Hope for the Hopeless (A Fine Frenzy)

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Hoffnung ist eigentlich auch nur eine Art vorsätzlicher Selbstschädigung.

Man weiß, dass man nur enttäuscht wird, und trotzdem hofft man, dass es nicht so sein wird.

Nur dieses eine Mal, sagt man sich, muss ich doch auch mal Glück haben.

Nur dieses eine Mal, sagt man sich, wird alles gut.


Hoffnung ist die Vorfreude auf das Ungewisse.

Hoffnung kann mehr zerstören, als je wieder aufgebaut werden kann.

Warum also hoffen wir?

Die Antwort ist recht simpel.

Der Mensch braucht Hoffnung, um zu überleben.

Ohne Hoffnung kein Ziel. Ohne Ziel keinePerspektive. Ohne Perspektive kein Grund, morgens aufzustehen.
So einfach ist das. Aber was, wenn man mehr Angst vor der Hoffnung als vor der Resignation hat?

Wenn man so sehr Angst davor hat, verletzt zu werden, dass man sich lieber willentlich selbst verletzt?

Was muss einem Menschen geschehen sein, dass er präventiv jegliche Hoffnung aufgibt um nicht enttäuscht zu werden?

Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man.

Doch kann der Mensch selbst erst sterben, wenn ihn schon jegliche Hoffnung, die ihn am Leben halten würde, verlassen hat.

Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt.

Und auch nicht die Seele, denn diese stirbt nie.

Was also geht zuletzt in den Tod?

Der Körper? Der Mut? Die Gedanken?

Ich glaube, die Gedanken. Die Erinnerung.

Denn wenn ein Mensch geht, bleibt von ihmnicht mehr übrig

als Knochen und eine Erinnerung.


Die Erinnerung stirbt zuletzt.

GedankenrauschWhere stories live. Discover now