24. Nicht vorgesehen

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Hallo meine Lieben, heute gibt es ein wichtiges Kapitel... Ihr werdet es verstehen, wenn ihr es gelesen habt.

Viel Spaß damit!

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* Viviana *

Ich kriege auch die Tage bis zum Abflug irgendwie rum und bin happy als wir in unserem Hotel in St. Tropez ankommen. Thomas hat sich nicht lumpen lassen und ich tausche in Windeseile meine Klamotten gegen meinen knappen Bikini. Ich habe einen Entschluss gefasst. Diese zwei Wochen werde ich so hart feiern, dass ich am Ende nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht, um endlich wieder klar zu kommen. Klingt verquer? Ist es auch, aber ich will das so.

An Marco habe ich nicht mehr gedacht, dafür umso häufiger an Zlatan. Meine Wut ist seltsamerweise weniger geworden. Ich möchte mich von ihm verabschieden. Persönlich und ohne Streit. Ich liebe diesen Mann noch immer so sehr, aber es funktioniert nicht. Ich wünsche ihm all das Glück, das wir nicht hatten. Eben, weil ich ihn so liebe. Er soll glücklich werden. Diese Gedanken schmerzen zwar, aber ich muss ihn gehen lassen. Nur so werde ich den Schmerz verkraften. Nur so werde ich ohne ihn leben können.

Mein Tagesablauf ist ziemlich simpel. Sonne, Strand und Meer, feiern, schlafen. Mehr nicht. Clara stellt betroffen fest, dass ich das wirklich durchziehe und jede Nacht bis in die frühen Morgenstunden die Sau rauslasse. Männer halte ich mir vom Leib, ich will Spaß haben, mich betrinken – aber keinen Kerl! Gelegentlich zieht meine beste Freundin zwar mit und wir genießen unseren Urlaub auch, aber sie bemerkt, dass meine Feierwut durchaus einen ernsteren Hintergrund hat. Doch ich beantworte ihre Fragen diesbezüglich nicht, ich streiche sie aus meinem Hirn und kippe mir lieber den nächsten Shot hinunter. Ich bin selbst überrascht, wie gut mein Körper das mitmacht. Nach 8 Tagen schwächelt Clara ein wenig und bittet mich alleine abends loszuziehen. Noch lieber wäre es ihr gewesen, wenn ich auch im Hotel geblieben wäre, aber das kommt nicht in Frage. Ich kann gut auf mich aufpassen und lasse es auch in dieser Nacht krachen.

Ein wenig außer Atem lehne ich mich an der Theke an. Meine Füße schmerzen in den hohen Hacken und ich habe schon wieder einen ordentlichen Schwips. Die Bässe dröhnen laut und ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon wieder unterwegs bin und durch die Clubs ziehe. Die Kerle sind heute besonders aufdringlich, aber bis jetzt bin ich alle gut losgeworden. Ich ordere mir ein Bier und drehe mich nach links. Erschrocken muss ich mich am Holz der Theke neben mir festhalten, weil meine Beine fast einknicken. Mein Herz wummert wie blöd in meiner Brust. Nein, bitte. Ich glaube, ich habe doch zu viel getrunken. Nur um mich zu überzeugen, strecke ich die Hand au und meine Fingerspitzen gleiten über seine Wange. „Zlatan", murmle ich und kann es nicht fassen. Er sieht mich liebevoll an und nimmt meine Hand in seine. Die Welle, die mich überkommt, haut mich wirklich fast um. Ich stolpere ihm hinterher, er führt mich aus dem Club und kurz danach finde ich mich in einer ruhigen Seitenstraße wieder. Ich stehe mit dem Rücken zur Wand und er stützt seine Hände neben meinen Schultern ab.

„Viviana", setzt er an. Ich lege ihm den Zeigefinger auf die Lippen und küsse ihn anschließend auf den Mund. Es ist mir scheißegal, ob er vergeben ist, ich ziemlich angetrunken bin und ich ihn so verflucht habe. Ich liebe ihn. Immer noch. Und ich will mich verabschieden. „Zlatan, was tust du hier?", meine ich später und sehe ihm in seine wunderschönen Augen. „Junggesellenabschied", erwidert er. Mich trifft fast der Schlag. „Nicht meiner!", fügt er schnell hinzu, nachdem er mein Gesicht sieht. Erleichtert lache ich und ziehe ihn wieder an mich. Seine Hände wandern unter mein kurzes Kleid und ich genieße jede einzelne Sekunde. „Wie lange bist du noch hier?", frage ich ihn endlich. „Ich fliege morgen Mittag zurück", antwortet er traurig. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube. Morgen Mittag? Das ist viel zu wenig Zeit! Da treffe ich ihn ausgerechnet hier wieder und dann bleiben mir nur ein paar Stunden? „Vivi, kommst du mit zu mir ins Hotel?", reißt mich seine tiefe Stimme aus meinen Gedanken. Ich antworte ihm wortlos und hänge mich an seinen Hals. Es folgt ein stürmischer Kuss und meine Sehnsucht steigt ins Unermessliche.

INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt