Kapitel 8

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Ich sitze schließlich im Wohnzimmer, nachdem Marco Mario nach Hause geschickt hatte, um zu verhindern, dass mein Bruder noch auf ihn losgehen konnte.

„Jetzt erzähl mir doch mal bitte die Wahrheit“, fordert mich André auf und schaut mich verletzt an.

Es tat weh ihn so zu sehen und ich war daran schuld. Ich ganz alleine, weil ich ihm nie erzählt hatte, wer mein Freund war. Ich bin doch selbst daran schuld, dass es so geendet hat. Ich hatte Mario angelogen, genauso wie er mich angelogen hatte. Ich war kein Stück besser als er. Doch ich hatte ihm die ganzen 3 Jahre die Schuld zugeschoben, anstatt bei mir ebenfalls die Fehler zu suchen. Wir waren beide daran schuld, dass unsere Beziehung in die Brüche gegangen war. Doch ich hatte ihm sonst immer alles erzählt, was Mario nicht tat. Er hatte mir damals nicht erzählt, dass er wechseln wollte. Dass er nach München wollte. Mario hätte mit mir reden können, doch das tat er nicht. Vielleicht, weil er dahinter gekommen war, dass André mein Bruder war oder weil er sich ohne mich ein neues Leben aufbauen wollte.

„ELISABETH, ICH REDE MIT DIR.“ Okay, so wütend habe ich meinen Bruder noch nie gesehen.

„Wo soll ich anfangen?“ Frage ich, während ich wie ein Mäuschen piepse.

„Wie du Mario kennengelernt hast. Warum du mir nicht erzählt hast das er dein Freund war?“ André ist zu einhundert Prozent verletzt. Ich habe meinen Bruder noch nie so gesehen. Sonst war er immer der Starke von uns beiden. Doch jetzt war er so verletzlich.

„Die Geschichte wie ich Mario kennengelernt habe, kennst du. Daran habe ich nie etwas verändert. Schließlich war es unsere Geschichte.
Trotzdem konnte ich dir nicht erzählen, dass Mario mein Freund war. Ich hatte Angst, dass du ihn fertigmachen könntest, wenn ich mich von ihm trennen würde. Das du ihn alle Knochen brichst. Ich wollte Mario nur schützen. Er ist einer deiner besten Freunde. Ich hatte Angst, dass er das irgendwann mal nicht mehr ist. Du hast mal gesagt, dass eure Freundschaft nichts und niemand zerstören könnte. Doch es gibt jemanden, der eure Freundschaft zerstört hat und das bin ich. Auch, wenn du jetzt behauptest es sei nicht so. Weiß ich ganz genau, dass es so ist. Weil ich dich kenne. Du hast recht, nichts und niemand kann eure Freundschaft zerstören. Doch, wenn ich, deine Schwester, verletzt werde, ist dir auch die Freundschaft scheiß egal. Ich kenne dich André“, antworte ich ihm und schaue ihm in die Augen.

„Ich werde Mario so behandeln wie er es verdient hat“, meint mein Bruder und verzieht keine Miene als er mir in die Augen schaut.

„Du tust ihm nicht weh“, sage ich zu ihm und stehe auf.

„Du bist doch nicht mehr mit ihm zusammen. Also kann dir das auch egal sein, ob ihm etwas passiert oder nicht“, erwidert er und verschränkt seine Arme vor seinen Körper.

„Es ist mir aber nicht egal“, schmettere ich ihm die Worte regelrecht ins Gesicht, während ich von meinem Platz aufstehe.

Ich werde dich immer beschützen. Lächelnd schaue zu Mario, während er schützend seine Arme um mich legt.

Das ist echt süß von dir. Ich weiß gar nicht, warum ich das verdient habe. Sage ich zu ihm und lächele ihn liebevoll an.

So jemand wie du muss eben von einem starken Mann beschützt werden und ich fühle mich echt geehrt, dass ich das seien darf. Erwidert mein Freund, bevor er sein Versprechen mit einem Kuss besiegelt.

„Elisabeth, misch dich da nicht ein. Es ist das Beste“, sagt mein Bruder zu mir und ich schaue ihn nur kopfschüttelnd an.

„Du weißt doch überhaupt nicht was das Beste ist. Du reagierst gerade total über. Außerdem sind Mario und ich jetzt schon seit 3 Jahren getrennt, also lass ihn in Ruhe“, erwidere ich daraufhin und verstränke ebenfalls meine Arme vor den Körper.

„Elisabeth, ich werde mit Pummelfee reden, ob du es willst oder nicht“, fügt André hinzu und durchbohrt mich förmlich mit seinen Augen.

„Und warum willst du das? Damit du erfährst, warum er sich von mir getrennt hat oder was? Das glaubst du doch selber nicht, dass er dir erzählt, warum er das getan hat.“ Großer Bruder lass es einfach. Du machst es doch nur noch schlimmer.

„Weißt du Schwesterchen, lass das mal meine Sorge sein.“ Und mit diesen Worten lässt er mich stehen.

Was wird André wohl Vorhaben? 🤔

Liebe Grüße 😊

P.s. Vielen Dank für fast 600 Reads.

Gib mir dein Herz zurück ~ Nur diesen einen Augenblick ~ Mario GötzeWhere stories live. Discover now