Die Teegesellschaft - Dramione

Kapitel 3 - Brühend heiß

Hermine Granger:

Abwartend saßen sie auf den Stühlen und sahen sich etwas mürrisch an. Die meisten fragten sich nun, wieso sie sich um Himmels Willen für so eine langweilige Sache eingetragen hatten.
Nur Hermine hatte ihre beiden Hände um eine schöne, kleinere Tasse geschlungen und wärmte sich die Finger, während ihr Darjeeling vor sich hinzog und in ihrer Tasse seinen Geschmack verbreitete. Allmählich verfärbte sich das Wasser und das Mädchen beschloss trotzdem noch ein paar Minuten zu warten, damit der Tee auch ordentlich schmecken würde.
In der Zwischenzeit ließ sie ihren Blick über die runde Tafel gleiten. Ein paar missbilligende Blicke wurden ihr zugeworfen, da sie zur Vertreterin der Teegesellschaft von McGonagall auserwählt worden war.
Nur teilte sie sich diesen Platz noch mit keiner anderen als Rachel Elliot, die zielstrebig neben Ginny die Slytherins oder eher die, die männlich waren, beobachtete.
Ab und zu stieß sie ein entzücktes Lachen aus, wenn Ginny ein paar Worte zu ihr murmelte oder Zachariah, der sich die Eigenschaft der Überheblichkeit mit Rachel teilte.
Hermine konnte über die Entscheidung der Schulleiterin nur mit den Kopf schütteln, aber wenigstens hatte es nicht Malfoy getroffen und darüber war Hermine noch glücklicher, sodass sie Rachel beinahe dankbar annahm.
Sobald die Schüler sich zu Tisch begeben hatten, war die entspannte Stimmung völlig gekappt worden und man führte nicht einmal ein offenes Gespräch miteinander mehr.
Die Schulleiterin war auch wieder verschwunden und hatte das Teeservice da gelassen. Nun sah sich Hermine aber in der Position irgendetwas gegen diese Atmosphäre tun zu müssen  und machte sich daran sich zu erheben.

Sie sog gründlich Luft in ihre Lungen, räusperte sich kurz und fing mit lauter Stimme an zu sprechen: "Ich würde sagen, da wir nicht nur eine Gruppe sind, wo man Tee trinkt und, da wir auch mit dem Tee-Trinken das Sprechen und Kommunizieren verbinden, dachte ich mir, dass ich damit einmal anfange als Vertreterin. Also mit dem Kommunizieren."

Sie ließ ihre Worte durch eine kurze Pause wirken und, obwohl Hermine für viele eher als nüchtern oder gar humorlos galt, da die meisten sie nicht recht kannten, erntete sie nun durch ihre sarkastischen Worte hochgezogene Augenbrauen und einige Lacher. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und, als sie gerade fortsetzen wollte, trafen sich die Blicke von ihr und Malfoy, dessen Augen belustigt schimmerten und einmal nicht vor Spott trieften.
Dies veranlasste Hermine dazu noch kurz innezuhalten, sodass Rachel die Zeit bekam die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

"Da Hermine es geschafft hat, wieder einmal, uns aus den unangenehmsten Situationen zu holen", ein falsches Grinsen erstreckte sich auf ihren Mundwinkeln, "übernehme ich nun kurz. Ich wollte bloß sagen, dass ich mich einfach der ganzen Verantwortung nicht stellen kann, die unsere Gruppe mit sich bringt. Ich kann euch nicht vertreten."

Die nächsten Sekunden wirkten wie einstudiert und bekamen den süßen Beigeschmack eines abgekarteten Spiels.
Hermine setzte sich wieder auf ihren Stuhl und sah Rachel ein wenig verwirrt an, da sie noch darüber nachdachte, was diese Aussage bewirken sollte, als jemand anderes auch schon die Stimme einsetzte.

Die Köpfe der Mitglieder der Teegesellschaft drehten sich von Rachel zu Draco Malfoy, der nur Hermine mit einem gewinnenden Funkeln in den Augen musterte, als wollte er sagen: "Pass gut auf, bevor du es nicht fassen kannst."

Schlussendlich sagte er: "Ich habe mich mit Rachel unterhalten und da, sonst sich niemand als Vertreter außer ich, Rachel und Granger eingetragen haben, fällt mir dieser Posten mit Granger automatisch zu. Natürlich sollte das für jeden von euch in Ordnung sein, oder?"

Hermine traute ihren Ohren nicht. Sie war eiskalt hintergangen worden, denn Malfoy hatte sich einfach den Platz neben ihr gekrallt. War er bloß auf Macht aus?
Wieso wollte er unbedingt Vertreter sein? Wieso musste er ihr immer wieder eins auswischen?