22.Kapitel

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,,Jackson", sagte ich geschockt. Es war nur ein Flüstern, weil ich mehr nicht raus bekam. Das Licht seiner Taschenlampe leuchtete mir ins Gesicht, weshalb ich meine Augen zusammenkneifen musste. Okay jetzt würde ich einen brutalen Jäger vorziehen..., denn für Jackson hatte ich keine Erklärung oder eine Ausrede. Den brutalen Jäger hätte ich wenn irgendwie überwältigen können, aber Jackson? Ich saß vor ihm mit einem Rock und einer zerrissenen Bluse. Unter einer Hand verbarg ich einen Biss...naja verbergen konnte man das nicht nennen, denn der Biss war größer als meine Hand und meine Bluse hatte das Blut gierig in sich auf gezogen. ,,Ich hab gedacht du wolltest erst morgen wieder kommen", sagte ich zögerlich und Jackson machte die Taschenlampe aus. Er musterte mich genau...besonders meine Wunden hatten es ihm angetan. Der Biss. Ich schluckte. ,,Dacht ich eigentlich auch", meinte er kalt und ich stand etwas wackelig auf. Seine Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken...das war nicht der Jackson, den ich msl kannte...oder zumindest geglaubt habe zu kennen. ,,Was soll das jetzte?! Haben die dir ne Gehirnwäsche gegeben oder wieso bist du nun so kalt?", fragte ich und Jackson funkelte mich wütend an. ,,Haily! Ich komm heim und dann seh ich zwei Werwölfe...als wir ausstiegen war es nur noch einer...der andere is abgehauen und dann seh ich dich, wie du gebissen hinter einem Müllkontener sitzt!", brüllte Jackson schon fast und ich zuckte zusammen. Meine Hand über den Biss verkrampfte sich. ,,Tut mir leid", murmelte ich und senkte den Kopf. Ich fühlte mich als hätte mich jemand ins Gesicht geschlagen. ,,Oh Gott Haily...dich kann man echt nicht alleine lassen", meinte Jackson seufzend und nahm ich in den Arm, jedoch war diese Umarmung steif, als würde er innerlich darum kämpfen es nicht zu tun. Ich fühlte mich gerade so unwohl...was würde Jackson nun mit mir machen? Er hasste Werwölfe. Und wenn der Biss verheilte, was er bald tun würde, wüsste er was hier gespielt wurde.

Jackson seufzte und ließ mich los. ,,Und deswegen", er deutete auf meinen Biss ,,Deswegen kümmern wir uns...denn wenn wir den töten, der dich gebissen hat, hast du eine Chance, nicht dieses Schicksal eines Monsters zu erleiden." Meine Muskeln spannten sich an und meine Nackenhaare stellten sich auf...ich war kein Monster! Wieso hatte ich je geglaubt, dass Jackson das mal anders sehen würde..? ,,Haily es wird alles gut...der tote Wolf kann dich auch gebissen haben, vielleicht müssen wir nicht mehr nach dem Anderen suchen. Ich würde nie zulassen, dass du dich in so ein Biest verwandelst", meinte er und lächelte traurig. Als er nach meiner Hand greifen wollte, zog ich meine Hand weg. Mein Kopf war immer noch gesenkt und ich starrte immer noch zu Boden. Ich war ein Monster für ihn...ein Biest. Wut brannte plötzlich in meinen Adern. Meine Hände zitterten leicht und es fiel mir schwer meine Kontrolle zubewaren. Auch wenn ich es von Anfang an wusste, dass Jackson Werwölfe verabscheute...wir waren keine Bestien! ,,Und was ist, wenn ich zu einem Biest werden würde? Würdest du mir dann eigenhändig einen Dolch durchs Herz stoßen?", fragte ich meinen Blick immer noch auf den Boden gerichtet, weil ich merkte wie sich meine Pupillen weiteten und sich meine Zähne verformten. Sollte ich es zurückdrängen oder sollte ich Jackson ins Gesicht sehen? Einfach nur um ihn zu zeigen, dass ich schon längst eine Bestie war? ,,Haily so weit kommt es nicht, wir werden alles tun, um das zu verhindern, du wirst kein Monster", redete Jackson weiter und ich bewegte langsam meinen Kopf nach oben. ,,Ich habe dir eine Frage gestellt", presste ich durch meine Lippen. ,,Werwölfe sind bösartige Kreaturen...", meinte Jackson und ich schnaubte. ,,Also würdest du mich umbringen?", fragte ich und Jackson schwieg, das war ein eindeutiges Ja. ,,Ich bin ein Genträger...du kannst es nicht mehr verhindern", knurrte ich, als ich ihn in die Augen sah und Jackson schreckte zusammen. Seine Hand schoss förmlich zu seinem Gürtel, wo ein Dolch steckte und ich hob das Kinn. ,,Willst du mich wirklich töten?! Jackson! Nur weil ich ein Wolf bin, heißt es nicht, dass ich ein Monster bin. Wir haben einen Monat miteinander erlebt...du hast mich kennen gelerntund selbst vor einem Monat war ich ein Wolf! Du hast mir gesagt, dass du mich liebst. Ich bin immer noch die Selbe", sagte ich und brachte meinen Körper in den Ausgangszustand. ,,Haily", hauchte er erschrocken und sein Griff wurde fester um seinen Dolch, als müsste er sich gerade zwingen ihn nicht aus der Halterung zu ziehen und ihn in mein Herz zu stoßen.

NeumondWhere stories live. Discover now