Auf dem Weihnachtsmarkt

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„Also. Ich soll mit dir in dieser Bude auf dem Weihnachtsmarkt arbeiten, damit dort eine Person mehr ist und du dich mit deinem Crush verziehen kannst um ihn deine unsterbliche Liebe zu gestehen, nur damit ihr dann auf einem fliegenden Einhorn in den Himmel reitet?" Man hörte den Sarkasmus, den Eli an den Tag legte. Seine Schwester, die ihn gerade bittend ansah, schien ihn trotz der Offensichtlichkeit nicht zu bemerken.

Sie verwuchte es mit großen Hundeaugen. „Ja. Wenn er mehr Zeit mit mir verbirgt, dann wird er merken, dass wir für einander bestimmt sind." Eli verdrehte die Augen. Die Verliebtheit sorgte dafür, dass seine Schwester dumm wurde. Sie schien selbst nicht mal zu merken, was für einen Schwachsinn sie sich selbst da eigentlich einredete.

„Und du verbringt nicht schon jetzt genug Zeit mit ihm? Du bist doch den ganzen Tag mit dem Kerl in einer Hütte. Viel mehr Zeit kannst du nicht mit ihm verbringen." „Aber da sind die ganze Zeit Kunden, die uns stören. Ich rede eigentlich nie wirklich mit ihm, weil uns ständig jemand stört. Immer wenn ich es versuche, dann kommt jemand und bestellt etwas und dann muss ich mich darauf konzentrieren oder er bedient den Kunden. Bitte."

Eigentlich bekam sie mit ihrem bettelnden Hundeblick alles, was sie wollte, aber eigentlich hatte Eli keine Lust den halben Tag in einer kleinen, engen Bude zu stehen und Leute zu bedienen, die vermutlich auch alles andere als freundlich und höflich waren. „Bitte. Da ist auch jemand in deinem Alter, du wärst also nicht so allein."

Das machte das Ganze ja so viel besser. Er hatte doch bereits genug Freunde, er brauchte nicht unbedingt noch mehr. Damit konnte sie ihn nicht locken. „Bitte. Ich nerve dich so lange, bis du sagst, dass du mitgehst um mir hilfst." Eli seufzte. Seine Schwester würde das durchziehen, ganz sicher. Seit sie den Crush auf diesen Typ hatte, würde sie alles tun, um diesen zu bekommen. Sollte er also nicht zusagen, würde sie ihn vermutlich auch Stundenlang nerven.

„Schon gut. Ich gehe mit, aber erwarte nicht von mir, dass ich ihn mit dir verkupple. Ich gehe nur mit, damit du mich nicht nervst." Er wedelte mit einer Hand und zeigte seiner Schwester so, dass sie das Zimmer, seines um genau zu sein, verlassen sollte. Sie quietschte auf, kam auf ihn zu und umarmt ihn. „Danke, danke, danke." „Lass mich los und verschwinde, bevor ich es mir anders überlege." Knurrte Eli und sie hüpfte lachend aus dem Raum.

Eli drehte sich auf den Rücken und sah an seine Zimmerdecke. Wieso musste es seine Schwester auch in der Vorweihnachtszeit erwischen? Und wieso machte sie sich so zum Affen? Sie hatte ja sogar nur deshalb an der blöden Bude auf dem Weihnachtsmarkt angefangen, weil der Typ dort arbeitete und sie Zeit mit ihm verbringen wollte, was ihr aber scheinbar noch nichts eingebracht hatte.

Vermutlich stand der Typ einfach nicht auf seine Schwester, doch die zwar zu stur und im Moment durch ihre Verliebtheit zu dumm um das zu bemerken, aber selbst wenn er sie mit der Nase darauf stoßen würde, sie würde weiter darauf bestehen, dass sie beide für einander bestimmt waren. Sie musste selbst auf die Nase fallen und sich diese am besten auch noch brechen um es zu kapieren. Er würde sich da heraus halten.

Frauen verstand er nicht, hatte es auch nie und hattest es auch nicht mehr vor. Schon seit einer ganzen Weile wusste er, dass er kein Interesse an Frauen hatte. Er schaute lieber Männern auf den Hinter als Frauen und Brüste interessierten ihn schon einmal gar nicht. Eine Weile hatte er versucht es zu leugnen, auch sich selbst gegenüber, doch mittlerweile hatte damit aufgehört. Sich selbst konnte er eh nicht belügen, dass wusste er mittlerweile. Anderen würde er es aber nicht sagen.

Es knallte eine Tür im Haus und dann öffnete sich seine. „Ich gehe dann jetzt und sage Bescheid, dass ich eine Aushilfe gefunden haben. Morgen kommst du dann mit. Hab dich lieb." Er konnte nicht einmal reagieren, da hatte seine Schwester die Tür schon wieder zugeknallt und rannte vermutlich gerade aus dem Haus um möglichst schnell bei ihrem Crush zu sein. Sie benahm sich wie ein verliebtes kleines Mädchen.

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