fünfzehn

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"N-nein eh-er hat ni-nichts ge-gemacht.." schluchzte ich. "Doch hat er!" sagte mein Bruder aufgebracht. Mein Vater und Emmett flüsterten kurz etwas, dann löste sich mein Vater von mir, nur damit wenige Sekunden später mein Bruder mich in den Arm schließen konnte. "I-Ich hab Schluss gemacht.." schniefte ich und versuchte mich zu beruhigen. "Ja das ist auch das Mindeste!" zischte er. Mit glasigen Augen schaute ich zu meinem Bruder hoch in der Hoffnung, dass er sich erweichen ließ. "Schau mich ja nicht so an!" gab mein Bruder gespielt beleidigt. "Okay, okay.. ich verprügel ihn schon nicht! Ich versteh echt nicht wieso du ihn noch verteidigst." knickte er ein. "Weil er mir trotzdem noch was bedeutet!" Ich hatte mich etwas beruhigt. "Tz. Ich checks nicht. Kannst du überhaupt irgendwann jemals sauer auf jemanden oder gemein zu jemandem sein?" seufzte er. "Keine Ahnung.." murmelte ich erschöpft und löste mich von meinem Bruder. "Ich geh jetzt schlafen.." gähnte ich und kroch unter meine Bettdecke. "Alleine?" fragte mein Bruder sanft nach.


Traurig grinsend schüttelte ich meinen Kopf. "Nein. Kuschelnd mit meinem Lieblingsbruder!" Emmett schaltete das Licht aus und krabbelte ebenfalls unter die Bettdecke. "Gute Nacht Rosalie." "Gute Nacht Emmett." erwiderte ich und kuschelte mich an ihn...


"Ich will nicht in die Schule!" jammerte ich. Selbst nach 3 Tagen konnte ich Hunter nicht in die Augen schauen. Jedes mal wenn er bei Emmett war war ich bei Noah. Veronica und Noah machten gerade eine Art inoffizielle Beziehungspause. Sie versuchte ihn weiterhin eifersüchtig zu machen und er hatte beschlossen sie so lange zu ignorieren bis sie es verstand.
"Du musst aber.." grinste mein Bruder mich mitleidig an. "Kannst du nicht einfach da anrufen und sagen ich bin krank?" wand ich mich jetzt an meinen Vater. "Sorry Rosalie. Aber du kannst nicht immer vor deinen Problem wegrennen.." Er schüttelte entschuldigend den Kopf. "Aber das funktioniert bis jetzt echt gut." sagte ich unschuldig. "Was? Dass du das Problem ignorierst bis es sich eventuell von selber löst?" "Ja?" sagte ich, wobei es mehr wie eine Frage klang. Lachend schüttelte Emmett den Kopf. "Haha so geht das aber nicht!" "Vielleicht bin ich deshalb so schlecht in Mathe.." murmelte ich und griff beleidigt meine Tasche. "Na dann geh ich halt!" ich verdrehte meine Augen und lief raus zu Emmetts Auto. Lachend folgte er mir und fuhr uns dann zur Schule.


Dort angekommen blieb ich im Auto sitzen. "Was ist denn jetzt?" fragte mein Bruder leicht genervt. "Mir ist schlecht. Wirklich." sagte ich bedrückt. Und mir war auch verdammt schlecht. Es fühlte sich an als würde mein Frühstück langsam wieder meinen Hals hochwandern. Und der Gedanke daran, Hunter wieder zu sehen machte die Option weiter über mein wieder hoch kommendes Frühstück nach zu denken noch viel interessanter. "Ich würde dich ja wieder zurück fahren aber Hunter hat uns eben gesehen und kommt auf uns zu gelaufen." gab mein Bruder entschuldigend von sich. "Du schaffst das schon Kleine! Tief ein und aus atmen!" versuchte mein Bruder mich zu beruhigen und öffnete dann die Türe. Ich folgte ihm unsicher und schaute weder Adam, noch Hunter in die Augen. Die Jungs begrüßten sich während ich nur dumm auf den Boden starrte. Als 1 Paar Schuhe in mein Sichtfeld kamen blickte ich vorsichtig auf.


Adam stand mit geöffneten Armen vor mir und lächelte mich an. Ich lächelte flüchtig und umarmte ihn zur Begrüßung. Er trat einen Schritt zur Seite und meine Augen trafen direkt auf Hunters. Kalt schaute er mich kurz an und drehte sich dann um, da er von jemanden gerufen wurde. Und diese schön klingende Stimme kam mir verdammt bekannt vor. Und sie zauberte Hunter sofort ein Lächeln ins Gesicht. Glücklich umarmte er Katie lange und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Mein Herz fühlte sich plötzlich an wie ein riesiger Stein. Meine Sicht wurde von aufsteigenden Tränen behindert und ich schaute schnell auf den Boden. Ich lächelte den anderen nur kurz zu und verschwand dann im Schulhaus. Als ich fast alleine in meinem Klassenzimmer saß ging mir das Gespräch mit Hunter noch mal durch den Kopf und ich fühlte mich so hintergangen. Er meinte doch selber noch, dass es nichts bedeute und was weiß ich. Mit den Tränen kämpfend starrte ich auf meinen leeren Block. So ging das den ganzen Tag in der Schule.


Und als ich nach dem Unterricht zu Emmett's Auto lief hätte ich am liebsten wieder umgedreht. Adam, Hunter und Katie standen dort, fröhlich mit einander redend. Wo war Emmett? Ich brauchte ihn gerade wirklich. Ich verlangsamte meine Schritte und hoffte mein Bruder tauchte noch auf bevor ich bei den anderen ankam, nur war das leider nicht so. Also lief ich an den anderen vorbei und hoffte niemand würde mich ansprechen bevor ich das Auto erreichte. Doch auch das traf nicht zu. Stattdessen packte Adam mich am Arm und zog mich zu sich. "Rosalie hilf mir mal! Die sagen ich wäre ein Fettsack!" beschwerte er sich und hob sein Shirt hoch. "Ist das etwa Fett?!" Ich betrachtete kurz seine Muskeln und lächelte beiläufig. "Nein Adam. Du bist das muskulöseste Mädchen, dass ich kenne!" sagte ich und wollte mich wieder vom Acker machen, doch er machte mir wieder einen Strich durch die Rechnung. Unauffällig schaute ich kurz zu Hunter, der einen Arm um Katie geschlungen hatte und fröhlich vor sich hin grinste. Wieder wurden meine Augen glasig und ich schaute schnell in die andere Richtung.


Nur leider stand dort ja Adam, der mich jetzt wissend anschaute. "Emmett muss noch kurz was mit dem Direktor besprechen." "Wieso was ist passiert?" fragte ich besorgt. "Nichts allzu schlimmes!" zwinkerte er mir zu und ich nickte nur. "Schau da kommt er schon!" versuchte Adam mich auf zu muntern. "Sorry der Direktor wollte nur noch kurz was wegen Nachhilfe fragen." gab Emmett von sich. "Nachhilfe?" fragte ich verwirrt. "Ja er hat gefragt ob ich jemanden Nachhilfe in Englisch geben könnte." erklärte mein Bruder. "Ach so.." gab ich von mir und stieg in sein Auto ein. Er redete noch kurz mit den anderen und stieg dann auch ein. 


Irgendwann schaute ich in den Rückspiegel und bemerkte Adam's und Hunter's Autos hinter uns. Und als wir in unsere Einfahrt fuhren, bogen auch sie ab. "Kommen Adam und Hunter mit zu uns?" gab ich verwirrt von mir. Bitte nicht. Oh Gott bitte nicht heute! ".. und Katie.." fügte er hinzu. Mein Bruder kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Hunter hat sie eingeladen... sorry!" Ich schloss genervt meine Augen und warf meinen Kopf angestrengt nach hinten. Das mit dem hoffen funktionierte heute bei mir nicht wirklich!






The Boy Next DoorWhere stories live. Discover now