dreiundzwanzig

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In Gedanken versunken lief ich aus dem Bad raus und direkt in jemanden rein. "Au... Oh tut mir leid ich hab dich nicht gesehen." murmelte ich und rieb mir meinen Arm. "Alles gut." sagte eine Mädchenstimme leise. Verwirrt schaute ich von meinem Arm auf und schaute in das Gesicht des Mädchens, dass in letzter Zeit immer bei Emmett war. Wie hieß sie noch gleich? "Eh Hi, ich glaube wir wurden uns noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Rosalie, Emmetts kleine Schwester." stellte ich mich vor. "Ich weiß, in der Schule wird nur über euch geredet. Ich bin Leila!" kicherte sie und lächelte mich dann freundlich an. "Ach wirklich?" fragte ich verwundert. "Ja wirklich. Ihr seid so zusagen die 'High Society'. Du bist der liebevolle Engel den jeder liebt und dein Bruder ist der nett aber echt heiße Junge von neben an." gab sie beiläufig von sich. "Woher weißt du das alles?" lachte ich verwirrt. "Ich bin 'Chefredakteurin' in der Schülerzeitung und es scheint als würden sich die Schüler extrem für euer Leben interessieren." grinste sie.


"Ich hab mich am Anfang echt gewundert was an euch so besonders ist, aber dann wurde ich mit Emmett in eine Gruppe eingeteilt und hab mich sofort verliebt..." gab sich schüchtern von sich. "Und als ich gesehen habe, wie euer Leben wirklich aussieht und wie ihr mit Problemen umgeht, da habe ich gesehen, dass diese Familie wirklich was besonderes ist." gab sie ehrlich von sich. "Danke, dass ist wirklich lieb von dir und du musst mir irgendwann mal genauer erzählen, wieso genau wir so interessant sind für die anderen, damit ich das ändern kann!" lachte ich. "Aber ich lass dich dann mal duschen!" Ich wartete noch kurz bis Leila im Bad war und schlich dann grinsend in Emmetts Zimmer. "Sie ist süß." gab ich unschuldig von mir und grinste ihn doof an. "Ich weiß und ich wollte dir alles noch erzählen, aber entweder ich bin nicht zu Hause oder du bist weg." lächelte mein Bruder mich glücklich an. "Schon okay, irgendwann mal." sagte ich fröhlich und drehte mich dann um. Und während ich in mein Zimmer lief rief ich ihm noch "Ich mag sie." zu.


Als ich in meinem Zimmer ankam sah ich Noah mit seiner Gitarre, einem Block und einem Stift an seinem Fenster sitzen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen kritzelte er auf dem Blatt Papier rum und sah sehr angespannt aus. Sofort zog ich mir meine Schuhe an, machte mir einen Zopf und lief in die Küche. Dort schnappte ich mir ein paar von den Brownies die Dad heute morgen in der Bäckerei geholt hatte und stellte sie auf einen Teller. Dann nahm ich noch meinen Hausschlüssel und lief rüber zu Noah. Ich öffnete mit dem Ersatzschlüssel die Haustüre und lief hoch in Noahs Zimmer. Ich hörte Noahs tiefe Stimme schon von unten und da ich ihn nicht unterbrechen wollte schlich ich leise in sein Zimmer und setzte mich auf sein Bett. Gerade als er wütend eine ganze Strophe durchstrich tippte ich ihm vorsichtig auf die Schulter. Erschrocken schaute er zu mir hoch und lächelte dann verwirrt. "Blümchen, was machst du denn hier?" "Ich hab gesehen wie angestrengt du aussahst, da dachte ich bringe ich dir Brownies vorbei!" lächelte ich und hob ihm den Teller hin. "Das ist wirklich das was ich gerade brauche! Hast du die selber gemacht?" seufzte er und zog seine Mundwinkel leicht hoch. "War mir klar, dass du wieder was zu essen brauchst Fettsack! Und nein die habe ich nicht gemacht." lachte ich. "Vielleift fmecken die defhalb fo gut!" gab Noah mit vollem Mund von sich. Ich schlug ihm leicht auf die Schulter und musste dann lachen. "Vermutlich. Also woran arbeitest du gerade?" fragte ich neugierig.


"An dem dritten Lied, aber irgendwie fällt mir nichts neues ein." gab er niedergeschlagen von sich. "Kann ich dir irgendwie helfen?" "Versuchs..." seufzte er. Ich überlegte kurz und schaute mir den Liedtext an. "Spiel mir doch erst mal das andere Lied vor, dann bist du vielleicht nicht mehr so verbissen." schlug ich vor. Noah nickte und fing an zu spielen. (Lied oben)


"Noah, das Lied ist wunderschön! Wo hast du nur gelernt solche Liedtexte zu schreiben?" gab ich staunend von mir. "Keine Ahnung, ich schreibe einfach das, was ganz tief in meinem Herzen verborgen ist." sagte er achselzuckend. "Gut und jetzt zu deinem anderen Lied. Ich finde es sollte diesmal ein schnelleres Lied sein." sagte ich vorsichtig, da ich nicht wusste wie er bei dem Thema reagieren würde wenn man ihm half. "Ich weiß. Ich muss was anderes machen, aber ich hab nun mal nur eine Gitarre oder ein Klavier und meine Stimme." seufzte er erneut. "Ich würde sagen wir fangen einfach mal an was zu schreiben und wenn es scheiße ist können wir es ja immer noch wütend zerkritzeln, wie du es auf diesem Block auch schon hunderte male gemacht hast." zwinkerte ich. Ich dachte es konnte nicht so schwer werden ein Lied zu schreiben, aber da hatte ich mich gewaltig getäuscht. Ich lag nachdenklich mit dem Kopf auf Noah's Oberschenkel und starrte Löcher in die Decke. "Mir fällt nichts ein..." jammerte Noah. "Was ist denn das wichtigste in einer Beziehung oder Freundschaft für dich?" fragte ich beiläufig. Vielleicht half das ja etwas. "Das man sich immer auf den anderen verlassen kann und immer für einander da ist." antwortete er und schaute mich von oben an. "So wie du und ich eben. Ich finde unsere Freundschaft oder was auch immer das ist perfekt." lachte er.


"Oh Fettsack, du bist so süß!" grinste ich ihn an und schaute ihm intensiv in die Augen. "Wie kann man nur so frech und süß zugleich sein?" fragte er eher sich selber und schaute mich prüfend an. "Ich weiß nicht. Bin wohl ein Naturtalent!" gab ich unschuldig von mir. "Ein Naturtalent im Blödsinn reden!" fügte Noah meinem Satz hinzu. Ich schlug in mit meiner flachen Hand auf den Bauch, doch anstatt das er Schmerzen hatte tat meine Hand weh. "Au! Sag mal isst du so viel, dass dein Bauch schon hart wird?" gab ich lachend von mir. "Oh Blümchen, schau mal, das sind alles nur Muskeln!" Er hob seinen Pulli hoch und gab ein wenig von seinem Bauch preis. Er war nicht so extrem definiert, aber er konnte sich schon sehen lassen. Meiner Meinung nach war er eh perfekt, aber das musste er ja nicht wissen. "Tz, das nennst du Muskeln?" lachte ich spöttisch. "Wenn du schon mit hohen Tönen spuckst, zeig doch mal dein Sixpack!" Noah sah mich herausfordernd an. "Also eh ich hab nie gesagt, dass ich eins hätte." versuchte ich mich raus zu reden. "Na komm, nicht schüchtern sein!" lachte er und legte seine Finger an den Saum meines Shirts. Da ich wirklich kitzlig war musste ich lachen und wand meinen Körper von seinen Händen weg. "Ach so ist das also!" grinste er fies und begann mich zu kitzeln. "Nein! Bi-bitte! No-ha Ih-ich kann nicht mehr!" schrie ich und rutschte von seinen Oberschenkeln runter. Irgendwie kam es dazu, dass ich unter Noah lag, er meine Hände neben meinem Kopf auf den Boden drückte und mein Shirt bis zum Anfang meines BHs hochgerutscht war. Schweratmend schauten wir uns gegenseitig tief in die Augen und Noahs Gesicht kam meinem langsam näher.




The Boy Next DoorWhere stories live. Discover now