sechsundzwanzig. [eliza]

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e l i z a 

»She's a mess of gorgeous chaos and you can see it in her eyes.«

- Charles Bukowski

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»Ich weiß nicht, irgendwie kommt mir der Name bekannt vor. Aber vielleicht verwechsle ich da irgendwas«, sagte Amber stirnrunzelnd, als sie mir den Zettel der Adresse meiner neuen Nachhilfeschülerin wieder zurück reichte. Wir gingen gerade zusammen von unseren letzten gemeinsamen Kurs in die Cafeteria. Mittlerweile war es Donnerstag und es waren drei weitere Tage vergangen. Drei weitere Tage, wo Shawn sich nicht bei mir gemeldet hatte. Drei weitere Tage, wo ich Normalität vortäuschte. Was nichts an der Tatsache änderte, dass ich mich wie immer von allen Seiten beobachtet fühlte. Ob ich mich je an die ständige Geflüsterte gewöhnen würde? Vor allem Emilia Clark warf mir einen besonders giftigen Blick zu, als ich an ihr vorbei ging. »Vielleicht. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass ich keine Zoe Johnson kenne«, antworte ich nach etwas Überlegen. Die Rothaarige zuckte mit den Schultern, bevor sie fortfuhr. »Ich finde toll was Ms. Bloom dir als „Strafe" vorgeschlagen hat. Ich hätte auch Spaß daran Kindern Nachhilfe zu geben und dafür dann auch noch Geld zu bekommen. Leider bin ich sowohl in Mathematik und Physik völlig unbegabt. Schade dass für Englisch und Geschichte anscheinend nicht soviel Anfrage besteht. Du musst jetzt also ab heute jeden Donnerstag bis zu den Sommerferien bei dir zu Hause Nachhilfe geben?« Ich nickte. »Ausgenommen den Osterferien.«

Kurz darauf betraten wir die Cafeteria. Liam winkte uns schon von weiten zu. Er und Ava hatten sich schon an einem Tisch gesetzt und hielten uns die Plätze frei. Ich reagierte nicht, währenddessen Amber rot angelaufen ihm zurück winkte. »Kannst du mir vielleicht Tipps geben, wie ich ihn dazu bringe mit mir auszugehen? Du hast doch schon Erfahrung, du weißt schon. Mit deinen Freund«, flüsterte sie mir leise zu und wirkte verlegen. Mehr als ein paar stammelnde Worte bekam ich nicht heraus. Ein wenig tat Amber mir leid. Ich konnte ihr weder mit irgendwelchen Tipps von meinem erschwindelten Freund dienen, noch schien ihr aufzufallen dass Liam total auf ihre Zwillingsschwester stand. Meine Vermutung hatte sich nämlich durch Sophies „Insider-Wissen" bestätigt. Kaum hatten wir uns ein Tablett mit Essen geholt und sich zu den beiden gesetzt, tauchte auch Sophie auf, bevor ich überhaupt meinen Burger anrühren konnte. Aber nicht alleine, neben ihr stand ein Mädchen. Und augenblicklich fragte ich mich, warum sie mir noch nie aufgefallen war. Sie war hochgewachsen, bestimmt ein ganzes Stück größer als ich mit meinen mageren 1,63 Metern, schlank und wirklich hübsch. Mit ihren glatten schwarzen Haaren die vielleicht etwas länger als meine waren, der natürlich gebräunten Haut, den stechend grünen Augen und den ausgeprägten Wangenknochen, stach sie förmlich aus der aus der Masse der Schüler heraus. Sie wirkte wie die Protagonistin aus diesen kitschigen High School Filmen, die am ersten Tag an der neuen Schule in Zeitlupe den Flur entlang geht, während alle Jungs sich umdrehen. Und am Ende bekommt sie den heißen Footballtypen ab. Vielleicht hatte High School Musical doch mehr mit der Wirklichkeit zu tun als ich dachte. Aber wahrscheinlich konnte ich beruhigt bleiben, so lange niemand plötzlich anfing zu singen. »Hey, Leute. Das ist Carmen. Ich hab sie gestern im Vorsprechen kennengelernt. Diese Woche ist ihre erste hier. Sie ist in der Stufe unter uns. Ist das okay wenn sie heute hier sitzt?« Alle nickten und begrüßten sie freundlich. Mich wunderte es nicht, dass Sophie sich mit ihr angefreundet hatte. Die beiden setzten sich zu uns. »Hi. Tut mir leid, für die Unannehmlichkeiten. Ich will mich nicht in eure Freundschaft zwängen. Aber ich kannte bis Sophie wirklich niemanden hier«, entschuldigte sie sich. »Kein Ding. Hast du den keine Patin bekommen?«, fragte ich lächelnd. Ava schaute irritiert. »Was für Paten?« Ich zuckte mit den Schultern. »Na, die Patenschaft. Der Direktor teilt jeder neuen Schüler einen Paten zu. Ich hab doch Sophie bekommen.« Die beiden Zwillingsschwestern und Liam schauten mich verwirrt an. »Bullshit. Sowas gibt es hier nicht«, sagte Liam schließlich. Sofort wanderte unser Blick zu Sophie. Diese wirkte plötzlich ungewöhnlich blass, fing sich aber wieder. »Vielleicht hat der Direktor es bei C einfach vergessen. Die Neuerung gibt es erst seit diesem Schuljahr. Genau. Stell dir vor wir hätten und nie angefreundet Eliza!« Ich wollte weiter nachbohren, aber Carmen kam mir zuvor. »Warte Stopp! Oh mein Gott, du bist das #NewZealandGirl worüber alle reden, oder? Ich hätte dich fast nicht erkannt. Meine Mum hat mir Bilder gezeigt, du sahst am Samstagabend echt toll aus« Eigentlich war dieses Gesprächsthema das Allerletzte worüber ich Lust hatte zu reden, aber sie lächelte mich so offen und ehrlich an, dass ich mir den negativen Kommentar verkniff. Also zwang ich mich zu einem Lächeln. »Danke« , war alles was ich herausbrachte. »Weißt du, ich bin ein riesiger Shawn Fan. Du hattest echt Glück. Ein Jammer das du vergeben bist. Ist die Story wirklich so romantisch wie sie im Fernsehen und Internet beschrieben wird?« Nicht im geringsten.

Bevor ich überhaupt zu irgendeiner Antwort ansetzen konnte, klingelte es zum Pausende. Gerade nochmal Glück gehabt. »Ich muss jetzt zu Musik«, nuschelte ich, nahm mein mittlerweile leeres Tablett und ich stand auf. »Ich komm mit. Falls du es vergessen hast, wir haben den Kurs immer noch zusammen«, sagte Liam schnell und nahm auch sein Zeug vom Platz. Kaum hatten wir uns von den anderen entfernt, neigte er den Kopf zu meinen Ohr. »Sag mal Eliza, du als unsere Beziehungsexpertin: Weißt du wie ich Ava dazu bekomme mit mir am Freitag ins Kino zu gehen?«

Ich beobachte wie sich der Sekundenzeiger meiner Armbanduhr Schritt für Schritt bewegte. In ein paar Minuten würde meine erste Nachhilfestunde in Mathematik als Lehrerin beginnen. Ich hatte extra schon alles vorbereitet: Auf dem Esszimmertisch lag ein Collegeblock und mehrere Stifte. Es war schon fast lustig wie nervös ich war, obwohl ich keinen wirklichen Grund hatte. Aber ich wollte Ms. Bloom nicht enttäuschen. Und die Neugier nagte an mir. Wie Zoe so wohl war? Das einzige was ich außer ihren Namen wusste, war die Tatsache das sie die 6. Klasse besuchte und gerade Mal 12 war. Bei ihren Stoff würde ich also kaum Probleme bekommen. Aber was war wenn sie sich nichts sagen ließ? Oder extrem stur war? »Oh Eliza, mach dir nichts so einen Kopf. Ich wette du machst das toll«, riss mich meine Mutter aus den Gedanken. Ich lachte. »Wir werden sehen.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Papperlapapp. Ich finde toll das du sowas freiwillig machst. Das macht sich auf deinen Bewerbungen nachher auch gut. Obwohl ich es etwas ungewöhnlich finde, dass die Stunden hier stattfinden.« Ich hatte ihr nichts von der Sache mit Emilia erzählt, da ich ihr nicht noch einen Grund mehr geben wollte sich Sorgen über mich zu machen. Gerade als ich etwas sagen wollte, klingelte es an der Tür. »Warte ich mach ihr auf!«, meinte ich schnell und stand vom Stuhl auf, bevor Mum reagieren konnte. Aber als ich die Tür aufmachte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. »Hallo, bin ich hier bei Elizabeth-«, fing sie an, verstummte aber und schaute mich mit großen Augen an. Ohne Zweifel: Es war das Mädchen mit den blonden Korkenzieherlocken und der viel zu großen blauen Collegejacke.

• • • A / N 

Für alle die nicht wissen um wen es sich handelt, würde ich empfehlen nochmal Kapitel sechs zu lesen :]

Aber warum Amber der Name bekannt vorkommt sag ich jetzt mal nicht :-----) Wer aber sehr gut aufgepasst hat, müsste es aber eigentlich wissen.

Okay es ist 1:45. Ich sollte besser mal meinen Schlafrythmus in den Griff bekommen als hier Scheiße zu reden, bevor wieder die Schule beginnt, hach.

Die hyperaktive und durch die Ferien überfressende,

xthesebrokenstarsx

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt