 trinken.« Er schaute mich prüfend an, aber ich sah, dass seine Mundwinkel zuckten. »Soll ich dich daran erinnern, was letztes Mal passiert ist, als du Alkohol zu dir genommen hast?«

»Jetzt tu nicht so, als hätte es dir nicht gefallen.« Daraufhin fing der ganze Tisch an zu lachen. Ich war total ins Fettnäpfchen getreten.

»Apropos, Shawn, sag Mal, welcher Award war das nochmal, Anfang des Jahres wo du dich betrunken mit Hailey Baldwin angebandelt hast?«, sagte Geoff und das Gelächter der anderen wurde nur noch lauter. Shawn wirkte ertappt und sein Gesicht lief dunkelrot an. Jetzt war ich diejenige, die lachte. »Aha, aha. Davon wusste ich ja noch gar nichts.« Er brummte etwas vor sich hin, was nicht ganz jugendfrei klang. Kurzzeitig spürte ich ein wenig Eifersucht, versuchte mich aber selbst zu beruhigen. Anscheinend war es wirklich nichts ernstes gewesen und es war bevor er mich getroffen hat.

Plötzlich stand eine der Kellnerinnen vor unseren Tisch. »Kann ich euch allen schon einmal ein Getränk bringen?«, fragte sie und schaute lächelnd in die Runde. Sie sah nicht so aus, als würde sie Shawn oder mich erkennen und wenn, ließ sie sich es nicht anmerken. Alle anderen bestellten nach und nach, bis die Reihe bei Shawn angekommen war. »Für die Dame und mich, zwei alkoholfreie Piña Colada, Danke.« Sobald die Kellnerin verschwunden war, gab ich Shawn einen festen Tritt unterm Tisch. »Autsch«, murmelte dieser. »Ich kann auch für mich selbst bestellen. Damit ist wohl auch klar, wer zahlt.«

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Shawn hat endlich neue Musik rausgebracht & was soll ich noch sagen, sie ist einfach wundervoll.

Mögt ihr In My Blood oder Lost In Japan lieber?

Wenn ich jetzt nicht stereotypisch beides sagen kann, muss ich leider zugeben, dass mir In My Blood ein kleines bisschen besser gefällt. Ich habe das Gefühl, Shawn ist zum ersten Mal komplett ehrlich in seinen Lieder und erzählt nicht irgendeine erfundene Geschichte.

Wobei ich denke, das Lost In Japan diesen Sommer mein Jam ist xcc

Und bevor ich es vergesse: Vielen lieben Dank für die 30k Reads! Ich kann immer noch nicht fassen, dass immer mehr Leuten dieses Geschreibsel gefällt. Fühlt euch alle gedrückt < 3

- Holunderlimonade

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz