Kapitel 11 - Clara weiß bescheid

266 14 0
                                    

Montag 6:30 Uhr

Wie gewöhnlich weckte mich der schrille Ton aus meinem Handy. Meine Mutter war bereits arbeiten, mein Vater war ja sowieso nie da und meine Schwester und Mein Bruder waren jewails bei Freund und Freundin untergebracht. Normalerweise war ich ja, wie ihr alle wisst, der größte Morgenmuffel aller zeiten, doch heute irgendwie nicht. Zuerst wusste ich nicht, wieso mein Körper nach der ersten Sekunde sofort aufsprang und mich nach unten in die Küche trug, doch dann fiel es mir wie Schleier von den Augen: Alia.

Sofort stieg in mir wieder das Gefühl der tausenden Schmetterlinge auf, und es schob sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Dieses Mädchen machte mich einfach verrückt. Auf Grund des Hausarrestes konnte ich gestern nicht nocheinmal zu ihr, aber wir hatten geschrieben. Fast durchgängig. Ich spürte wie meine Lippen förmlich nach ihren schrien, und es kaum erwarten konnten, sie endlich wieder zu Küssen. Ich weis, es war zwar nur ein Tag ohne sie gewesen, doch am liebsten wollte ich nicht einmal eine Sekunde ohne sie verbringen müssen.

Ich machte mich soweit fertig, aß mein Müsli und putzte Zähne. Wirklich viel geschminkt war ich eigentlich nie, doch meine Augenbrauen und Wimpern schminkte ich mir jeden Tag. Ich beschloss, auch heute mal mit dem Motorrad in die Schule zu fahren, so hätte ich noch etwas Puffer, da ich nichteinmal fünf minuten brauchte. Zu Fuß waren es etwa 15, deshalb konnte ich wenigstens nach dem Unterricht noch etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen.
Wow. „MEINE Freundin". Komisch das so zu sagen, aber es stimmte. Ich war wirklich mit einem Mädchen zusammen, und es machte mir eigentlich garnichts aus.

Alia hatte ich bereits geschrieben, dass wir es geheimhalten müssten. Ich meine so an sich wäre es für mich kein Problem, meinen Eltern von uns zu erzählen, aber ich wohnte ja noch dort. Klar hätte ich auch so Angst, aber ich lebte immernoch unter ihrem Dach, was mich dazu zwang mich an ihre Regeln zu halten. Und da hieß es nunmal: Keine Beziehnung mit dem selben Geschlecht.

Naja Alia war auf jeden fall einverstanden, es auch in der Öffentlichkeit nicht zu zeigen. Sie war ja auch eher der schüchternere Typ, und ich denke ihr wäre es auch unangenehm gewesen einen Jungen vor anderen Leuten zu küssen. Wie wäre das dann wohl mit einem Mädchen?

Nachdem ich alles erledigt hatte, packte ich meine Tasche, nahm mir den Schlüssel und fuhr los. Wie zu erwarten war ich viel zu früh in der Schule, weil ich es einfach nicht gewohnt war den Weg so schnell zurück zu legen. Zu meinem Glück war Alia bereits auf dem Weg, was mir ihre Nachriht auf meinem Handy zeigte.

Ich hatte auch Clara geschrieben, dass ich heute früher dasein würde, weshalb sie auch schon auf den Bänken an unserem Platz saß, als ich den Schulhof betrat. Breit grinsend sah sie mich an, während ich mit meinem Helm in der Hand auf sie zuging. Sie stand auf, nahm mich in den Arm und sah mich weiter grinsend an. „Was?", fragte ich und grinste zurück. „Du weist genau was", bekam ich als Antwort. Sie hatte ja auch recht, ich musste ihr das von Samstag ja noch erzählen. Shit. Das hatte ich total vergessen. Sie war meine beste freundin, ich musste es ihr sagen, auch wenn ich Angst davor hatte. „Moment kurz", sagte ich noch schnell und schrieb Alia eine Nachricht:

Clara löchert mich, ich muss es ihr erzählen. Hoffe, das ist okay für dich...

Kein Problem, solange sie es nicht weiter sagt
kam sofort als antwort zurück

Wird sie nicht, versprochen
schrieb ich noch schnell, bevor ich mich der immernoch grinsenden Clara zuwand.

„Uuund? Wer ist der glückliche? Jason?", sagte sie und stiess mir mit ihrer Faust einmal leicht gegen meine Schulter.
„What the Hell Clara, Jason? Ernsthaft?", antwortete ich sichtlich genervt. Clara entgegnete sofort: „Das war ein Witz Caro, komm runter. Also erzähl, ich will alles wissen!"
Meine Hände und Knie zitterte wie verrückt, und mein Herz raste vor aufregung.
„Also...", begann ich mit hörbar zittriger Stimme, „Ich bin am Samstag abgehauen, um mich mit meiner Person zu treffen..." „Du machst es also spannend, ich hör zu." „...Ich hab Kissen unter meine Decke gestopft und bin aus dem Fenster geklettert. Dann bin ich mit dem Moped zu dem Haus gefahren. Dort saßen wir dann erstmal auf dem Bett. Ich war mega nervös, bis sie immer näher kam. Dann haben wir uns geküsst, und ich war so unglaublich geflasht davon. Dann lagen wir halt auf dem Bett und haben uns einfach nur ziemlich intensiv geküsst, mehr war da nicht. Aber ja wir sind jetzt ein Paar, und als ich dann Samstags nach hause gekommen bin musste ich meiner Mutter sagen ich war bei dir, hab trotzdem 2 Wochen Hausarrest bekommen fürs lügen." „Und wer ist der misteriöse Verehrer?", fragte Clara mit großen Augen.
Wir waren die ganze zeit alleine auf dem Schulhof, zumindest DACHTE ich das.

Ich wollte Clara gerade Alias Namen sagen, als sie auf einmal von der Seite angestürmt kam. Sie warf sich um meinen Hals und küsste mich, natürlich erwiederte ich den Kuss, auch wenn ich echt überrascht davon war.

Als wir fertig waren, sah ich zu Clara, die uns beide mit offenem Mund anstarrte und ihren Augen kaum traute. „Alia??? und Du??? ein Paar???", fragte sie schockiert. Alia dachte wohl, ich hätte es Clara bereits gesagt, denn auch sie sah mich leicht peinlich berührt an.

„Überraschung", sagte ich mit einem aufgesetztem Lächeln, bevor wir alle drei in Gelächter ausbrachen.

Wie mein Leben sein sollte (girlxgirl) *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now