Bewertungen: Damals als DU das Einhorn getötet hast

Dirty Blood - Cover

Meine Damen und Herren, wir sind über den Werwolf beim Vampir angekommen.

Le Link: https://www.wattpad.com/story/107633560-dirty-blood-lva2017

Le Cover:

Also. Eigentlich, so prinzipiell... ist es echt hässlich. Dieser Rand, die halb abgeschnittene Rose, die da drin hängt, dann die Nähte. Ich zähle vier Schriften, von denen ich nur eine ganz gut finde. Der Kerl ist komische ausgeschnitten und an den Rändern wurde irgendwie verwischt. Dann die Fledermaus, die da so draufgepappt wurde und dieses Farbenzeugs und links kommt irgendwie so Walt mit raus oder was das sein soll. Also, es ist echt nicht schön, aber es ist wiederum so schlecht, dass es irgendwie wieder gut ist. Und die Bildqualität ist gut.

Also. Wenn schon hässlich, dann richtig. Bisschen mehr müsste noch sein, damit ich endgültig sagen würde - Das ist so hässlich, dass es geil ist. Aber ja, es geht durchaus in die Richtung. Erinnert eben stark an eine Collage und die Technik kannst ja beibehalten, nur solltest du noch etwas mehr übertreiben.

Das Ding ist... wenn ich das zu nem Studienkollegen oder so gesagt hätte, dann würde die Person jetzt nicken, sich noch paar Meinungen anhören und es wahrscheinlich noch mehr verhässlichen. Und das ganz einfach aus dem Grund, weil es gewollt ist. Mein Cover ist ja auch gewollt hässlich und auch wenns nicht so aussieht, ich bin da tatsächlich einige Zeit dran gesessen. Denn hässliche Ästhetik ist nicht einfacher.
Ich hab nur das Gefühl, dass es in diesem Fall nicht gewollt war, sondern schlicht nicht gekonnt? Oder? Liege ich da zufällig richtig?

Was ich aber andererseits cool finde daran ist eben, dass es so völlig überkitscht und hässlich und schlecht gemacht ist. Genau das macht es eben besonders. Diese verschnittene Rose und diese verwischten Ränder und dann diese knallbunten, kitschigen Farben im Hintergrund. Mehr Aufmerksamkeit könntest du nicht bekommen, vor allem, da sich der Klappentext wie ein typischer Vampir-Teenie-Roman ließt.

Cover: 2,3 (auch wenns nicht gewollt hässlich ist... das alles wirkt so satirisch, alleine sein Blick xD )

Klappentext:

«Mich in meinen Entführer zu verlieben könnte mich mein Leben kosten. Denn er ist kein Mensch...» Als Theresa Stephan begegnet, fühlt sie sich wie von einem Magneten von ihm angezogen. Dabei ist er die größte Gefahr, in die sie je geraten kann - denn er ist ein Vampir. Obwohl sie sich dessen bewusst ist, entwickelt sie starke Gefühle für ihn. Ob ihre Leidenschaftliche Liebe zwischen uralt entfachen Kämpfen überhaupt eine Chance hat? T H E R E S A und S T E P H A N. || Eine leidenschaftlich bissige Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem Vampiren. Kann das gut gehen? ||

Der Klappentext ist... also auch wieder zu viel. Wie schon auf dem Cover, wo irre viel los ist, ist auch beim Klappentext, gestalterisch, viel los. Vier Absätze, große Schreibung, Gedankenzeichen, Striche, kein Fließtext. Aber irgendwie passt es eben auch zum Cover, man könnte das hinten so richtig kreuz und quer verteilen. Eins rechts oben, den längeren Abschnitt vielleicht links unten in die Ecke, ganz klein geschrieben, Theresa und Stephan richtig fett und groß mittig oder dass er sogar bis über den Buchrücken. Also so richtig übelst hässlich. Aber geil.
Ok, ja. Man bemerkt es vielleicht, meine Kreativität wurde entfacht. Aber die Ästhetik des Hässlichen ist nun einmal ein Thema, das ich toll finde. So viele Möglichkeiten und dann immer diese Gradwanderung zwischen wirklich einfach hässlich und design.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt des Klappentextes. Dieser würde ja zum Cover passen, aber schlussendlich gäbe es jetzt zwei Möglichkeiten.
1. Wenn ich das so im Laden sehen würde, wäre meine Annahme, dass ist ne riesen große Satire. Das Buch muss so scheiß sarkastisch sein, gegenüber diesen typischen Kack-Vampir-Teenieromanen, die völlig überkitscht sind, dass es diese noch mal übertrifft und ich Tränen lachen werde. (Wobei mir spätestens bei genauerem Lesen des Klappentextes aufgefallen wäre, dass es nicht überzogen genug ist)
2. Da ich es aber auch Wattpad sehe und auch ein bisschen auf dein Profil gespickt habe, ist mir bewusst, dass das wahrscheinlich ein ernstgemeinter Kitsch-Vampir-Teenieroman ist und du diesen Eindruck eigentlich nicht erwecken möchtest.

Also. Die Formulierungen sind noch etwas holprig und ich würde dir eigentlich empfehlen, den Text neu zu schreiben. Suche dir die ein - zwei Aussagen raus, die du unbedingt drin haben möchtest. Noch bist du viel zu typisch für dieses Genre, das ließt sich einfach wie jede andere Vampir-Geschichte auch und es sind auch diese typischen Floskeln da. "Eine leidenschaftlich bissige Liebesgeschichte". 
Versuche außerhalb dieses Rasters zu denken:
Der erste Satz war gar nicht so schlecht, daran hättest du anbauen können. Es folgt eben diese typische Zusammenfassung, aber es ist eben einfach ganz, ganz typisch. 

Ich kenne deine Geschichte noch zu wenig, als dass ich da etwas wirklich tiefgründiges schreiben könnte, aber ich hätte da ein - zwei Möglichkeiten:
1. Aus Sicht der Person das zusammenfassen:
Ja, es ist gefährlich und ja ich bin mir dessen völlig bewusst. Also, nicht es, sondern er. Seit ich ihn das erste mal gesehen, die kalte Haut berührt habe, hätte ich eigentlich weglaufen sollen. Es zumindest versuchen, zwischen all den Kämpfen, die seit Ewigkeiten herrschen und wohl noch endlos so weiter gehen werden. Wie naiv, wie dumm, sich auch noch in den eigenen Entführer zu verlieben - das denkt ihr sicherlich. Und vielleicht habt ihr damit auch recht, aber lasst mich von vorne beginnen.

2. Moment:
Mein Atem rennt, wohin frage ich mich, noch während ich in diese klaren Augen sehe. Sie strahlen zwar, aber wirken irgendwie seltsam ausgewaschen, als wäre die Farbe mit den viele Jahren verblasst. Denn er wirkt alt, auch wenn sich die Haut noch straff und jung über sein Gesicht zieht... (und so weiter, spannend enden lassen)

3. Zusammenfassung normal:
Du kannst es auch so schreiben, inhaltlich, wie du es gemacht hast, aber nimm andere Redewendungen und versuche mehr heraus zu arbeiten, was deine Geschichte ausmacht. 

-> Versuche einfach aus dem Raster rauszukommen, aus diesem typischen: Alle machen den Klappentext so, ich benutz die gleichen Floskeln.

Note: 3