Wie wird man seinen Schatten los (Oedo Kuipers)

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Die Selbstzweifel fressen mich auf. Irgendwo in der Mitte meines Körpers fühlt es sich an, als hätte ich einen Strudel in mir, ein Loch, welches alle Kraft, jegliche Emotionen und auch den letzten Funken Hoffnung zu verschlingen droht. Der Gedanke, dass morgen wieder ein Tag ist, den ich überstehen muss, treibt mir die Tränen in die Augen. Momentan bin ich mit dem normalen Alltag maßlos überfordert und verlasse nur selten das Haus, weil mich jegliche Erwartungen und Verpflichtungen überfordern. 

Seit ich die Schule abgebrochen habe, ist die mit Abstand meist gestellte Frage der Menschen aus meinem Umfeld: „Was machst du jetzt eigentlich?". Und jedes mal bleibe ich bei der Antwort: "Nichts.". Es ist die Wahrheit und gibt nichts Preis, was ich nicht preisgeben will. Ich mache momentan nichts und das macht mich traurig. Meine Situation macht mich insgesamt traurig. Nichts klappt, wie es soll, ich fühle mich ausgelaugt und niedergeschlagen. Und leer. Wirklich leer, obwohl in meinem Kopf ein Gedanke den anderen jagt und mir das alles zu viel ist. Und schon überlege ich, wie ich die Gedanken ausschalten kann. Und schon steht der Entschluss fest, dass ich mir einen Mix aus irgendwelchen Tabletten und Wodka reinpfeife. Dies also ist mein Leben; ein ständiges „Alles oder Nichts", ein immerwährendes „Überflutung oder vollkommene Leere". Ein täglicher Kampf: Leben oder Sterben?



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