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Ich hielt die Luft an und starrte auf die Flasche. Das Mädchen, Katie, sie war wirklich hübsch und beliebt und auf unserer Schule, kam auf uns zu gelaufen und blieb vor Hunter stehen. "Ich denke wir müssen da rein!" sagte sie etwas angetrunken und zeigte kichernd auf den Schrank. Geschockt schaute ich zwischen ihr und Hunter hin und her und traute mich nicht zu bewegen. Hunter schaute kurz entschuldigend zu mir und folgte ihr dann zum Schrank. Allmählich verließen die anderen den Raum. Das Spiel war zu Ende. Nur ich saß noch auf dem Boden und starrte auf die Schranktüre. Ich bemerkte wie sich jemand neben mich setzte und mir ein Getränk hin hob. Ohne die Person anzuschauen nahm ich das Getränk und nahm einen Schluck davon. Der Alkohol kribbelte in meiner Speiseröhre, doch nach ein paar weiteren Schlucken spürte ich das schon gar nicht mehr.


"Ich denke du solltest hier nicht sitzen bleiben Blümchen." hörte ich Noahs tiefe Stimme von der Seite. "Und ich denke ich sollte auf meinen Freund warten, damit er mich zu sich bringt. Ich hab nämlich keine Lust mehr." gab ich zickig von mir. Noah schaute mich nur bemitleidend von der Seite an und sagte nichts. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn entschuldigend an. "Sorry, du kannst ja nichts dafür, dass mein Freund mit einem der hübschesten Mädchen im Schrank verschwunden ist und dort für 7 Minuten bleiben muss." Ich schaute auf die Uhr und grinste innerlich. Noch 1 Minute! "So hübsch finde ich sie gar nicht!" gab Noah von sich. "Wieso nicht? Sie ist perfekt! Sie ist super dünn und hübsch und schlau." schwärmte ich.


"Ich steh aber mehr so auf sportliche Mädchen.." antwortete er und mein Bauch kribbelte leicht. Musste wohl der Alkohol sein. Nervös schaute ich auf die Uhr. Sie hätten schon vor 1 Minute raus kommen sollen. "Mach dir keine Sorgen Hunter wird schon nicht so dumm sein und das hübscheste Mädchen auf der ganzen Party sitzen lassen!" versuchte Noah mich aufzubauen. "Sie hätten schon längst wieder raus kommen sollen." sagte ich enttäuscht. "Wo ist eigentlich deine Freundin?" fragte ich um mich abzulenken. "Veronica? Die ist sauer auf mich und versucht mich gerade eifersüchtig zu machen." lachte er leicht. "Oh.. ähm.. wieso?" gab ich verwirrt von mir. "Weil ich das Mädchen vorhin geküsst habe und sie schon ausrastet, wenn ich nur zu dir rüber schaue." verdrehte er die Augen. "Aber sie hat doch auch jemand anderen geküsst und außerdem war es nur ein Spiel." sagte ich.


"Eben. Es ist nur ein Spiel und deshalb brauchst du dir da auch keine Sorgen zu machen!" lächelte Noah mich an. "Wirst du denn eifersüchtig?" fragte ich ihn und schaute zu Veronica, die gerade aufreizend mit irgend so einem Looser sprach. "Nein. Ich vertraue ihr und wenn sie meint mich betrügen zu müssen, wegen einem Spiel, dann ist sie nicht die Richtige." sagte er ganz locker und beachtete sie gar nicht. Nervös seufzte ich und schaute wieder auf die geschlossene Schranktüre. Was machten die da drinnen denn so lange. "Bestimmt ist nichts passiert.." versuchte Noah mich zu trösten. Ich zuckte nur mit den Schultern und schloss meine Augen für einen Moment. Dann hörte ich ein Rumsen und dann Gelächter aus dem Schrank. Plötzlich wurde die Türe geöffnet und Katie und Hunter kamen raus gelaufen. Ihr Lippenstift war total verschmiert und sie hatte einen riesigen Knutschfleck an ihrem Hals und an ihrem Dekolleté. Hunters Haare waren total zerzaust und er schloss gerade seine Hose.


Sofort stiegen mir Tränen in die Augen und ich schaute Hunter verletzt an. Und als er mich sah riss er seine Augen auf. Energisch stand ich auf und wollte auf ihn zu gehen und ihn schlagen, doch Noah hielt mich am Arm fest und schaute mich beruhigend an. "Baby..!" kam es aus Hunters Mund, doch ich wollte seine Stimme nicht hören. "Lass mich bitte in Ruhe!" sagte ich nur und wollte es der Türe gehen. Doch Hunter packte mich an der Hand und zog mich zu ihm. "Baby das hat eben echt nichts bedeutet!" Mit Tränen in den Augen schaute ich von ihm zu Katie, die ihn nur anschmachtete. Ich riss meine Hand aus seiner und schaute ihn enttäuscht an. "Und ich Idiot hab dir vertraut.." murmelte ich und stürmte aus dem Haus raus. Als ich draußen ankam sog ich die kühle Nachtluft ein, setzte mich an den Straßenrand und weinte. "Soll ich dich nach Hause bringen?" fragte mich Noah und rieb sich seine Hand. "Solltest du nicht lieber bei Veronica sein?" schniefte ich. "Die kommt auch gut ohne mich klar."


"Ich wäre jetzt schon gerne zu Hause in meinem Bett.. in anderen Klamotten und ungeschminkt." bemerkte ich. "Na komm. Ich bring dich nach Hause." Noah half mir hoch und brachte mich zu seinem Auto. Vorsichtig stieg ich ins Auto ein und versuchte weitere Tränen zu unterdrücken. Noah fuhr los und da bemerkte ich wie rot seine Knöchel an der Hand waren. "Was ist passiert?" fragte ich besorgt. "Ach nichts Hunter hat nur.." er unterbrach sich selbst. "Hunter hat nur was?" fragte ich etwas wütend nach. "Du bist schon sauer genug auf ihn.." beschützte er Hunter. "Bitte sag es mir.." flehte ich. "Er ist nachdem du raus gegangen bist auf mich los und meinte es wäre meine Schuld." sagte er zögerlich  "Wieso denn deine Schuld? Du hast ja mal gar nichts damit zu tun!" sagte ich verwirrt.


"Keine Ahnung. Jedenfalls ist er auf mich los gegangen und hat mich knapp verfehlt. Er ist komplett ausgerastet und hat immer wieder auf mich eingeschlagen.. er hat es versucht. Und da hab ich ihm eine rein geschlagen, damit er nicht noch auf andere los geht und bin zu dir gegangen." erzählte Noah. "Oh man.. er verhält sich so.. kindisch!" sagte ich wütend und verdrehte meine Augen. "Machst du jetzt mit ihm Schluss?" hakte Noah nach. "Nein.. ich möchte erst mit ihm drüber reden.. wenn er nüchtern ist." seufzte ich und lehnte mich an die kühle Scheibe. Noah lies es darauf beruhen und fuhr schweigend weiter. Bei uns zu Hause angekommen blieb ich vor der Türe stehen und wühlte panisch in meiner Tasche. "Scheiße! Emmett hat nur einen Schlüssel. Ich hätte eigentlich bei Hunter geschlafen." gab ich seufzend von mir. "Und zurück zur Party will ich bestimmt nicht!"


Ich lehnte meinen Kopf gegen unsere Haustüre und schloss meine Augen. "Du kannst bei mir schlafen, wenn du das möchtest!" schlug er vor. "Aber Veronica.." "Veronica ist gerade auf einer Party und versucht mich eifersüchtig zu machen." lachte er mich an. "Ich möchte nur nicht, dass ihr euch wegen mir streitet." ich schaute ihn unschuldig an. "Werden wir nicht!" zwinkerte er und lief zu seinem Haus rüber. Ich folgte ihm und staunte als ich durch die Türe lief. "Wow! Wie zur Hölle kannst du dir das leisten?!" Ich sah mich mit großen Augen um und lief mit ihm in sein Zimmer. "Hat meine Familie von meiner Oma geerbt und da meine Eltern und meine kleinen Geschwister wo anders wohnen und ich hier studiere wohne ich hier." erzählte er. "Cool!" gab ich von mir und setzte mich auf sein Bett. "Warte ich gebe dir was bequemes zum Schlafen." er reichte mir eine graue Jogginghose und einen weißen, dünnen Pulli. "Danke!" lächelte ich ihn an. "Immer doch Blümchen!" erwiderte er und verließ das Zimmer.






The Boy Next DoorWhere stories live. Discover now