17. Kapitel

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Es war Freitag einen Tag vor Halloween. ,,Wahrscheinlich hätten wir das Zeug schon viel früher besorgen müssen", meinte Rachel und stieg aus dem Auto. ,,Ach komm schon, die werden doch nicht wie die Chaoten eingekauft haben, so dass nichts mehr für uns übrig ist", meinte Dean und schwang sich aus dem Auto. ,,Okay. Ihr geht Deko holen, wir holen Alkohol, beim letzten Mal habt ihr fast den ganzen Vorrat leer gesoffen", sagte Luca und schnaubte. ,,Mecker nicht rum! Du hättest uns einfach nicht auf deinen Alkohol los lassen dürfen", meinte Nicky und kletterte aus Deans Auto. ,,Wie hätte ich ahnen sollen, dass ihr der Meinung seid,) eure Gehirnzellen zu ermorden?", fragte Luca genervt. ,,Das hättest du aber ahnen können, es gibt viele Unvernünftige unter uns. Sieh doch mal den armen Nicky an. Er ist schon so tief gesunken, dass ich bezweifel, dass es in dem Schädel noch ein Gehirn gibt", meinte Dean und Nicky sah ihn empört an. ,,Sagt der, der mit ner Straßenlaterne rumgeknutscht hat!", meinte Rachel und Dean verdrehte die Augen. Ich sah belustigend zu Dean. Wieso konnte ich mir das richtig gut vorstellen, wie er an der Laterne hing. ,,Ey...da war ich vierzehn. Müsst ihr mich damit echt immer noch aufziehen...", meinte er kleinlaut. ,,Bro, wir werden nie deinen ersten Alkoholrausch vergessen. Das war echt das Highlight unserer Jugendweihe", meinte Luca und legte einen Arm auf Deans Schulter. ,,Komm anderes Thema bitte", meinte Dean genervt und schubste Lucas Arm weg.

,,Feiern wir Halloween bei dir?", fragte ich und Luca nickte. Was feierten wir nicht bei ihm? ,,Mein Vater ist froh, mich nicht an der Backe zuhaben, also von daher, juckt es ihm nicht was ich in dem Haus anstell, so lange die Bullen nicht aufmerksam werden", erklärte er schulterzuckend und wir gingen ins Einkaufszentrum. ,,Lucas Vater ist ein ziemlich geldgeiler Arsch. Weshalb Luca so viel Geld wie möglich aus gibt, weil nur so kann man seinem Vater wirklich weh tun. Aber wahrscheinlich hat der es noch nicht mal mitbekommen, so viel der verdient, fällt die Rechnung seines Sohnes nicht auf"; erklärte Rachel mir leise. ,,Hast du ihn jemals gesehen?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf. ,,Nicht mal Dean hat ihn gesehen. Er hat ein Apartment in New York, wo er auch die meiste Zeit ist und von dort macht er mit seinem Unternehmen Umsätze von Milliarden", erklärte sie weiter. Um ehrlich zu sein tat mir Luca nun echt leid. ,,Und was ist mit seiner Mutter?", fragte ich und der Abstand zu den Jungs wurde größer. Wir hatten nämlich unsere Schritte verlangsamt um ungestört zu reden. ,,Ich hab keine Ahnung. Luca meint, dass sein Vater nicht viel über sie sprach...wenn er überhaupt mit Luca redete. Aber eins war klar, Luca ist aus einem One-Night-Stand entstanden, weshalb der Vater sich auch nur einen Scheiß um ihn kümmert", meinte Rachel und wir holten die Jungs mit schnellen Schritten wieder ein. Ich hätte nie gedacht, dass es so um Luca stand, weil so was musste jemanden doch belasten und er belächelte das einfach so weg? ,,Hast du auch Trevor eingeladen?", fragte Nicky und riss mich so aus meinen Gedanken. ,,Ja, irgendwer muss euch ja beschäftigen", meinte Luca und verdrehte die Augen. ,,Wer ist Trevor?", raunte ich Rachel zu ,,Das ist ein großer Drogendealer." Dann wusste ich jetzt schon, wer sich alles abschießen würde...und das war nicht nur Nicky. War das eigentlich schon eine Sucht bei denen?

,,Was ist am kiffen nur so toll?", fragte ich und schob den Einkaufswagen vor mir her. ,,Keine Ahnung. Ich bin beim ersten Zug beinahe verreckt, weshalb ich keinen Joint mehr anfasse", erklärte Dean und packte mehrere Liter Fakeblut in den Korb. ,,Würde nicht ein Liter reichen?", fragte ich und versucht den Einkaufswagen um eine Kurve zuschieben, was beinahe in einem Skelet endete. Er war durch das viele Fakeblut so schwer geworden, dass man ihn nur noch schwer lenken konnte. ,,Wir müssen erstens das ganze Rudel damit ausstatten und zweitens brauchen wir das für die Deko", erklärte Dean und Rachel packte Spinnenweben in den Korb. ,,Wieso schmücken wir überhaupt? Ich meine nach ner Stunde juckt das doch eh keinen mehr, weil bis dahin jeder besoffen oder high ist", fragte ich und schob den Einkaufskorb in die Kostümabteilung. ,,Gute Frage, keine Ahnung...", meinte Rachel schulterzuckend. Es landete noch einiges an Deko in den Korb, wo ich gar nicht nachfragte, wofür man das brauchte. ,,Du könntest dich ja auch mal zur Abwechslung betrinken", meinte Dean und begutachtete die Kostüme, die Jahr zu Jahr immer billiger aussahen. ,,Ne danke, irgendwer muss ja vernünftig bleiben und dich heimschleppen", sagte ich und Dean sah schon fast beleidigt aus, als er mich an sah. ,,Das ist doch eine Beleidigung", meinte Dean und hielt sich eine Maske neben den Kopf, die anscheinend einen Werwolf da stellen sollte. Sie roch ekelhaft nach Gummi und sah aus wie von einem Kleinkind gestaltet. ,,Ach komm Ähnlichkeiten hat es schon zu dir", meinte Rachel und Dean schnaubte. ,,Ja total", schnaubte er und legte die Maske wieder hin. ,,Und was ist mit Jackson? Kommt der auch?", fragte Rachel und grinste. Ja sie wollte ihn immer noch kennen lernen, auch wenn ich es im letzten Monat so gut es ging verhindern konnte. ,,Nein. Er ist über Halloween nicht in der Stadt... Familienangelegenheit", sagte ich knapp. Jackson war nicht wegen seiner Familie nicht hier...es war so nen Jäger-Ding...ach keine Ahnung, ich wollte auch nicht genau nachfragen. Ich wollte ja nicht als superneugierige Freundin da stehen. ,,Schade...", schnaubte Rachel und zog eine Schmollmund. ,,Wieso willst du ihn überhaupt so dringend kennen lernen? Er ist cool, aber nichts besonderes", meinte Dean und Rachel so schockiert von mir zu Dean und wieder zurück. ,,Dean darf Jackson kennen lernen, aber ich nicht?!", fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wusste das sie das alles mit Absicht dramatisierte, jedoch sollte sie sich wirklich nicht so aufregen. ,,Hallo ich bin ihr Stiefbruder, ich muss doch abchecken, ob der Typ gut genug für Haily ist", meinte Dean schulterzuckend und ich musste lächeln. ,,Ich bin ihre beste Freundin! Ich habe wohl mehr Ahnung, wer zu ihr passt und wer nicht. Ich habe ein Recht das zu wissen, wer dieser Jackson ist", meinte Rachel und funkelte Dean wütend an. ,,Beste Freundin also? Weißt du denn auch welche Unterwäsche sie heute trägt?", fragte Dean und ich sah ihn überraschend an. ,,Nein, wieso sollte ich das wissen?! Weißt du das denn etwa?", fragte Rachel. ,,Nein. Aber du willst doch alles wissen, also ich an deiner Stelle, hätte das gefragt", meinte Dean und ich verdrehte die Augen. ,,Dann kann ich ja froh sein, dass du nicht meine beste Freundin bist", meinte ich. ,,Ich wäre eine tolle beste Freundin", sagte Dean und ich seufzte. Daran gab es keinen Zweifel. ,,Ja genau, eine die jeden Tag nachfragt, welche Unterwäsche man trägt", meinte Rachel lachend.

Rückblick

,,Das ist Dean, mein Stiefbruder", erklärte ich, als wir in Jacksons Wohnzimmer traten. Es war Jacksons Idee...nicht meine. Ich hatte vorher so was von auf Drama geschoben, wegen Jacksons Waffen Zimmer, weshalb ich drauf bestanden hatte, dass er es so oft verriegelte wie möglich. Ja Dean wusste, dass Jackson ein Jäger war, jedoch vertraute er mir...so naiv war nicht mal ich. ,,Hey. Wahrscheinlich muss ich mich nicht mehr vorstellen, du weißt wer ich bin", meinte Jackson und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Natürlich weiß ich wer du bist. Hab deinen Namen oft gehört, als sie geschlafen hat", sagte Dean und ich sah fragend zu ihm. ,,Ich rede nicht im Schlaf", meinte ich und Dean grinste. ,,Das denkst du", sagte er und ich boxte ihn gegen die Schulter. ,,Und wenn, du hast in meinem Zimmer nichts verloren", meinte ich und zuckte mit den Schultern. Eigentlich sind wir ja wegen etwas anderem hier, als zu diskutieren, wieso mich Dean im Schlaf belauscht.

Wir setzten uns auf Jackson Sofa und Dean sah sich um. ,,Du hast eine kleine Wohnung", stellte er fest und ich verdrehte die Augen. ,,Ja...mehr kann ich mir im Moment nicht leisten", erklärte Jackson, welcher auf dem Fußboden saß, weil auf dem Sofa kein Platz mehr war. ,,Woher kommst du eigentlich?", fragte Dean weiter und ich sah ihn warnend an. ,,Sind wir hier im Verhör?", schnaubte ich und Dean lächelte mich an. ,,Wenn dein Vater zu unfähig für so etwas ist, muss sich dein größerer Bruder darum kümmern", erklärte Dean und ich verdrehte die Augen. ,,Es sind zwei Monate...und paar Tage", seufzte ich. ,,Na und...älter ist älter. Ich kann noch peinlichere Fragen stellen", meinte Dean mit einem Grinsen und wendete sich wieder Jackson zu. ,,Aus nem kleinen Dorf, vielleicht eine halbe Stunde Fahrt", erklärte Jackson und rührte in seinem Kaffee rum. Dean trinkt kein Kaffee, er findet das Zeug räudig. Plötzlich schweifte das Gespräch ab und die beiden unterhielten sich über Football. Jackson hatte während seiner Schulzeit ebenfalls Football gespielt, jedoch war seine Mannschaft zu schlecht gewesen, dass sich seine und Deans Mannschaft jemals auf dem Spielfeld begegnet wären. ,,Achso, bevor ich's vergess. Ich muss noch so einen Klischeesatz los werden. Passt auf, ich will nicht so früh Pate werden", sagte Dean plötzlich und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Dean hatte das so selbst verständlich gesagt, als hätte er dieses Satz schon hundert mal gesagt. ,,Wer sagt, dass ich ausgerechnet dich als Pate für mein Kind, was erst in frühestens 6 Jahren kommt, nehme?", fragte ich hustend und Dean sah mich empört an. ,,Weil ich nett bin...und ein echt cooler Pate wäre", sagte Dean und nickte. Zum Glück würde noch etliches an Zeit vergehen, bis das zutreffen wird. ,,Es tut mir leid. Mein Stiefbruder ist naja...", fing ich jedoch fiel mir Dean ins Wort. ,,Cool." Jackson musste lachen und ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Deans Töchter tun mir jetzt schon leid, wenn die dann erstmal so alt sind, dass sie eine Beziehung führen und Dean dann genau solche Gespräche mit ihren Freunden führen wird.

Rückblick Ende

Mit vollen Tüten saßen wir schließlich im Fast-Food-Restaurant und wartete auf die anderen. Wir hätten zwar die Tüten erst ins Auto bringen können, jedoch der Hunger war größer. ,,Ganz ehrlich so etwas müssen wir öfters machen", meinte Dean mit voll gestopftem Mund und lächelte. ,,Dir geht es doch nur ums Essen", stellte Rachel fest und schob sich ein Chicken-Nugget in den Mund. ,,Das auch", meinte er und biss in seinen Cheeseburger. ,,Rachel kommst du morgen zu uns? Da können wir uns dann fertig machen", erklärte ich und biss in meinen Burger. ,,Klar. Wir können bei euch vorglühen." ,,Ihr könnt vorglühen", berichtigte ich Rachel und sie schnaubte. ,,Haily sei kein Spießer, morgen wirst du mal alles los lassen und Alkohol trinken, so viel du kannst", meinte Rachel und Dean stimmte ihr zu. Wie sollte ich Alkohol trinken, wenn ich das Bedürfnis hatte auf meine Freunde aufzupassen. Wie ein Alpha auf sein Rudel, wahrscheinlich kam dieses Gefühl nur weil Tyler seine Verpflichtungen missachtete. ,,Glaube wir haben noch irgendwo Whisky", meinte Dean. ,,Ich lass dich nicht vorher aus dem Haus, bevor du mindestens zwei Gläser Whisky getrunken hast", meinte Dean und ich seufzte

,,Wir haben alles bekommen, was wir wollten", erklärte Luca, als er neben mich auf die Bank rutschte und hielt stolz eine Tüte mit mehreren Glasflaschen hoch. ,,Die Party kann also kommen, wir sind sowas von vorbereitet", meinte Nicky, welcher zwei weitere volle Tüten auf den Boden abstellte und einen Stuhl an den Tisch zog. ,,Am besten ihr kommt eine Stunde vorher und helft mir ein bisschen, wäre echt cool", erklärte Luca und schnappte eine Pommes von mir. Es war das erste Halloween, was ich wirklich feierte, sonst war mir Halloween relativ egal gewesen, es war ja nur ein gewöhnlich Tag.

NeumondWhere stories live. Discover now