Kapitel 44

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„Ist heute nicht so dein Tag?“ Fragend sieht mich mein Kollege an, als ich zum 5. Mal den Ordner herunter schmeiße.

„Nein, heute ist echt nicht mein Tag. Am liebsten würde ich kotzen gehen“, antworte ich und lege eine Hand auf meinen Bauch, da mir schon den ganzen Morgen flau im Magen ist.

„Frau Schürrle“, höre ich plötzlich meinen Namen und drehe mich um, bevor ich meinen ehemaligen Chef auf mich zukommen sehe.

„Hallo Herr Berger“, begrüße ich ihn lächelnd. Hoffentlich kommt nicht gleich seine Frau noch hier her. Die brauche ich heute nicht.

„Wie geht es Ihnen?“ Fragt er mich, nachdem er mir die Hand gegeben hat.

„Gut. Ich kann mich nicht beschweren.“ Wieso muss mir gerade jetzt die Galle hoch kommen? Mir ist so schlecht.

„Wie geht es Ihren Freund?“ Fragt mich Herr Berger

„Sie wollen doch nur wissen, ob wir bald heiraten werden“, antworte ich ihm und muss mich beherrschen nicht gleich zu kotzen.

„Sie haben mich durchschaut, Frau Schürrle“, sagt er zu mir lächelnd.

„Mario hat mir einen Heiratsantrag gemacht, aber wann wir heiraten, das wissen wir noch nicht.“ Ich schließe kurz meine Augen und atme tief ein und aus.

„Dann war es die richtige Entscheidung Sie hier her zu versetzen“, sagt Herr Berger zu mir und tätschelt mir die Hand.

„Ja, das war es“, erwidere ich, bevor ich die Hand auf meinen Mund lege. „Entschuldigt mich.“

Kaum habe ich die Worte ausgesprochen, renne ich zu den anliegenden Toiletten und übergebe mich dort.

Wieso muss mir heute nur so schlecht sein? Ich hatte doch nichts Schlechtes gegessen oder etwa doch?

„Elisabeth, alles in Ordnung?“ Schön und gut, dass sich Robert sorgen um mich macht, aber ich brauche im Moment nur Ruhe.

„Ja, alles bestens.“ Lüge. Lüge. Lüge.

Nachdem ich mir die Hände gewaschen habe, verlasse ich die Toiletten wieder und gehe zurück zu meinem Arbeitsplatz.

„Sie sehen blass aus“, sagt mein ehemaliger Chef zu mir. „Wollen Sie nicht lieber nach Hause?“

„Ich glaube damit wäre Ihre Frau nicht einverstanden“, erwidere ich und versuche etwas zu lächeln.

„Damit hat sie vollkommend recht.“ Wieso muss sie denn jetzt gerade auftauchen. So wie es mir zurzeit geht, würde ich ihr sogar auf die Schuhe kotzen.

„Susanne, du siehst doch das es ihr nicht gut geht. Schick sie nach Hause.“ Als ob sie das tun würde.

„Nein. Und misch dich nicht in meine Abteilung ein, Hans.“ Wenn die sich jetzt noch streiten, wird es ja immer besser.

In der Zwischenzeit ist Robert zu mir gekommen und schaut mich besorgt an. Wie ich diese Blicke hasse. Egal von wem.

„Soll ich dir irgendetwas bringen?“ Fragend sieht er mich an.

„Nein, ich brauch nichts“, antworte ich ihm und schließe kurz die Augen.

Wieso muss mir nur so übel sein.

„Susanne, komm zur Vernunft. Wenn es dir schlecht geht, dann würdest du doch auch lieber nach Hause gehen als zu arbeiten oder nicht?“ Wie konnte er nur so sachlich und so ruhig bleiben. Ich glaube, ich wäre schon längst ausgerastet.

„Ich bin damals auch arbeiten gegangen als es mir zum kotzen war und ich mit unserem Sohn schwanger war.“ Schockiert sehe ich die beiden schockiert an, die mich plötzlich besorgt mustern.

„Habe ich gerade etwas Falsches gesagt?“ Das war gerade der erste nette Satz, der über ihre Lippen kam. Obwohl, ob der Inhalt so nett ist, daran kann man schon etwas zweifeln.

„Haben Sie damals auch Saure Gurken mit Schokolade gegessen?“ Fragend sehe ich meine Chefin an. Sofort tauscht sie mit ihrem Mann einen Blick aus, den ich überhaupt nicht deuten kann.

„Ja, das habe ich. Mein Mann wird Sie zum Arzt bringen und dann gehen Sie nach Hause. Und vor Montag möchte ich Sie hier nicht wiedersehen. Haben wir uns da verstanden?“ Verwirrt schaue ich Frau Berger an und ich habe das Gefühl, dass ich einen Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen sehe. Aber das konnte ich mir genauso gut eingebildet haben.

Zur Bestätigung ihrer Frage nicke ich einmal, bevor sie uns den Rücken zu dreht und in ihrem Büro verschwindet.

„Dann packen Sie mal ihre Sachen zusammen und dann bringe ich Sie zu Ihrem Arzt.“ Lächelnd nickt mir mein ehemaliger Chef zu, bevor ich anfange meinen Schreibtisch etwas auf zu räumen.

Hättet ihr Interesse an einer Lars & Sven Bender Story? Lasst mir doch einfach eure Meinung zu dem Kapitel und zu meiner Frage da. Ich würde mich zu mindest freuen.

Vielen Dank für 700 Vots.

Liebe Grüße:)

Gib mir dein Herz zurück ~ Nur diesen einen Augenblick ~ Mario GötzeUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum