19. I'm so nervous, but not dead!

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Ein schrilles Geräusch riss mich aus dem Schlaf.

Ich versuchte den Wecker auszuschalten, scheiterte jedoch, denn irgendwas blockierte meine Arme. Außerdem war mir heiß.

Ich öffnete die Augen. Lächeln betrachtete ich das Bild, was sich mir ergab. 

Ich lag in den Armen des schlafenden Harrys. Seine Gesichtszüge waren entspannt, ohne jegliche Anspannung. Er wirkte so anders. Viel jünger und nicht so erwachsen, wie er sonst immer sein muss. So früh, musste Harry schon seine Kindheit, Jugend, aufgeben und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Er wirkte einfach, wie ein ganz normaler Junge, der sein Leben noch vor sich hat, nicht schon mittendrin ist und jeden Tag unendlich viel Stress hat. Zum ersten Mal wurde mir wirklich bewusst, wie viel Druck und Stress man ertragen musste. Wollte ich das wirklich? Ich kannte all das bereits aus der Modebranche als Model, aber ich war nie eines der bekanntesten, welche auf Schritt und Tritt verfolgt wird und keine freie Minute mehr hat. Aber jetzt ohne das Stiefmonster, hatte ich wieder meinen Freiraum.

Wollte ich das wirklich wieder aufgeben?

Wollte ich wirklich jedem Tag von Fans verfolgt werden? 

Wollte ich die ganzen Hater auf Twitter, Instagram und Tumblr? 

Wollte ich den ganzen Trubel um mich?

Zum Glück waren die anderen bei Liz und Paige untergekommen. Sie wollten uns etwas Zeit für uns gönnen. Süß, nicht? 

Aber jetzt musste ich erst mal den Kopf freikriegen. 

Ich schnappte mir meinen Bikini und ging raus in den Garten um ein paar Runden im Pool zu schwimmen. Das war nach singen und Klavier spielen das Beste, was bei mir half den Kopf frei zu bekommen. 

Ich tauchte unter und schloss für einen Moment die Augen. 

Harry POV

Ich wachte auf und brauchte einen Moment um zu realisieren wo ich war. 

Ich sah mich um. Eindeutig April's Zimmer. Die Erinnerungen an den letzten Tag kamen zurück und ich lächelte. Als ich jedoch merkte, dass sie nicht mehr neben mir lag, war das Lächeln wieder verschwunden. Ich wollte jetzt nicht ohne sie sein. Wir waren nun schon so lange getrennt. Zu lange. 

Vielleicht holte sie sich ja nur kurz etwas zu trinken oder so. 

Ich nahm mir ein paar Sachen aus meinem Koffer und ging nach und nach die Räume durch, bis ich das Badezimmer gefunden hatte. 

Ich duschte, föhnte mir anschließend die Haare und beschloss dann meine Freundin zu suchen. 

Oben war sie dann wohl anscheinend nicht, da ich mit meiner Bad-Suche so ziemlich alle Räume auf dieser Etage gesehen habe. 

Also ging ich nach unten. April's Vater war anscheinend nicht da. 

Auch im Erdgeschoss war sie nirgends zu finden. Den Keller schloss ich aus. Warum sollte sie in den Keller gehen? 

Also blieb nur noch die Terrasse. 

So ging ich nun nach draußen und sah über durch den riesigen Garten. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen, als mein Blick auf dem Wasser hängen blieb. 

Ich wusste ganz genau, dass eine Gestalt im Pool tauchte, doch sie bewegte sich nicht. Nicht die kleinste Bewegung war zu erkennen. 

Als ich dann sah, dass es sich um April handelte, wurde ich umso panischer. Alle Alarmglocken sprangen bei mir auf rot und ich wollte es einfach nicht wahrhaben. 

Hoffentlich lebte sie noch! 

So schnell ich konnte und ohne groß nachzudenken zog ich mir die Stoffjacke, die ich über mein Shirt gezogen hatte und meine Schuhe aus und sprang ins Wasser. 

Ich zog April hoch an die Luft.

Erst jetzt betrachtete ich sie richtig. 

„Was ist denn in dich gefahren?", fragte sie.

Was?! Ich war verwirrt.

„Du... du bist gar nicht...", auf der einen Seite war ich erleichtert, zumal ich wirklich geglaubt habe, dass sie ohnmächtig oder so wäre, aber auf der anderen Seite war mir das verdammt peinlich.

Gott, was sie jetzt wohl von mir dachte? Wasserleichen schwimmen oben, Styles.. Ein klarer Fall von die Schule zu früh abgebrochen.

„Du dachtest... ich?", sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. 

„Also eigentlich kann ich nur sehr lange die Luft anhalten, weil ich mich immer entspanne unter Wasser, aber nett, dass du so fürsorglich bist." 

April POV

Man sah ihm deutlich an, dass es ihm peinlich war, aber ich fand es eigentlich nur süß von ihm. 

Beschämt fuhr er sich mit der Hand durch die Haare, die nun nass in seinem Gesicht klebten. 

Ich strich diese zur Seite und küsste ihn. 

Nach kurzer Verwirrtheit erwiderte er diesen und schlang dabei die Arme um meine Taille, um mich näher zu sich heranzuziehen. 

„Na, ihr beiden? Stör ich?"

Ich sah auf. 

Och nö... Warum kommen manche Menschen immer zur falschen Zeit zum falschen Ort? Und dann auch noch dieser Mensch? 

„Dad, was machst du denn hier?", fragte ich genervt. 

„Ich wollte meine Tochter überraschen und heute früher von der Geschäftsreise zurückkehren", grinste mein Vater. 

„Und hey, Harry", er zwinkerte meinem Freund zu, der daraufhin wieder röte auf den Wangen bekam. 

Ich schmunzelte. 

Anderen Teenagern beziehungsweise Mädchen wären jetzt vor Scham im Boden versunken, weil sie von Vater erwischt wurden, bei mir ist das ganz anders. Dad und ich hatten ein lockeres Verhältnis zueinander. Mein Dad war etwas... durchgeknallter und... na ja halt anders.  Trotzdem muss er jetzt wirklich nicht dabei sein, wenn ich gerade anfangen wollte mit meinem Freund rumzuknutschen.

„Hey, Mister Summers", sagte Harry mit etwas wackeliger Stimme. 

Er tat mir ja schon etwas leid.

„Ich dachte, das hätten wir geklärt! Du sollst mich doch John nennen!", sagte mein Dad mit gespielter Verärgerung.

„Klar, Sir... äh... John."

Mein Dad drehte sich um und wollte wieder ins Haus gehen. 

„Ach, Süße, vergiss bitte die Premiere deines Albums nicht", mit den Worten verließ er den Garten und ging ins Wohnzimmer. 

„Shit! Harry!", jetzt fiel mir der Grund ein, warum ich überhaupt hier draußen war. 

„Also. Ich mache mich jetzt fertig und du ziehst dir trockene Sachen an", kommandierte ich und -was für ein Wunder - er hörte auf mich.

So kam es, dass ich nun in Jogginghose, Schlabbershirt und mit dezentem MakeUp im Flur stand und von meinem Vater umarmt wurde. 

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ich bin stolz auf dich, meine Kleine", sagte er und brachte Harry und mich dann zur Tür, wo schon eine weiße Limousine auf uns wartete. 

Der Sänger nahm meine Hand und führte mich zum Wagen, dort hielt uns ein Chauffeur die Tür auf.

„Ladies first", wisperte Harry an meinem Ohr.

Ich stieg in den Wagen und staunte. 

Der Wagen war mit Flachbildfernseher, Ledersitzen und Cocktailbar ausgestattet. Ich fand es einfach faszinierend, was alles so in einem Wagen passte.

Als wir da waren drückte Harry meine Hand etwas fester. 

„Bereit?", fragte er. 

Ich überlegte kurz, antwortete dann jedoch mit einem sanftem „Ja". 

Just Love...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt