Kapitel 42

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Hoffentlich verwertet Mario heute nicht schon wieder irgendwelche Rester. Das gestern war das ekligste was ich je gegessen habe. Ich hoffe so sehr, dass er heute einkaufen geht, wenn nicht garantiere ich für nichts.

Nachdem es an der Tür geklingelt hat, öffne ich diese und wer steht wohl vor dieser Tür? Mein Helfersyndrömchen.

„Was kann ich für dich tun?“ Frage ich ihn lächelnd.

„Ich dachte ich besuch dich mal“, antwortet er mir und nimmt mich in dem Arm, während Sven die Tür hinter sich mit seinem Fuß schließt.

„Hellfersyndrömchen, warum bist du hier?“ Ich weiß das etwas dahinter steckt und ich ahne nichts Gutes.

„Habe ich dir doch schon gesagt, weil ich dich besuchen wollte, Liz“, antwortet er mir lächelnd. Doch so wirklich glaube ich ihm das noch nicht.

„Seit wann nennst du mich Liz?“ Frage ich verwirrt nach.

„Seitdem du mich Helfersyndrömchen nennst.“ Ja gut, dann besitze ich neben Sissi, nun einen zweiten Spitznamen.

„Sven sagst du mir immer die Wahrheit?“ Frage ich nach und hoffe, dass er mit Ja antwortet.

„Ja, warum soll ich dich denn anlügen?“ Ja, warum sollte er das?

„War Mario gestern bei dir und sei bitte ehrlich zu mir.“ Auch, wenn ich Mario vertraue, brauche ich diese Gewissheit.

Sven sieht mich nicht gerade glücklich an und ich spüre sofort, dass er mir keine guten Nachrichten überbringen wird.

„Nein, Mario war gestern nicht bei mir. Ich weiß auch nicht wohin er gefahren ist.“

Ich setze mich schließlich auf die Couch und schaue auf meine Hände.

„Wir wollten uns immer die Wahrheit sagen.“

„Liz, das muss nichts heißen. Er kann genauso gut eine Überraschung für dich planen“, versucht Sven mich vom Gegenteil zu überzeugen, doch bis ich es nicht selbst gesehen habe, glaube ich es noch nicht.

„Sissi, ich bin wieder da“, ruft mein Freund, nachdem die Tür ins Schloss gefallen ist.

„Warst du einkaufen?“ Frage ich ihn sofort.

„Ja, war ich.“ Ja, wir werden heute etwas Anständiges zu essen bekommen.

„Ich werde euch mal alleine lassen. Man sieht sich“, verabschiedet sich Manni, bevor er aus der Wohnung verschwindet.

„Schatz, kommst du mal her?“ Frage ich Mario, welcher sich auch sofort neben mich setzt und mir einen Kuss auf die Lippen haucht.

„Wo warst du gestern?“ Frage ich ihn misstrauisch.

„Wie gesagt bei Sven“, antwortet er mir.

„Warum lügst du mich an? Du warst nicht bei Sven“, sage ich etwas lauter und sehe in seine geschockten Augen. „Wo warst du?“

„Ich kann es dir nicht sagen auch, wenn ich es wollen würde.“ Will der mich eigentlich verarschen.

„Wir wollten uns immer die Wahrheit sagen, hast du das schon vergessen?“ Verletzt sehe ich ihn an.

„Sissi, eigentlich solltest du das erst zu deinem Geburtstag bekommen, aber anders wirst du mir sicherlich nicht glauben.“ Mario legt mir eine Haarsträhne hinters Ohr und schaut mich lächelnd an. „Ich war gestern beim Juwelier und habe für dich einen Ring anfertigen lassen.“

„Es tut mir leid, dass ich so misstrauisch war. Ich war einfach enttäuscht.“ Unglücklich darüber, dass ich seine Überraschung verdorben habe, sehe ich ihn an.

„Ich hätte es mit Sven absprechen müsse.“ Mein Freund holt ein kleines Kästchen hervor, das er öffnet und ein wunderschöner Ring kommt zum Vorschein. „Ich liebe dich. Ich würde nie etwas machen, dass dich verletzen würde, deshalb möchte ich dich fragen, ob du mich heiraten möchtest. Ich weiß, dass wir erst seit einem Jahr wieder zusammen sind und ich der größte Idiot war, den es gibt, aber ich liebe dich und ich möchte mit dir mein Leben verbringen. Willst du mich heiraten?“

„Ja, ich will dich heiraten“, antworte ich ihm und drücke meine Lippen auf seine.

Langsam verlagert mein Verlobter sein Gewicht, bis er halb auf mir liegt und wir unseren Gefühlen freien Lauf lassen.

Was sagt ihr nun?
Findet ihr das es zu Früh ist?

Gib mir dein Herz zurück ~ Nur diesen einen Augenblick ~ Mario GötzeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz