neunzehn

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"Wo warst du?" fragte Hunter mich ernst. Ich stand vor meinem eifersüchtigen und wütenden Ex-Freund und einem besorgten Emmett. Neben Emmett saß noch das Mädchen von heute morgen auf unserem Sofa und beobachtete uns neugierig. "Und was macht Noah denn schon wieder hier?" fuhr er fort. Was genau sollte das hier gerade werden? "Ehm Hunter?" gab mein Bruder verwirrt von sich. Doch der ließ sich nicht davon abhalten meinen Besitzer zu spielen.
"Du kannst doch nicht einfach die Schule schwänzen, um von diesem möchte gern Mr. Perfect geschwängert zu werden!" keifte er mich wütend an. Das ging dann aber auch mir zu weit und ich merkte wie Noah sich auch anspannte. "Hunter! Was soll die scheiße eigentlich? Du kommst hier in mein Haus und meinst mir einen Vortrag halten zu müssen über was ich tun und lassen darf? Sorry aber da mach ich nicht mit!" gab ich wütend von mir, packte Noah am Arm und zog ihn mit mir in Richtung Türe. "Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?" folgte Hunter uns wütend.


"Sag mal hakts bei dir irgendwie? Lass sie verdammt nochmal in Ruhe und mach dir Sorgen um deine eigene Freundin!" verteidigte mich Noah. "Misch du dich nicht ein!" motzte Hunter. Auch Emmett meinte jetzt seinen Senf dazu geben zu müssen. "Leute, was soll das ganze hier eigentlich? Hört alle auf euch so anzuschreien! Rosalie, wo warst du denn? Ich hab mir Sorgen gemacht verdammt!" versuchte Emmett die Situation zu beruhigen. "Ich hatte mal eine Auszeit gebraucht und bin mit Noah in die Uni gefahren. Ach übrigens wo warst du heute morgen?" Ich schaute auffällig in die Richtung des Mädchens und lächle wissend. "Erzähl ich dir später!" rief er über das Gestreite von Noah und Hunter zu mir. "Ich schwöre dir wenn du sie auch nur anfasst, ich bring dich um du kleiner Bastard!" gab Hunter bedrohlich von sich. Er ging auf Noah los und schlug ihm total überraschend ins Gesicht, doch Noah brauchte nicht lange um zurück zu schlagen und da fing das ganze Gerangel an. "JUNGS! AUFHÖREN!" schrie ich panisch und hämmerte auf die beiden ein. Emmett zog mich vorsichtig bei Seite und brachte die beiden auseinander. "Aufhören. Beide. Sonst verlasst ihr unser Haus!" sagte Emmett mit tiefer und bestimmter Stimme.



Sofort rannte ich zu Noah und begutachtete seine Wunden. "Oh mein Gott deine Lippe! Komm ich schau mir das mal im Bad an." sagte ich besorgt und zog ihn die Treppen hoch, aber nicht ohne mich noch einmal umzudrehen und Hunter einen enttäuschten Blick zu zuwerfen. Er hingegen starrte nur wütend auf Noahs Rücken und wischte sich das Blut von der Hand. Im Bad angekommen setzte Noah sich auf den Rand der Badewanne und wartete darauf, dass ich ihn verarztete. Ich machte einen Lappen nass, lief zu Noah und stellte mich zwischen seine Beine. Vorsichtig tupfte ich auf seine verwundete Lippe und er zuckte leicht vor Schmerz zusammen. Gezielt umschlossen seine Hände meine Hüfte um etwas Halt zu gewinnen. Sofort flossen elektrische Wellen durch meinen Bauch und ich musste mich wirklich auf Noahs Wunden konzentrieren. Ich tupfte sanft auf die kleine Platzwunde direkt über seiner Augenbraue und machte dann ein kleines Pflaster drüber. "Tut mir leid." murmelte ich.



"Was denn?" schaute Noah mich fragend an. "Das mit Hunter... er..." ich seufzte. "Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass er ein eifersüchtiges Arschloch ist. Das weißt du." unterbrach er mich. "Ja. Nein. Doch. Also, ich muss einfach nochmal kurz mit ihm reden okay?" stammelte ich. "Ich lass dich aber nicht alleine mit dem!" gab Noah beschützerisch von sich. "Okay. Aber lass dich bitte nicht von ihm provozieren." sagte ich besorgt und schaute ihm tief in die Augen. "Versprochen." erwiderte er meinen Blick und zog mich ein bisschen näher an sich. Ich umarmte ihn innig und hakte mich dann in seinen Arm ein. Mich halb an ihn kuschelnd liefen wir die Treppe runter, doch kurz bevor ich ins Wohnzimmer ging löste ich mich von ihm. Noah nickte mir nur beschwichtigend zu und folgte mir dann in den Raum. Hunter saß mit den Kiefern aufeinander gepresst auf dem Sessel und starrte auf den Boden. Als er uns bemerkte hob er langsam seinen Kopf. Sein Blick ruhte nur auf mir und nicht auf Noah. "Ich möchte mit dir reden. Ohne das du mich unterbrichst. Ist das möglich?" fragte ich ihn. "Mmh." brummte Hunter. "Versprochen?" hakte ich weiter nach, da ich eine gescheite Antwort wollte. "Ja." sagte er mürrisch. "Ich möchte zuerst mal klar stellen, dass wir Schluss gemacht haben, weil du mich betrogen hast und weil unsere Beziehung und deine Eifersucht mich kaputt gemacht haben. Noah hatte nichts damit zu tun und das weißt du!" begann ich. Hunter öffnete seinen Mund, doch mein flehender Blick ließ ihn schweigen.


"Du meintest es hätte dir nichts bedeutet, das mit Katie, doch 3 Tage nach unserer Trennung erfahre ich, dass du mich ganz einfach durch sie ersetzt hast. Und ich habe wirklich versucht damit klar zu kommen, dass ich euch jeden Tag in der Schule zusammen glücklich sehen muss. Irgendwie habe ich das ja noch hinbekommen, aber dass ihr dann dauernd zusammen bei mir auftaucht und mit mir ins Kino wollt, das konnte ich nicht ertragen. Noah hat nur versucht mich hier raus zu bekommen, damit ich nicht einfach nur in meinem Zimmer sitze und darüber nachdenke ob ich dir überhaupt jemals etwas bedeutet habe." fuhr ich weiter mit ruhiger Stimme fort. "Und das komische an der ganzen Sache ist, dass du immer noch eifersüchtig bist. Wir sind nicht mehr zusammen und du hast eine neue Freundin. Also wieso bist du eifersüchtig? Es hat schon wenig Sinn gemacht, als wir zusammen waren, denn du wusstest du konntest mir vertrauen. Ich hätte dich nie im Leben jemals betrogen. Ich hätte nie irgendwann jemals etwas gemacht das dich so verletzt hätte. Du warst immer eifersüchtig auf Noah und dachtest ich würde dich irgendwann mit ihm betrügen, sodass ich sogar viel weniger mit ihm gemacht habe. Und im Endeffekt warst es aber du, der mich betrogen hat. Also habe ich mich gefragt woran das liegt. Und vielleicht liegt es ja daran, dass du dir selbst nicht vertraust." Hunter schaute mich voller Emotionen an.


"Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass du es raus findest Hunter, denn so kann das nicht weiter gehen. Du musst mich leben lassen. Du solltest mich glücklich sein lassen. Ich lass dich doch auch glücklich sein." beendete ich meine Rede. "Du hast Recht. Ich darf nicht mehr eifersüchtig auf jeden Jungen in deiner Nähe sein. Ich bin es aber nun mal und ich weiß, dass ich eine Freundin habe, aber bei Katie habe ich nicht viel zu verlieren. Ja sie ist wunderschön und hat nen tollen Charakter, aber ich weiß, dass kein anderer sich trauen würde sie anzumachen. Aber du.. du und Noah.. Ich hab gesehen wie ihr euch bei einander verhaltet und wie ihr euch immer diese Blicke zuwerft. Es ist, als wüsste der eine immer was der andere denkt." räumte Hunter ein. "Ich wusste, dass er dir mehr geben konnte, als ich. Und ich habe dich nicht einfach so ersetzt Rosalie, das könnte ich gar nicht. Ich habe nur jemanden gebraucht und Katie war für mich da und ich weiß, dass klingt alles gerade miserabel, aber glaub mir, dadurch habe ich sie lieben gelernt. Ich gebe zu am Anfang war das alles noch um nicht alleine zu sein und vielleicht um dich ein bisschen eifersüchtig zu machen, aber ich bin jetzt wirklich glücklich mit ihr. Und der Grund wieso ich immer noch eifersüchtig bin ist, dass ich bin neidisch. Weil Noah das mit dir hat, was ich immer mit dir haben wollte. Rosalie meine Gefühle für dich kann ich nicht einfach löschen und du wirst mir auch immer was bedeuten, aber ich bin einfach verdammt neidisch darauf, dass er dich glücklich machen kann." gab Hunter ganz offen und verletzlich von sich.


"Hunter..." begann ich, doch er lächelte mich traurig an. "Nein, schon gut. Ich geh dann mal nach Hause." sagte er leise und lief zur Türe.






The Boy Next DoorWhere stories live. Discover now