Kapitel 2 - Die Begegnung

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Vor mir stand ein Mädchen, etwa 1.70 groß. Sie hatte ihr dichtes, dunkelbraunes, etwa schulterlanges Haars in einem Messy-Bun zusammen gebunden. Ihre tief dunkelbraunen Augen trafen meine und es fühlte sich für mich an, als würde die Welt für einen kurzen Augenblick still stehen. Ich kann mir nicht erklären wieso, doch ich merkte wie sich ganz langsam ein breites Grinsen über mein Gesicht zog und sich mein Bauch anfühlte, als würde ich mich mitten im Sturzflug einer rasanten Achterbahn befinden.
„Hi! Ich bin Alia, die neue im Deutsch-Stammkurs.", stellte sich das bis dahin unbekannte Mädchen vor. Ihre Stimme klang warm und weich, als könnte man sich reinlegen wie in ein gemütliches Bett nachdem man den ganzen Tag in der Kälte war. Ich hatte das gefühl, als würde ich innerlich explodieren.
„H-Hi. Ich bin Caro und auch im D-Deutsch stammkurs", stotterte ich vor mich hin. Toll Caro, richtig gut. Die denkt bestimmt, du hast nen kompletten Vollknall.

Was war denn los mit mir? Bisher hatte ich nichtmal bei Referaten, geschweige denn beim Theaterstück vor der ganzen Schule angefangen zu stottern. Irgendwas hatte sie an sich, was mich nervös machte.
Alia sah mir meine Nervösität und mein Grinsen wohl an, denn sie begann leise in sich hinein zu kichern. Wow. Trotzdem lösten sich unsere Blicke immer nur kurz voneinander.

Die anderen aus unserer Gruppe schien das nicht wirklich zu interessieren, denn sie erzählten fröhlich von ihren Ferien, wo sie überall waren, mit wem sie alles eine Romanze begonnen hatten oder wie sie den letzten Ferientag verbracht hatten. „Und was hast du so gemacht Caro?", fragte Clara und riss mich dabei aus den Gedanken. „Was??...Achso ehm...nicht wirklich viel, nur rumgegammelt", antwortete ich verwirrt, wobei ich immer wieder kurze Blicke zu Alia warf, die bei meiner Verwirrung anfing leise zu kichern. Ich wusste nicht, ob das so von mir geplant war, sie zum Kichern zu bringen, aber wenn doch hatte es ja funktioniert.

Die Klingel ertönte zum Unterrichtsbeginn und so machten wir uns alle auf den Weg in unsere Klassenzimmer. „Kommst du noch mit zu meinem Schließfach?", fragte mich Alia. „Klar!", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Sie fing erneut an leise zu Lachen. „Und wo müssen wir hin?" „Oh achja", auf ich begann jetzt etwas zu lachen, „Folge mir!" Wir machten uns also auf den Weg zu unseren Schließfächern, Alias Schließfach befand sich etwa 10 Schritte auf der gegenüber liegenden Seite des Flures.

Direkt vor meinem Spind stand auch schon Damon, der mit seiner Footballjacke und einem Arm auf den Spindkästen gelehnt auf mich wartete. Damon war mein Schwarm für was weis ich wie lange, und er wusste das genau. Wir hatten uns ein oder zwei mal auf Partys geküsst, doch mehr war da nie gewesen. Vor allem jetzt wollte ich ihn nicht sehen, ich hatte (noch nichtmal vor einer halben Stunde) bemerkt, dass aus uns beiden nie etwas werden würde. „Hey Süße, wie gehts denn so", sagte er mit einer Stimme, die ich noch nie vorhher von ihm gehört hatte, und wie aus dem Nichts spürte ich, wie er seine Lippen auf meine presste. Sofort stiess ich ihn von mir weg.

Im Hintergrund Stand Alia, die mich ansah, als wäre irgendwo tief in ihr drinnen eine Welt zusammen gebrochen.

Wie mein Leben sein sollte (girlxgirl) *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now