KPop-Adventskalender

Ein Adventskranz und das Puzzeln

Rowoon ärgerte sich über das Wetter, kalt und nass kam der Regen, der immer mal wieder kurz in Schnee überging vom Himmel. Er starrte durch die Nässe auf die Ampel, die nun auf grün sprang, zog den Kopf weiter zwischen die Schultern und überquerte schnell die Straße. Hier, in dem nassen Wetter und draußen, wollte er eigentlich nicht sein.

Eigentlich hatte er zum Sport fahren wollen, möglichst ohne lange in diesem Mistwetter zu sein, und dann den Nachmittag im Sportzentrum zu verbringen. Er hatte nichts gegen die frische Luft und das draußen sein, er war es ja selbst so oft es ging, aber nicht bei solchem Wetter.

Diese Mischung aus Regen und Schnee und das viele Wasser, das über die Straßen und Gehwege floss, machte es unmöglich Skateboard zu fahren. Er liebte es zu scateboarden und meistens war er auch darauf unterwegs, aber nun, bei diesem Wetter, würde es nicht einmal ihm Spaß machen. Er schnaubte laut und es drehten sich einige Personen zu ihm um, doch er tat einfach, als wäre er es nicht gewesen.

Wieso war er also draußen und lief durch das ekelige Wetter und suchte nach einer Adresse? Es lag alles daran, dass seine Mutter krank war und ihn also in ihrer Stelle losgeschickt, zu irgendeiner Veranstaltung. Er wusste nicht genau, was er da nun eigentlich für eine Veranstaltung besuchen musste. Eigentlich hatte er nicht gehen wollen, aber seine Mutter hatte ihm keine Wahl gelassen und wenn er eines wusste, dann, dass seine Mutter ihren Willen immer durchsetzte, auch wenn sie krank war.

Genervt zerrt er den Zettel aus der Tasche, den ihm seine Mutter geschrieben hatte. Er wollte jetzt endlich aus dem Wetter raus und dazu musste er endlich die Adresse finden, an die er überhaupt musste. Als er die Schrift seiner Mutter endlich entziffern hatte, sie hatte geschmiert und ihre eh schon schwierig Schrift war kaum zu lesen, dann verdrehte er die Augen.

Es war ja so klar gewesen, dass sein Ziel genau in dem Haus war, an dem er in den letzten Minuten mehrfach vorbei gelaufen war. Genervt trat er ein und überprüfte den Stock, ehe er sich auf die Suche nach dem Aufzug machte, der zu seinem Pech defekt war. Für ihn hieß das nun, dass er bis in den fünfzehnten Stock laufen musste.

Nun endgültig miesgelaunt schlug er gegen die Wand und machte sich dann auf den Weg die endlos erscheinenden Stufen nach oben zu steigen, immer um den Aufzug herum. Die Wände waren langweilig weiß und boten keine Abwechslung, mit Ausnahme der Türen und der Nummern, in welchem Stockwerk man sich gerade befand. Rowoon hasste es.

Als er endlich oben war, war er trotz seiner guten Kondition etwas außer Atem und voller richtig schlechter Laune. Er drückte auf die Klingel, als er nicht mehr so schwer atmete und er hörte das Klingeln, laut und deutlich. Im Inneren hörte man aufgeregtes Geplapper und dann schnelle Schritte zur Tür, die mit einer erstaunlichen Wucht nach Innen aufgerissen wurde.

Rowoon wurde angesehen, als sei er ein Alien. Die ältere Frau, die vor ihm stand, hatte ihn ganz klar nicht erwartet und dass konnte man in ihrem Gesicht ganz klar auch ablesen. „Ich bin für meine Mutter hier, sie sagte, sie hatte hier Bescheid gegeben. Meine Name ist Rowoon." Jetzt breitete sich die Erkenntnis auf ihrem Gesicht aus.

„Ja. Ja. Sie hat angerufen. Komm rein." Sie ließ ihn eintreten und schloss die Tür hinter ihm, bevor sie sich an ihm vorbei drückte und vor ihm her ging. „Zieh die Schuhe aus, bei dem Wetter wäre das die reinste Schweinerei. Es ist aber auch unschönes Wetter. Da freut man sich auf den Winter und dann so was. Aber jetzt komm, es warten schon alle."

Schnell schlüpfte Rowoon aus seinen Schuhen und hoffte, dass der Tag nicht ganz so furchtbar werden würde, wie er im Moment befürchtete. Vermutlich würde es aber gerade das werden. Er würde den Nachmittag mit älteren Frauen verbringen, die er nicht kannte, und vermutlich zu Tode gequetscht werden. Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Warum traf so was immer ihn?