13. Kapitel

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,,Boar das Essen wird ja auch immer ekelhafter", meinte Dean und stocherte in dem Gemüseeintopf rum. Ich stimmte ihm da voll zu. ,,Gibt's nicht schon irgendwelche Beschwerden?, fragte ich und sah angewidert auf den Eintopf. ,,Das wette ich, aber die werden einfach ignoriert, weil die Schule ja Geld sparen musswie wär's nach der Schule gehen wir zu ner Fast Food Bude?, schlug Dean vor. ,,Ich bin dabei, meinte Luca, welcher unserem Gespräch zugehört hatte. ,,Gut ich komm auch mit, meinte Maddy und schob ihren Teller von sich weg. ,,Ich schließ mich mal an. Wo geht's eigentlich am Wochenende hin? Irgendwo muss doch eine Party oder so was starten", fragte Nicky, der ebenfalls an unserem Tisch saß. Schon etwas komisch, dass sich durch mich das Rudel geteilt hatte. An meinem Tisch saßen Dean, Luca, Maddy und Nicky. Rachel war immer noch krank, aber glaube sie machte einfach nur blau. Bei Tyler saßen Blaze, Mason und Jacob. Tyler warf uns immer wieder wütende Blicke zu, welche ich jedoch einfach ignorierte. ,,Zur Zeit ist noch keine geplant...naja es ist ja auch erst Mittwoch", meinte Luca schulterzuckend. ,,Und was ist mit dieser Strandparty? Die am Freitag steigt?", fragte Maddy und ich sah sie stirnrunzelnd an. ,,Es ist arschkalt...wieso sollte da am Strand ne Party steigen?", fragte ich. ,,Dann zieh dir was Warmes an", meinte Dean und lachte. ,,Glaub wenn du besoffen bist, spürst du keine Kälte mehr", sagte Nicky und ich verdrehte die Augen. Und wie hoch war die Quote, die dann zwei Tage später wegen Lungenentzündung im Krankenhaus lag? ,,So nur noch eine achtzehnjährige Begleitung und schon ist alles in der Tasche", sagte Luca grinste. Das Rudel würde Blaze fragen, aber ich hatte da schon so eine andere Vorstellung.

,,Du hast doch am Freitag nichts vor oder?", fragte ich und sah Jackson grinsend an. ,,Lass mich raten du zerrst mich mit auf diese Strandparty, als achtzehnjährige Begleitung? Und ein Nein akzeptierst du nicht?", fragte er und mein Grinsen wurde nur noch breiter. Wir kannten uns noch nicht lange, aber er wusste genau was ich meinte. Also der Typ wird mir Tag zu Tag echt sympathischer. ,,Du hast es auf den Punkt gebracht", sagte ich und er seufzte.

,,Ich schlepp dich aber nicht besoffen heim", sagte er genervt und ich lachte. ,,Glaub mir, dass passiert nicht." ,,Wenn doch, geh ich nie wieder mit dir auf eine Party, meinte er schon fast drohend und ich verdrehte die Augen. ,,Ich bin kein kleines Kind mehr, sagte ich und Jackson sah mich prüfend an. ,,Bist du dir da acht so sicher?, fragte er und boxte ihn leicht gegen die Schulter. Danke für nichts. ,,Ey hab mal ein bisschen Respekt vor den älteren Leuten", meinte er und ich lachte. ,,Soll ich dir schon mal eine Gehhilfe besorgen und mich um deinen Rentnerpass kümmern?", fragte ich belustigt. ,,Ja das wäre echt nett", meinte Jackson und ich schüttelte lachend den Kopf. Wir saßen auf Jacksons Couch und tranken Kaffee, das war eine Hauptbeschäftigung von uns beiden geworden. ,,Ich hol dich am Freitag ab", meinte Jackson und trank seinen Kaffee aus. ,,Ich wohn in dem halben Palast, schwer zu verfehlen", sagte ich und stellte meine Tasse auf den Tisch. ,,Werd's mir merken", sagte er lächelnd. Wie sehr ich sein Lächeln doch mochte. Wenn er lächelte, bildeten sich kleine Grübchen, was ich übrigens sehr mochte. ,,Du erforscht doch jetzt nicht ernsthaft mein Lächeln", sagte er und er musste lachen, als ich rasch wegguckte und rot wurde. ,,Süß", meinte er und ich sah ihn wieder an. Die Couch war nicht sonderlich groß, weshalb wir uns immer wieder zufällig berührten. Genau in solchen Momenten, vergess ich für paar Minuten, dass ich eigentlich nicht hier sein wollte und ich in fünf Monaten wieder von hier wegzog. Weil so eine Beziehung würde nicht viel bringen, denn in fünf Monaten wäre ich wegnaja ich bezweifel, dass eine Fernbeziehung wirklich lang hält. ,,Du glühst ja richtig", meinte Jackson, als er meine Hand nahm. Werwölfe strahlten immer eine gewissen Wärme aus...also glühte unsere Haut so gut wie immer. Jackson hatte raue Finger, welche langsam über meinen Handrücken strichen. Als ich von meiner Hand hoch zu Jackson sah, bemerkte ich, dass er jede meiner Bewegungen verfolgte. Seine rehbraunen Augen sahen mich an und ich wurde nur noch röter, wenn das überhaupt noch möglich war.

Er legte seine rechte Hand an meine Wange und lächelte wieder. Die andere Hand verschränkte er mit meiner und zog mich zu sich. Er küsste mich leicht und vorsichtig. Es war ein kurzer Kuss, es fühlte sich so an, als ob er nie statt gefunden hatte. Jackson sah mir in die Augen, als hoffte er dort irgendeine Reaktion zu finden. Ich legte ihm eine Hand in den Nacken und küsste ihn wieder. Wieso fühlte sich dieser Fehler nur so gut an? Wenn das hier wirklich etwas auf Dauer werden sollte, wäre es unfair wenn ich sagen würde, dass ich die fünf Monate genießen solltedas wäre mehr als nur assi. Aber was sollte ich schon tun, wenn ich gerade mein Herz an diesen Jungen hier verlor. Keine Ahnung wie lange wir dort saßen und uns küssten. Jedoch irgendwann zog ich meinen Kopf langsam zurück und lächelte einfach nur. Wir kannten uns zwar erst vier Tage, jedoch fühlte es sich richtig an.

Glaube es war die komischste und zu gleich schönste Situation, die ich seitdem ich hier war mit bekommen hatte. Jedoch gab es etwas, was ich von Anfang an verdrängt hatte, es war eine reine Vermutung gewesen. Erst jetzt als ich in seine braunen Augen sah, kam mir diese Vermutung wieder in Sinn. Was war wenn der, der mir gerade gegenüber saß, derjenige war, welcher solche wie mich tot sehen und als Trophäe an der Wand hängen wollte. Ein Jäger. Jedoch wie sollte ich heraus finden ob er einer war, ohne mich selbst zu verraten?

Jackson legte seinen Kopf schief und musterte mich rätselnd. ,,Was is los?", fragte er und unterbrach meine Gedanken. ,,War es falsch...?", fragte er und seine Miene wurde deprimierend. ,,Nein", sagte ich knapp und zwang mich zu einem Lächeln. Was ist, wenn er wirklich einer war?! ,,Zeigst du es mir? Wenn du nicht drüber reden willst?", fragte ich zögernd und er sah mich fast schon erschrocken an. Man sah ihm an, dass er innerlich mit sich kämpfte. Ich musste es sehen, vielleicht war das alles nur reine Vermutung, die nicht mal ansatzweiße stimmten.

Er griff nach meiner Hand und zog mich auf die Beine. ,,Keiner darf davon erfahren...",murmelte er und führte mich in den Flur zu einer Tür gleich neben der Haustür. Er kramte nach einem Schlüssel in der Hosentasche und schloss mit zitternden Händen das Schloss auf. Bevor er die Tür öffnete, warf er mir noch mal einen zögernden blick über die Schulter zu, als ob er hoffte, dass ich meine Meinung geändert hatte, jedoch so war es nicht. Wie würde ich reagieren, wenn ich sah was hinter der Tür war...und sich meine Vermutung bewahrheitete...würde ich schreiend weg rennen und den Kontakt abbrechen? Oder hier bleiben und so tun, als wüsste ich gar nichts und nicht nur mein Leben riskieren, sondern auch das Leben des ganzen Rudels. ,,Bitte verurteile mich nicht, nachdem du das hier gesehen hast, meinte er und ich nickte langsam. Wie konnte ich ihm nur so ins Gesicht lügen?! Ich wusste doch selbst nicht wie ich reagieren würde, wenn ich es sehen würde

Jackson öffnete die Tür mit einem Seufzer und trat ein. Die Wände waren voller Regale, welche mit jeglichen Waffen gefüllt waren. Waffen zum Töten von Werwölfen. Eigentlich müsste ich schon längst darauf vorbereitet sein, alles wies darauf hin, dass er einer war, jedoch wollte ich es nicht glauben...nun hatte mich die Tatsachen, doch überzeugt. Ich schüttelte den Kopf, als wollte ich es nicht wahr haben, aber ich hatte es ja selbst sehen wollen.

,,Die meisten Waffen sind noch nie benutzt wurden, ich schwör", sagte Jackson, als er mein Gesicht sah, welches wahrscheinlich käseweiß war. Tausende Todesarten kamen mir in den Sinn...viel zu viele, jedoch befanden sich alle allein hier in dem Raum. Ich sah mich wie in Trance in dem Raum um und als wäre ich zu unfähig zusprechen, schwieg ich. ,,Haily..." Er sah mich besorgt an und griff nach meinem Oberarm. ,,Ich habe noch nie einen umgebracht...Haily!" Sein Stimme war schon fast hysterisch, jedoch konnte ich mich nicht aus meiner Schockstarre lösen. Silberdolche, mit Silber verstärkte Pfeilspitzen, Seile die in Silberwasser getränkt waren, Fallen...Todesfallen. ,,W-Was jagst du?", stammelte ich tonlos. Ich wusste es schon längst, jedoch wollte ich es nochmals von ihm hören. Wieso zerriss mich diese Erkenntnis nur so? Weil ich ihn mochte? Weil ich jede Sekunde, die ich mit ihm verbrachte in Lebensgefahr schwebte? Oder einfach nur weil ich es nicht wahr haben wollte? ,,Werwölfe", sagte er knapp und meine Muskeln spannten sich nur noch mehr an. Er hatte es gesagt...er war einer. ,,Verrücktich weiß, aber die Geschichten sind wahr. Es gibt welche und das Gegenstück sind halt eben die Jäger, so wie ich einer bin. Haily bitte halte mich jetzt nicht für verrückt oder soaber es liegt in meinen Genen, ich kann es nicht ändern, meinte er schon fast flehend und drehte mich so, dass er mir in die Augen sehen konnte. ,,Jackson, fing ich an, aber ich kam nicht weit, weil ich ihn in eine tiefe Umarmung zog, nur um meine Tränen zu verbergen, die sich in meinen Augen sammelten. Wieso sich Tränen in meinen Augen ansammelten wusste ich selber nicht, wahrscheinlich war ich einfach nur zu geschockt. Ich mochte Jackson, aber er war ein Jäger, was hieß er kann, wenn er das will, mich umbringen.

NeumondWhere stories live. Discover now