26. Friedlich ?

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Hallöchen, meine Lieben, Katastrophe oder Frieden - was machen Vivi und Marco aus ihrem gemeinsamen Tag?

Viel Spaß mit dem Kapitel! <3

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* Viviana *

Eigentlich bin ich überhaupt nicht damit einverstanden, dass es sich dieser Kerl da gerade auf der riesigen Couch in meinem Wohnzimmer bequem macht und schmeiße mich neben ihn. „Burger?", frage ich nur und er nickt. Ich bestelle online und werfe die Glotze an. Was ich eigentlich gucken wollte, wusste ich auch vorhin schon nicht. Nun muss ich mich auch noch mit dieser Nervensäge an meiner Seite entscheiden und Entscheidungen treffen, dass wissen ja alle, liebe ich nicht so sehr.

„Und was gucken wir jetzt?", fragt er mich grinsend, nachdem ich erstmal die Cola, das Popcorn, Chips und Schoki ins Wohnzimmer geschleppt habe. Ja, ich übertreibe da gern. „Ich weiß nicht so genau", erwidere ich planlos und stehe schon wieder auf. „Bleibst du auch mal still sitzen oder hast du vor die ganze Zeit hier so rumzuhüpfen?", lacht Marco mich an und beobachtet, wie ich auf die Terrasse trete und mir eine Zigarette anzünde. Seine Anwesenheit macht mich unruhig. Daher rührt auch meine Umtriebigkeit, sonst ist mir selbst der Weg zu weit, wenn die Fernbedienung von der Couch gefallen ist und jetzt? Jetzt halte ich es keine zehn Sekunden aus und renne hier wie angestochen durch die Bude. Toll. So viel zu meinem chilligen Tag. Ätzend.

„Vivi, weiß Thomas das?", ertönt seine Stimme aus dem Inneren des Hauses. Mit einem angriffslustigen Funkeln in den Augen drehe ich mich zu ihm um und blase den Rauch aus. „Nein und er wird davon auch nichts erfahren, verstanden? Du hast mich schon einmal verpfiffen, wag dich das nicht nochmal", antworte ich ihm eisig. Marco grinst nur blöd. „Was denn? Hast du etwa keinen Bock auf die Predigt?", kichert er und ich drehe mich genervt wieder weg. Mann, der hat Nerven. „Wie wär's mit ‚Orange ist the new Black'?", kommt es aus dem Wohnzimmer. Schulterzuckend drücke ich meine Zigarette aus und geselle mich wieder zu ihm auf die Couch. „Von mir aus", grummle ich und starre mein Glas an. Ich wollte entscheiden, klappt ja fantastisch. „Schmollst du jetzt? Wir können auch was anderes gucken", schmunzelt Marco und tippt mir gegen die Schulter. „Mir schnuppe", maule ich. Es ist mir überhaupt nicht schnuppe, aber ich bin lieber bockig, anstatt das zuzugeben. Wieder typisch ich. Er legt mir die Fernbedienung auf die Knie und klopft mir auf den Oberschenkel. „Na, komm, du Zicke – such dir was aus!", neckt er mich und erntet nur einen Todesblick in der Light-Version dafür von mir. In diesem Moment fällt mir dann auch ein, was mich prinzipiell noch stört – davon mal abgesehen, dass er hier ist. Wortlos klettere ich über die Rückenlehne und gehe in mein Zimmer. „Vivi? Lässt du mich jetzt hier sitzen oder was?", jammert er mir hinterher. „Bin gleich wieder da!", rufe ich genervt zurück.

Oben befreie ich mich von meinen Klamotten und stehe nur in Unterwäsche vor meinem Kleiderschrank. Ich brauche unbedingt was Bequemes zum Anziehen! Hinten im Schrank entdecke ich die gemütliche Hotpants und muss halb in den Schrank kriechen, um sie zu erwischen. Meinen halbnackten Hintern nach hinten gereckt, stecke ich im Schrank, als ich höre, wie sich meine Tür öffnet. Erschrocken lehne ich mich ruckartig zurück, um wieder aufrecht zu stehen. „Marco! Raus!", keife ich und ignoriere seinen amüsierten Gesichtsausdruck. „Raus!" Mit einem Grinsen verschwindet er, bleibt aber scheinbar vor der Tür stehen. „Sorry!", ertönt es durch die Tür und ich muss trotzdem ein bisschen lachen über die Situation, außerdem ist sein Lachen ansteckend. Kopfschüttelnd schlüpfe ich in die Hotpants und ziehe mir das lockere Top über den Kopf.

„Hast du noch nie was anklopfen gehört?", meckere ich, nachdem ich die Tür geöffnet habe und er wirklich noch davor steht und mich frech angrinst. „Hör auf zu grinsen, Blödmann. Haste noch nie 'nen Arsch gesehen?" „Doch, aber deiner ist ziemlich süß", erwidert er trocken. Den Schlag gegen den Oberarm verdient er absolut. „Aua!", ningelt er und reibt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht über die Stelle. Ich gehe nicht weiter darauf ein und hopse zur Tür, an der es geklingelt hat – sicher ist das das bestellte Essen! Essen, großartig. Ich liebe Essen. Eigentlich merkwürdig, dass ich nicht schon geplatzt bin, bei einer meiner Netflix-Sessions, so viel Mist, wie ich da manchmal in mich reingestopft habe.

INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant