41. Wagt es ja nicht!

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Huhu meine Süßen, weiter geht's! Viel Spaß! <3

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* Viviana *

Ich weiß nicht mal mehr, wie sich mich davon überzeugt haben, mitzukommen. Das ist eine ganz, ganz dumme Idee gewesen, hierher zu kommen. Etwas grummelig folge ich Clara, die schon wieder total überdreht ist, weil sie Erika gleich auf dem Platz sehen wird. Die hat so eine Macke. Ein Freundschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden steht heute an. Ja, richtig gehört, gegen Schweden. Wer wird also auch hier sein? Richtig – Zlatan. Dem will ich aber auf keinen Fall über den Weg laufen, das kann ja nur peinlich werden oder in einer mittelschweren Katastrophe enden. Darauf habe ich echt keinen Bock.

Vor uns stehen gerade zwei Mädels, die sich eindeutig zu laut unterhalten, während wir darauf warten, dass es vorwärts geht und wir zu unseren Plätzen können. „Boah ja, der Reus ne? So süß, aber die Neue von dem? Komisches Weib! Erst lässt sie es sich von Ibrahimovic besorgen, dann ist der nicht mehr gut genug und dann muss halt einer aus der Mannschaft von ihrem Papi herhalten! So lächerlich die Alte! Und wie die immer guckt! Mega arrogant! Voll die Kuh!", schimpft die eine, ich balle die Fäuste und atme tief durch, versuche bis zehn zu zählen, um sie nicht sofort an ihren Haaren nach hinten zu zerren und auf den Rasen zu schleudern! Blöde Bitch! Wie verrückt pocht mein Herz, mir wird heiß und meine Knie zittern leicht, weil ich so wütend bin. Meine beste Freundin wirft mir einen besorgten Blick zu, weil auch sie das gehört hat, was da gesagt wurde und sie natürlich weiß, dass das alles totaler Blödsinn ist, wir hier aber momentan feststecken, was das Risiko erhöht, dass ich ausflippe und über die Schnepfen herfalle. „Ja, find ich auch! Sie ist ja voll hübsch, aber wieso immer dieses resting bitch face? Das muss doch nicht sein! Außer wenn sie mit Reus turtelt, dann guckt sie wie auf Drogen! Haha! Wahrscheinlich hatte Zlatan einfach keinen Bock mehr auf ihr Gezicke! Marco wird die sicher auch bald wieder abschießen! Die ist doch schizo!", stimmt die andere ihrer Freundin zu und ich kann nicht mehr meinen Mund halten, das geht einfach zu weit!

„Entschuldigung", sage ich betont ruhig, aber laut genug, dass die beiden Lästerschwestern mich hören und tippe der einen an die Schulter, verwundert drehen sie sich um und starren mich dann mit großen Augen an. „Oh verdammt", rutscht es der einen heraus, ich lächle wissend und meine dann eisig: „Ich wusste ja gar nicht, dass die Klatschmagazine heutzutage solch einen Aufwand betreiben und ihre Mitarbeiter sogar zu Recherchezwecken zu Spielen schicken! Kinderarbeit wird ja sehr streng geregelt hier in Deutschland. Richtet euren Chefs doch bitte aus, dass Sie sich bei weiteren Fragen an Zlatan Ibrahimovic oder Marco Reus wenden sollen. Vielleicht geben sie Auskunft, aber Eins sag ich euch noch: Wenn ihr schon so eure Meinung äußern müsst, von der alles nur nachgeplappert aus der Boulevardpresse ist, dann macht das doch in Zukunft so, dass es nicht jeder hören muss. Da bluten einem ja die Ohren! Schönen Tag noch!" Mit einem bösen Grinsen auf den Lippen schiebe ich mich an den beiden vorbei, ziehe Clara hinter mir her und würdige die beiden Tussis keines Blickes mehr. Resting bitch face? Na und? Mir doch egal!

Mit hoch erhobenem Kopf suche ich unsere Plätze und kommentiere Claras Blick nicht, denn ich weiß, ich hab mich zusammengerissen, ihnen nicht die Haare rausgerissen und keiner der Schlampen die Nase gebrochen. Brave Vivi. Sehr gut. Das Spiel ist jetzt nicht wirklich der Hit, es plätschert so vor sich hin. Doch als Marco und Zlatan aus mir unerfindlichen Gründen aneinandergeraten, bekomme ich doch ein bisschen Angst. Zlatan ist viel größer als Marco und eben auch kräftiger. Als er ihn schubst, stolpert mein Freund zurück und ich werde schon wieder wütend. „Verfluchte Scheiße! Zlatan, lasse das!", brülle ich so laut ich kann, die beiden kriegen das natürlich nicht mit. Das Gerangel wird vom Schiri unterbunden, die bösen Blicke, die sich die beiden zuwerfen, sind dennoch filmreif. Bis zum Ende der Partie befürchte ich noch, dass Zlatan Marco mit einem seiner Karatekicks niederstreckt, doch das bleibt zum Glück aus. Dennoch eile ich nach dem Abpfiff so schnell wie möglich zu den Umkleiden, wo ich mit meinem Ausweis hin darf. Bitte, bitte, poliert euch nicht noch nachträglich die Fresse, denke ich aufgekratzt. Holprig schlägt mein Herz, als ich Zlatan und Marco im Gang entdecke, die beiden stehen dicht voreinander, Marco hat den Blick gehoben, um Ibra anzusehen. Die Anspannung ist förmlich greifbar.

„Wagt es nicht!", fauche ich angefressen und gehe dazwischen, ehe einer der beiden doch noch die Hand erhebt. Ich dränge Marco zurück, der protestiert und starre Zlatan böse an. „Hör endlich auf damit!", zische ich wütend, „Es muss doch endlich mal Schluss sein!" Dieser weicht keinen Zentimeter zurück und beginnt zu lächeln. Verwirrt sehe ich ihn an. „Was lachst du denn so blöd? Nimmst du neuerdings heimlich irgendwas?", frage ich perplex, er schüttelt den Kopf und erklärt mir ganz ruhig: „Beruhige dich, Vivi. Wir hatten nicht vor uns zu prügeln. Wir sind erwachsen." Spöttisch schnaube ich: „Ihr und erwachsen? Na, ich erinnere dich daran, wie du Marco zu Brei schlagen wolltest! Entschuldige, dass ich das jetzt nicht glaube!" Doch Marco tritt aus meinem Schatten und meint: „Nee, alles gut. Wirklich. Eigentlich wollte er mir grade irgendwas sagen." „Achja? Was denn?", will ich immer noch skeptisch wissen, verschränke die Arme vor der Brust und fixiere den Schweden vor mir bitter. Mir ist das nicht geheuer, ich kenne Zlatan und das vorhin beim Spiel sah nicht nett aus. Er hat das provoziert.

„Er soll gut auf dich aufpassen und nicht denselben Fehler wie ich begehen und dir dein Herz brechen. Sonst brech ich ihm nämlich die Beine", gibt Ibra mit einem süffisanten Grinsen zurück, Marco lacht, auch ich muss schmunzeln. „Ach so freundlich heute?", hake ich nach, er nickt. Dann streift seine Hand einmal kurz meine Wange, ich kann nicht ausweichen und er sagt versöhnlich: „Ich will nur, dass du glücklich wirst. Also Marco, versau es nicht!" Mehrmals landet Zlatans große Hand auf Marcos Schulter, der nun etwas irritiert wirkt, dann stapft der schwedische Stürmer davon, ohne sich ein weiteres Mal umzusehen.

Mit weichen Knien blicke ich zu Marco. „Was war das?", fragt der, ich bin ebenfalls etwas sprachlos. „Ähm, so was wie eine Friedenserklärung?" „Indem er mir androht, mir die Beine zu brechen?", quiekt Marco unsicher, ich grinse nun doch und entgegne: „Ja, schon. Das muss man nicht verstehen, aber das war nicht böse gemeint." Kopfschüttelnd merkt Marco an: „Du wolltest nicht, dass er mir weh tut?" Dabei klingt er belustigt, ich sehe ihn einen Augenblick an und murmle dann: „Du hättest dich verteidigen können, aber ich würde trotzdem immer dazwischen gehen. Immerhin hab ich dich angeleckt, du bist jetzt meiner!" Prustend legt er seinen Arm um meine Schultern, drückt mir noch einen Kuss auf die Wange und lacht: „Alles klar, verstehe! Ich bin gleich fertig, dann darfst du mich wiederhaben." „Sehr gut", kichere ich albern und verschwinde erstmal wieder, um nicht noch einmal Zlatan zu begegnen. Auf dem Weg zu Clara, die auf mich wartet, wird mir bewusst, wie sehr ich mich verändert habe, also das, was ich empfinde. Zlatan ist tatsächlich Geschichte, mein Herz schlägt nur noch für einen einzigen Mann – für Marco Reus. Nur noch für ihn.

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Minimales Drama, nach mehr war mir nicht xD

Aber Marco ist  ja ohne gebrochene Beine oder Nase davongekommen und auch die beiden Lästerschwestern hat Vivi ganz gelassen ^^

So meine Süßen, ich habe bei dieser Geschichte eine Entscheidung getroffen - es ist bald Schluss. Ich habe meine Grundidee nie vergessen und da ich die beibehalten möchte, werdet ihr euch bald von Marco und Vivi, Clara und Erika verabschieden müssen.

Ich hoffe natürlich, dass euch das Pitel gefallen hat?

Knutscha,

eure Mercy aka Floraly <3

INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt