sechs

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So langsam hatte ich mich an die Schule und die Leute dort gewöhnt. Denis und Julien waren jetzt nach Neuseeland geflogen, um da für ein halbes Jahr zu leben. Hunter kam oft nach der Schule zu uns und inzwischen verstanden wir uns wirklich gut. Noah war in letzter Zeit nicht oft bei uns. Ich sah ihn nur noch ganz selten. Eigentlich war in den letzten 3 Monaten nicht viel passiert, außer, dass ich Mum von Tag zu Tag mehr vermisste und um ehrlich zu sein, Noah auch. Heute war die letzte Schulwoche vor den Winterferien. Mit meiner Tasche in der Hand ging ich rüber in Emmetts Zimmer und fand ihn immer noch im Bett liegend vor. "Emmett! Steh auf wir müssen in die Schule!" sagte ich empört. "Ich will nicht zu spät kommen nur weil du... oh mein Gott was ist denn mit dir los?" ich lief zu ihm ans Bett und sah in sein bleiches Gesicht. "Ach du meine Güte! Emmett bist du krank?" fragte ich bemitleidend. 


Er hustete ein paar mal und schaute mich dann entschuldigend an. "Sorry, dass ich es dir nicht früher gesagt habe, aber ich kann kaum aufstehen ohne mich zu übergeben.." "Ach was schon okay ich mache dir schnell einen Tee und frag Dad ob er mich fahren kann." sagte ich sanft und machte mich auf den Weg in die Küche. Als ich ihm den Tee brachte konnte ich gerade noch so aus Emmetts Fenster sehen wie mein Dad zum Auto lief. Mist! Ich sprintete die Treppen runter und rannte raus zu meinem Vater. "Dad! Emmett ist krank kannst du mich vielleicht.." Ich holte kurz Luft. "Kannst du mich vielleicht zur Schule fahren?" "Oh Schatz das ist jetzt unpassend ich habe in 20 Minuten einen Termin.." entschuldigend kratzte mein Vater sich am Hinterkopf.


"Ich könnte dich mitnehmen.. wenn du das möchtest.." hörte ich Noahs Stimme. Er tauchte hinter meinem Vater auf und grinste mich an. "Ah Noah, das wäre wirklich nett von dir! Macht das dir auch keine Umstände?" fragte mein Vater sichtlich erleichtert. "Ach was nein, das ist eh meine Richtung!" antwortete Noah. "Na dann, bis heute Abend mein Schatz." verabschiedete sich mein Dad und stieg dann ins Auto. "Danke." gab ich nur von mir und lief zu seinem Auto. "Ich hab lange nichts mehr von dir gehört.." sagte ich etwas bedrückt. "Ich weiß.. tut mir leid ich hatte nur.. viel zu tun." antwortete er zögernd, als überlege er was er sagen solle. "Wegen dem Studium?" fragte ich ehrlich interessiert. "Äh ja so in etwa." gab er nervös von sich und startete den Motor. 


Was war nur los mit ihm? "Noah?" neugierig betrachtete ich ihn von der Seite. "Hm?" gab er von sich und schaute konzentriert auf die Straße. "Wusstest du, dass du ein wirklich miserabler Lügner bist?" gab ich ganz unschuldig von mir. Für einen Moment schaute er zu mir rüber und musterte mich schmunzelnd. "Ist das denn was Schlechtes?" fragte er belustigt. "Nein eigentlich ist das was Gutes.. zumindest für mich. Ich denke für dich wirds jetzt nicht so toll weil du mir die Wahrheit sagen musst!" gab ich von mir. "Ach weißt du ich weiß nicht ob ich wirklich mit dir darüber reden sollte.." murmelte er. "Wieso? Denkst du ich bin zu unreif um es zu verstehen oder was?" antwortete ich etwas plump. Seine Aussage störte mich.


"Oh Gott nein! Auf keinen Fall.. es ist nur. Es gibt da ein Mädchen.." mein Herz setzte aus "in der Uni. Und sie mag mich und ich fand sie schon früher ziemlich toll, aber dann.." Stolz schluckte ich den Kloß in meinem Hals runter. "A-aber das ist doch gut! Wo liegt denn das Problem?" Er schwieg eine Weile in der er immer wieder zu mir rüber sah. "Es.." Er seufzte. "Es gibt kein Problem. Ich weiß nur nicht ob sie wirklich die eine ist." beichtete er mir. "Aber wie willst du das denn raus finden wenn du es nicht versuchst? Meine Mum meinte früher als ich klein war immer, 'Auch wenn du am Ende deshalb weinen musst, kannst man dich nicht dafür verurteilen, dass du es wenigstens versucht hast!'" Er zog seine Augenbrauen etwas zusammen, entspannte sie dann aber wieder und lächelte. "Deine Mum war bestimmt eine wundervolle Frau!" wechselte er das Thema. "Sie war die Beste!" lächelte ich traurig. Und ehe ich mich versah waren wir auch schon am Parkplatz der Schule angekommen.


"So, da sind wir! Soll ich dich nachher auch wieder abholen?" fragte er mich. "Nur wenn du zur selben Zeit nach Hause musst. Ansonsten laufe ich oder suche mir jemanden bei dem ich mitfahren kann." gab ich von mir. "Nein passt schon! Ich nehm dich mit." zwinkerte er und stieg dann aus. Verwirrt verfolgten meine Augen ihn, wie er ums Auto rum joggte und mir die Tür öffnete. "Danke!" lächelte ich ihn an und umarmte ihn zum Abschied. "Bis nachher Noah!" murmelte ich in sein T-Shirt. "Bis nachher Blümchen!" lächelte er mich an und stieg dann wieder in sein Auto. Als ich mich umdrehte wurde ich von allen möglichen Leuten angestarrt. Was hatten die nur? Sofort kamen Hunter und Adam auf mich zu und umarmten mich ebenfalls. "Hey wo hast du denn deinen Bruder gelassen?" fragte Adam. "Der ist krank." antwortete ich neutral. "Und wieso hat Noah dich gebracht? Ich hätte dich doch mitnehmen können?" zischte Hunter zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor.


"Weil er genau neben uns wohnt und in diese Richtung fahren muss Hunter!" lachte ich leicht. "Kein Grund eifersüchtig zu sein!" zwinkerte ich ihm zu und lief weiter in die Schule. Doch bevor ich diese überhaupt betreten konnte wurde ich von einer dünnen Hand mit aufgeklebten Fingernägeln gestoppt. "Wie kannst du nur!" gab das Mädchen von sich. Sie ist immer bei den Mädchen dabei die bei den Jungs rumstehen und hoffen beachtet zu werden. "Meinst du laufen? Ehm also ich setzte den einen Fuß vor den anderen und hoffe gegen nichts zu laufen und du?" gab ich unschuldig klingend von mir. Neben mir hörte ich Hunter und Adam versuchen ein Lachen zu unterdrücken. "Nein du blöde Kuh! Ich meine wie kannst du meinem Emmett so was antun?" kreischte sie. "Ey sorry aber ich kann doch nix dafür das er krank ist.. ich bin keine Hexe!" entschuldigend hob ich meine Hände.


"Jetzt tu doch nicht so dumm! Wie kannst du nur sobald Emmett nicht da ist einen anderen heißen Typen haben? Wie kannst du meinem Emmett so etwas antun?" motzte sie weiter. "Was meinst du?" fragte ich verwirrt und leicht verängstigt. "Ich bin nicht blind ich habe gesehen wie du und der Junge von eben euch verliebt umarmt und noch lange geredet habt!" gab sie wütend von sich. "Und wer bist du die Vorsitzende vom Emmett-Club oder was? Ich versteh dein Problem gerade nicht?" gab ich leicht genervt von mir. "Denkst du wirklich ich würde ihm nichts sagen? Sobald er es erfährt wird er mit dir Schluss machen und ich werde irgendwann seinen Nachnamen tragen!" gab sie verliebt von sich. "Ew..." gab ich von mir. Wenigstens wusste ich jetzt wovon sie redete. Sie dachte Emmett und ich waren ein Paar. "Schätzchen ich trage bereits seinen Nachnamen ich will ihn nicht!" gab ich sanft von mir.

"Aber.. wie.. ihr habt geheiratet? Aber ihr seit doch noch in der Schule!" gab sie empört von sich. "Oh man, das wird schwerer als gedacht!" murmelte ich und verdrehte meine Augen. "Neeeeeiiiin." sagte ich langsam und schüttelte dabei meinen Kopf. "Emmett ist mein Bruder!" sagte ich mit einer Stimme wie wenn man mit kleinen Kinder redete. Jetzt konnten sich Hunter und Adam das Lachen nicht mehr verkneifen und sich prusteten laut los.

Langsam realisierte das seltsame Mädchen vor mir was ich sagte und ihr schlecht gelauntes Gesicht änderte sich in ein erstauntes. "Warte ihr seid nicht.. sondern.. und du bist seine.. oooohhh" Erneut verdrehte ich meine Augen und tätschelte ihr auf die Schulter. "War schön dir weiter zu helfen und übrigens.. und das sage ich dir jetzt nur um dir einige Nächte in denen du dich in den Schlaf weinst zu ersparen, du bist nicht wirklich sein Typ.. aber ich glaube Dave findet dich ziemlich cool!" gab ich von mir und lächelte sie sanft an. Somit hatte ich 2 Fliegen mit einer Klatsche geschlagen, denn ich bemerkte oft wie Dave sie immer beobachtete. "Was wirklich?" fragte sie überrascht. "Ja wirklich." gab ich lachend von mir und ließ sie dann grinsend auf der Treppe stehen. "Was war das denn eben?" fragte ich die Jungs verwirrt und lief in die Schule rein.






The Boy Next DoorWhere stories live. Discover now