Kapitel 49

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Elisabeth Schürrle

„Ach Schwesterchen, jetzt lass nicht den Kopf hängen. Es wird sicherlich alles gut." Daran glaubt aber auch nur er. Ich meine, wenn alles gut werden würde, hätte sich doch Mario in den letzten Tagen bei mir gemeldet, aber er hatte es nicht. Weil Mario einfach keinen Arsch in der Hose hatte. Ich hatte ihn vor 6 Tagen das letzte Mal gesehen.

„Ich liebe ihn doch", sage ich und lehne mich an Andrés Schulter.

„Das wird sich sicherlich alles aufklären. Das ist bestimmt ein dummes Missverständnis." Ich möchte auch so optimistisch sein wie er.

„Wie geht's dir? Oder eher gesagt euch?" Fragend sieht mich mein Bruder an.

„Gut. Wir können uns nicht beklagen." Zur Bekräftigung meiner Worte lege ich meine Hand auf die kleine Wölbung. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er das Thema gewechselt hat.

„Glaubst du wirklich, dass er dich betrogen hat?" Irgendwie wusste ich, dass diese Frage irgendwann gestellt wurde. Doch dass es heute schon so weit ist, hätte ich nicht erwartet.

„Nein." Ganz tief im Inneren wusste ich es, dennoch verletzt es mich, dass seine Ex ihn verführen konnte.

„Meinst du er kämpft um dich?" Fragend sieht mich André an.

„Ich weiß es nicht. Ich meine, ich hätte ihn ja immer noch heiraten können, aber ich konnte es nicht. Außerdem verstehe ich einfach nicht, dass er sich nicht erkundigt, wie es mir und seinem Kind geht. In 5 Monaten ist es soweit und er hat keinen Arsch in der Hose mir eine kurze Nachricht zu schreiben. Ich habe einfach Angst, dass wir ihm nichts mehr bedeuten." Ich spüre wie mir die Tränen die Wangen herunterlaufen.

„Es wird sicherlich alles wieder gut", sagt mein Bruder, bevor er mich tröstend in den Arm nimmt.

*

Am Abend liege ich schon im Bett in meinem alten Zimmer, während ich ein Buch lese. Es ist eigentlich das einzige Mittel bei dem ich runter komme und ich nicht ständig an Mario denken muss. Ich vermisse ihn so schrecklich.

Einige Zeit später werde ich plötzlich durch ein leises Klopfen geweckt, vermutlich bin ich beim Lesen eingeschlafen, so wie es mir eigentlich immer passierte.

Komisch jetzt ist das Klopfen wieder weg. Also mein Bruder konnte es schon einmal nicht gewesen sein, schließlich würde er nie auf eine Antwort warten und einfach in mein Zimmer platzen. Aber woher kommt das Geräusch dann? Wieder höre ich wie etwas gegen eine Wand fliegt und ein leises Geräusch von sich gibt.
Verwirrt schaue ich zu der riesigen Glastür, die zum Balkon führt. Ich stehe auf und ziehe mir eine Jacke über, bevor ich durch die Tür nach Draußen trete. Als ich auf den Balkon keinen Vogel sehe, schaue ich über das Geländer und entdecke Mario mit einer Gitarre. Wow. Warte. Er will doch jetzt nicht ernsthaft singen oder?

Mein Verlobter fängt an die Melodie zu spielen, bevor er die erste Strophe singt:

Ich atme ein, ich atme aus mit Tränen
krieg kein Wort mehr raus
Und mein Leben stürzt grad ein
Wie ein Kartenhaus
Wenn die Liebe dich verletzt
Die Träume halten dich noch fest
Und das Kissen riecht noch wunderbar nach dir
Alles wird jetzt komplizierter
Und nichts ist mehr wies früher war
Und ich werd immer mehr frustrierter
Kann nicht begreifen was geschah

Bitte gib mir dein Herz zurück
Nur diesen einen Augenblick
Bitte schenk mir diesen Regenschein
Und lass mich nie nie mehr allein
Bitte gib mir dein Herz zurück
Nur dieses eine Stück vom Glück
Bitte schenk mir diesen Regenschein
Und lass mich nie allein

Bitte gib mir dein Herz zurück
Nur diesen einen Augenblick
Bitte schenk mir diesen Regenschein
Und lass mich nie nie mehr allein
Bitte gib mir dein Herz zurück
Nur dieses eine Stück vom Glück
Bitte schenk mir diesen Regenschein
Und lass mich nie allein
Bitte lass mich nie allein
Bitte lass mich nie allein

Mit Tränen in den Augen schaue zu ihm runter.

„Ich liebe dich. Du bist die Einzige für mich", ruft Mario zu mir hoch.

„Und du der Einzige für mich", sage ich und schenke ihm ein Lächeln.

„Ann-Kathrin hat mir K.O. - Tropfen ins Getränk gemischt."

Gib mir dein Herz zurück ~ Nur diesen einen Augenblick ~ Mario GötzeHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin