Kapitel 7 - Geheimnisse

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Die Fahrt kam mir wie eine halbe ewigkeit vor, ihre Nachrichten schwirrten mir die ganze Zeit im Kopf herum. Was war wohl passiert?

Endlich war ich an Alias Haus angekommen. Es sah nicht besonders edel aus, wirklich riesig war es auch nicht, aber trotzem wirkte es sehr gemütlich und heimisch. Mit zitternden Knien trat ich auf die Türschwelle, drückte den Knopf für die Klingel. Ich hörte Schritte und es schien, als würde jemand die treppe herunter laufen. Eine Frau, etwa mittleren alters, mit braunen, kurzen Locken öffnete mit einem freundlichen Lächeln die Tür. „Hallo! Wie kann ich dir helfen?", fragte sie einladend. Im Flur konnte ich einige Umzugkartons erkennen, sie müssen wohl gerade am Ausräumen sein. „Ehm hi...Ich bin Carolin, eine freundin von Alia. Ist sie da?", fragte ich. Natürlich wusste ich, dass sie da war, aber vielleicht hatte sie ihrer Mutter nicht erzählt dass ich kommen würde, also dachte ich so sei die Frage besser formuliert. „Ja, sie ist oben in ihrem Zimmer, komm rein!", lud sie mich ein. Beim eintreten in das Bungalow musterte ich alles genau. Wirklich aufgeräumt war nicht, aber das machten wahrscheinlich die Umzugkartons. Außerdem machte mir das grundsätzlich nichts aus, denn ich war weiß Gott nicht die ordentlichste gewesen. „Die Treppen rauf links", rief mir Alias Mutter noch hinterher, als ich bereits auf die edlen Marmortreppen zu lief. Ich entgegnete noch ein schnelles „Danke" bevor ich die Treppen hinauflief.

Ich sah die Tür, auf der Alias Name stand und klopfte an. Ein leises „herein" ertönte, d0as meinen Körper sofort mit einer Gänsehaut überzog. ich öffnete die Tür und trat herein, sofort nach Betreten des Raums schloss ich sie wieder. Auf dem Bett, welches in Mitten des Raumes stand, saß eine grinsende Alia. Ich weis nicht, ob sie das irgendwie komisch fand, oder ob sie sich nur freute mich zu sehen. Ich fiel ihr direkt um den Hals, und merkte garnicht, dass mir dabei ein paar Tränen übers gesicht kullerten. Auch Alia drückte mich fest, am liebsten hätte ich mich niewieder aus ihren Armen gelöst, doch mein Besuch hatte ja einen Grund.

„Was ist passiert?", fragte ich verängstigt und setzte mich, genau wie sie, im Schneidersitz gegenüber von ihr aufs Bett. Sofort liefen ihr tränen übers Gesicht und sie vergrub sich in ihren Händen. „ Hey , du brauchst dir keinen Kopf machen ! Ich bin ja da , du kannst mir alles sagen was du auf dem Herzen hast.", Sagte ich behutsam und legte meiner Hand auf ihr Bein. Die hob ihren Kopf an, sah mir in die Augen und sprach: „ es ist wegen Jason... Er... Er" „Was ist mit dem Kerl?", fragte ich, und sofort ballte sich in mir eine gewaltige Wut zusammen.
„Er hat hat vor ein Paar Jahren bei uns in Chicago gelebt, bevor er weggezogen ist. Wir waren ein Paar", sagte sie schluchzend, während meine Hand sich immer mehr zu einer Faust formte, „ Ich war erst 13, er schon 17... ich war sehr leichtsinnig und naiv zu glauben, er würde mich lieben. Eines Abends waren wir alleine bei ihm zu Hause, wir schauten einen Film, als er plötzlich anfing mich zu küssen." Allein die Vorstellung daran brachte mein Blut zum kochen. „Natürlich hatten wir uns vorhher schon geküsst, also machte ich mit und blockte nicht ab. Es wurde ziemlich wild, und ehe ich mich versah war Jason dabei mir meine Hose aufzuknöpfen...", Alia machte eine Pause, mein blick war mit tränen gefüllt und mein Mund stand weit offen. Ich hoffte nicht das zu hören, wovon ich ausging, doch es kam so wie ich es geahnt hatte. Mit tränen überströmt erzählte sie weiter „...Ich hab ihm gesagt, dass er aufhören soll, aber ich konnte ihn nicht davon abhalten. Ich war noch nicht bereit dafür, doch er tat es einfach. Es tat höllisch weh und ich konnte nicht aufhören zu weinen..." „Alia...es...es tut mir so leid" „Nach ein Paar wochen ging ich in die Apotheke, um einen Test zu kaufen. Ich war auf dem Weg sein Kind auszutragen...doch ich habe abgetrieben und niemand weis es, nicht einmal meine Eltern...", sagte sie, bevor sie unter Tränen in meinen Arme zusammen brach.

Noch nie hatte ich ein so großes Geheimnis erfahren. Auch mein Gesicht war Tränenüberströmt, mein Herz raste wie verrückt und ich war einfach froh, sie jetzt in meinen Armen halten zu können und zu dürfen.

Wie mein Leben sein sollte (girlxgirl) *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now