Kapitel 39

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5 Tage später betrete ich gerade das Büro, als meine Chefin gerade auf mich zu kommt.

„Frau Schürrle, Sie sind fünf Minuten zu spät.“ Verwirrt schaue ich sie an. Will die mich eigentlich verarschen? Es ist 10 vor 8 und ich fange erst um acht an.

„Ich bin nicht zu spät“, sage ich.

„Doch das sind Sie und werden Sie jetzt nicht frech. Ich werde Ihnen nur, weil sie die Schwerster eines Profifußballers sind, nicht alles durchgehen lassen. Sie müssen sich auch an Regeln halten“, erwidert meine Chefin.

„Ich werde jetzt an meine Arbeit gehen und werde 10 Minuten länger arbeiten“, sage ich, bevor ich an meinen Platz gehe und mich kurz darauf genervt hinsetze.

„Sie hat dich auf den Kieker“, meint mein Kollege.

„Wem sagst du das, Robert. Ich habe aber zurzeit keine anderen Probleme“, sage ich nur und schalte den Computer ein.

„Ist es immer noch wegen deinem Freund?“ Fragt er mich mitfühlend.

„Ja, er möchte von mir eine Entscheidung haben, aber ich weiß nicht, ob ich schon bereit dafür bin mit ihm zusammen zu ziehen“, antworte ich ihm.

„Empfindest du es als Fehler jetzt schon mit ihm zusammen zu ziehen?“ Fragend sieht mich Robert an.

„Nein, eigentlich nicht.“ Ich habe einfach Angst, dass wir, wenn wir zusammen wohnen uns nur noch streiten.

„Wovor hast du dann Angst?“ Fragt er mich.

„Davor, dass unsere Beziehung zu Bruch gehen wird“, antworte ich ihm.

„Streitereien sind ganz normal. Lass dich darauf ein. Ihr liebt euch. Gemeinsam können dein Freund und du das schaffen.“ Ich möchte auch so optimistisch sein, wie er.

„Ich bezahle euch nicht fürs Quatschen“, sagt plötzlich unsere Chefin zu uns, bevor sie wieder verschwindet.

„Sie hat dich eindeutig auf den Kieker“, meint Robert lachend.

„Aber erst seitdem sie meinen Freund gesehen hat“, erwidere ich.

„Wahrscheinlich möchte sie ihren Mann gegen deinen Freund eintauschen“, sagt er daraufhin.

„Das kann sie vergessen. Wer ist denn eigentlich ihr Mann?“ Frage ich neugierig nach.

Robert ist sozusagen schon ein alter Hase in diesem Betrieb und kennt somit fasst jedes Geheimnis. Als ich hier neu angefangen hatte, sagte er zu mir: „Du bist doch die Kleine von diesem Fußballer. Schürrle richtig? Aber du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde niemanden erzählen, dass du seine Schwester bist. Das ist unser Geheimnis.“ Er hatte mir den Einstieg so leicht wie möglich gemacht und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

„Dein ehemaliger Chef“, antwortet mein Kollege mir.

„Herr Berger?!“ Okay, das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen.

„Ja, Herr Berger.“ Das hört sich so verrückt an.

„Aber er ist so nett und sie ist eine alte Ziege“, flüstere ich. „Jetzt verstehe ich auch langsam warum es kein Problem war, dass ich hierher versetzt werden konnte.“

„Hast du nicht gesagt, dass er eine Einladung möchte, wenn du deinen Mario heiratest?“ Fragend sieht Robert mich an.

„Ja und ich habe es ihm auch versprochen“, antworte ich ihm.

„Dann weißt du ja was auf dich zu kommt“, meint er zu mir.

„Da muss er mir erstmal einen Heiratsantrag machen“, erwidere ich und widme mich meiner Arbeit.

*

Am Abend sitze ich mit meinem Handy bewaffnet auf der Couch und gehe hin und wieder auf Mario Nummer, bevor ich mein Smartphone wieder indem Standby Modus versetze, um es nur wenige Sekunden wieder anzuschalten.

„Ruf ihn doch jetzt endlich an.“ Treibt mich mein Bruder dazu an, woraufhin ich nicke und Marios Nummer wähle.

Hoffentlich geht er auch ran.

Schön, dass du anrufst. Ich habe dich vermisst. Es tut so gut seine Stimme zuhören. Ich habe ihn vermisst. Die letzten Tage waren eine reinste Folter für mich. Für ihn wahrscheinlich auch. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn er die ganze Woche mit der Nationalmannschaft unterwegs war.

Ich habe dich auch vermisst. Ich habe mich entschieden. Du weißt schon wegen der gemeinsamen Wohnung. Sage ich zu ihm und ich höre ihn tief einatmen.

Und? Fragt mich mein Freund neugierig.

Wann ziehen wir zusammen? Es tut gut diese Worte auszusprechen.

Du machst mich gerade zum glücklichsten Mann der Welt. Antwortet er mir.

Ich liebe dich. Sage ich.

Und ich liebe dich. Erwidert Mario daraufhin.

Gib mir dein Herz zurück ~ Nur diesen einen Augenblick ~ Mario GötzeWhere stories live. Discover now