Die Teegesellschaft - Dramione

Kapitel 1 - Außerschulische Aktivitäten?

Hermine Granger:

Euphorisch wurde die Türe von der jungen Frau mit den dichten, ungebändigten Haaren aufgestoßen. Ihre Augen leuchteten und observierten den Schlafsaal, der, wie sie zufrieden feststellte, sich in keinster Weise verändert hatte.
Die Himmelbetten aus Holz waren immer noch zur Mitte des Raumes ausgerichtet. Am Ende der Betten standen jeweils ebenfalls hölzerne Kommoden. Generell erstrahlte der Schlafsaal in den reinsten Rottönen und Goldtönen, den Hausfarben der Gryffindors.

Erfüllt von der Euphorie wieder die wohlige und gemütliche Atmosphäre des Schlafsaals spüren zu können, schmiss sich Hermine Granger, ohne zu zögern, direkt auf eines der Betten und starrte danach bloß an die Decke und schloss ihre Augen.

Wie schön es doch ist, sich wieder wie zu Hause zu fühlen.

Das Geräusch der aufgehenden Türe ließ Hermine wieder aufblicken und langsam erhob sie sich von ihrem Bett. Vor ihr stand eine ihrer besten Freunde: Ginny Weasley.
Die roten Haare trug sie immer noch gleich, nämlich lang und gerade, aber Hermine stellte fest, dass Ginny wirklich gewachsen war. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch wahrscheinlich.
Sie alle waren erwachsen geworden. Sie alle wurden ihrer Kindheit beraubt. Sie alle brauchten wieder Zeit,  um die Alpträume, die Gefallenen und Erlebnisse zu verarbeiten und ein paar Monate waren dafür nicht genug.

"Na, was meinst du, ist es nicht seltsam wieder hier zu sein?", fragte die Rothaarige mit nachdenklicher Miene.
Ehe Hermine sich an sie wenden konnte, war ihre Freundin bereits auf deren Bett gehüpft, hatte sich einen dicken Polster geschnappt, welchen sie umklammerte und nun eine Position im Schneidersitz eingenommen hatte.
Das hieß, dass nun der richtige Zeitpunkt für Ginny gekommen war, um einmal wieder wie in alten Zeit mit dem bekannten Bücherwurm zu tratschen.

"Du weißt schon, dass das mein Bett ist.", schmunzelte diese und Ginny gluckste bloß als Antwort, aber meinte anschließend: "Na, sag schon! Wie ist es so?"
Sie dachte einen Moment nach und strich sich dabei gedankenverloren eine lockige Haarsträhne hinters Ohr.
"Berauschend. Es ist schön, dass wir einen Neuanfang erhalten und weitermachen können, gleichzeitig ganz schön beängstigend angesichts der Tatsache, was wir als Schüler bereits alles erlebt haben.", gab Hermine zu. "Und du, Ginny? Erzähl, vermisst du unseren Harry?"
Als ihr der Name ihres besten Freundes über die Lippen, verfinsterte sich der Gesichtsausdruck der Rothaarigen.
"Weiß nicht so recht. Ich denke immer an die Leute, die nicht in Hogwarts sind und irgendwie ist das schon merkwürdig. Harry ist Auror... und ich gehe halt zur Schule. Wir werden sehen. Ich fühle mich so, als hätte er mich erneut verlassen.", entgegnete Ginny.
"Ich vermisse sie alle. Schade, dass sie nicht mehr hier sind, aber Harry hat dich nicht verlasse, auch nicht während des Krieges. Er wollte dich damals nur beschützen. In seiner Nähe wärst du ein allzu leichtes Ziel gewesen.", erwiderte Hermine.
"Was ist mit Ron?", kam es da plötzlich wie aus der Pistole geschossen von einer Stimme.

Überrascht drehten sich die anwesenden Personen zu der Neuankömmling um.
Parvati Patil, die Zwillingsschwester von Padma Patil, welche das Haus Ravenclaw besuchte, stand im Türrahmen mit einem neugierigen, verschmitzten Grinsen im Gesicht.
Sie hatte ebenfalls beschlossen ihr Abschlussjahr in Hogwarts nachzuholen, welches durch den Krieg und durch die Unterdrückung der Todesser in der Schule eher mäßig zur Bildung beigetragen hatte. Die Schwarzhaarige setzte sich auf eines der vier Betten. Anschließend blickte sie Hermine auffordernd an. Bevor diese zu einer Antwort fähig war, runzelte sie die Stirn. So viel hatte sie nie mit Parvati zu tun gehabt. Für sie war sie immer dieses typische, kichernde und tratschende Mädchen gewesen. Eine richtige Nervensäge manchmal.
Gut, sie musste zugeben, dass sie ihre Zeit ausschließlich vorzugsweise mit Harry und Ron verbracht hatte und daher nicht viele Freundschaften mit Mädchen, außer mit Ginny, geschlossen hatte.