Kapitel 104 - "Das ist eine Lüge."

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Pov Chris

"Leute, ihr könnt euch eure dummen Begrüßungen sparen. Guten Morgen.", murrte ich, als Jay zu einem Spruch ansetzten wollte.
"Morgen. Und Christian, wie geht's dir so?", grinste Jay schließlich. "Gut.", antwortete ich stumpf. Ich wusste, dass er etwas anderes von mir hören wollte. Er und jetzt vermutlich auch alle anderen wollten wissen, was jetzt los war. Das sagten schon all die neugierigen Blicke der Jungs.
"Dürfte ich erfahren, worum es geht?", fragte Sep skeptisch.
"Ich und Dennis haben Chris und Daniela auf frischer Tat beim rumknutschen ertappt.", feixte Jay.
Sep zog eine Augenbraue hoch und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an. Man sah nicht, dass es ihn verletzte, er schaute mich mehr oder minder neutral an, aber die deutlichen Tränenspuren in seinem Gesicht verrieten seine Emotionen.
Entschuldigen schaute ich kurz zu ihm und versuchte dann zu die anderen anzugrinsen.
"Was war das denn jetzt?", fragte Brammen. "Es war das wonach es aussah.", antwortete ich provokant.
"Und wonach sollte es aussehen?", fragte Hardi weiter. "Wir sind zusammen.", beendete ich schließlich die Fragenstellerei.
"Glückwunsch!", lachte Hardi, "Dass du dir noch eine angelst, unfassbar." Ich zog einen Schmollmund:" Pff, was soll dass denn jetzt heißen?", lachte ich. "Ja okay, Leute. Themawechsel bitte.", unterbrach uns Peter etwas genervt. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck von ihm. Ihm passte etwas gerade nicht. So ganz und gar nicht.
"Jungs, ich geh kurz auf Klo.", meinte Sep leise und ging Richtung Aula. Hilflos schaute ich ihm hinterher und dann zu Peter, der in gewisserweise beleidigt oder so zu Boden schaute. Ich konnte es nicht ganz einordnen.
"Was ist denn jetzt mit dir falsch?", fragte Brammen und klopfte Peter auf die Schulter:" Gar nichts.", knurrte Piet als Antwort. "Das ist eine Lüge.", grinste Dennis. "Und wenn schon.", kam es von Peter zurück.

Pov Sep

Nur mühevoll hielt ich die Tränen zurück, bis ich die Kabinentür hinter mir verriegelt hatte.
Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte es ahnen müssen.
Ich hätte darauf gefasst sein müssen, dass er während ich mich in den Schlaf geheult habe mit ihr rumknutscht.
Insgeheim verarscht er dich doch eh nur und liebt sie!
Verzweifelt raufte ich mir die Haare und schluchzte leise. Das konnte doch nicht wahr sein!
Fast schon wie in Trance griff ich nach der Klinge in meiner Hosentasche, krempelte den Ärmel hoch und suchte nach einer freien Stelle. Viel Platz war da definitiv nicht mehr. Aber es reichte. Noch für heute.
Ich setzte die kalte Klinge an und schnitt drauf los.

Erster Schnitt.
Dafür, dass mich eh niemand will.
Zweiter Schnitt.
Dafür, dass ich immer alles falsch mache.
Dritter Schnitt.
Dafür, dass ich ständig überreagiere und alle nur belaste.
Vierter Schnitt.
Dafür, dass ich mein Leben nie in den Griff bekomme.
Fünfter Schnitt.
Dafür, dass ich ein schlechter Mensch bin.
Sechster Schnitt.
Dafür, dass ich immer zu viel verlange.
Siebter Schnitt.
Weil ich nichts besseres verdient habe.
Achter Schnitt.
Es kommt eh niemand, um mir zu helfen..
Neun.
Weil ich allen egal bin..
Zehn.
Es ist alles viel zu viel für mich...
Elf.
Kann ich bitte einfach sterben?
Zwölf.
Womit hab ich das alles hier verdient?
Dreizehn.
Es soll aufhören!
Vierzehn.
Ich will nichts mehr spüren...
Fünfzehn... Sechzehn... Siebzehn...

Bitterlich schluchzend verfolgte ich das Blut, wie es meinen Arm herrunter rannte und schließlich in dem Verband an meinem Handgelenk versickerte, bis dieser blutrot getränkt war.
Es war kein Platz mehr an meinem Arm, der Rest war bedeckt mit Narben und Verbändern.
Mit tränenverschleierten Augen betrachtete ich die tiefen Wunden. Einige klafften etwas auseinander. Andere sahen mehr aus wie Kratzer.
Ich war wütend auf mich, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Voller Unmut ließ ich die Klinge mit einem leisen Klirren zu Boden fallen und schluchzte wieder leise.
In solchen Momenten kam alles wieder hoch. Alles.
Für alles was ich je in meinem Leben falsch gemacht hatte hasste ich mich. Einschließlich diesem Moment, wo ich mich wieder nicht unter Kontrolle hatte. Wo ich wieder nur übertrieb.
Wimmernd hob ich die scharfe Klinge vom Boden auf. Vorsichtig säuberte ich sie mit der Innenseite meines Pullis und steckte sie wieder weg.
Zögerlich schaute ich die Wunden auf meinem Arm an. Dann striff ich einfach den Pullover drüber.
Mit wackeligen Beinen öffnete ich schließlich die Kabinentür und verließ die Toilette.

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LEUTE. ICH LEBE NOCH, HEY \O/

Ehh, liest das hier noch jemand? Falls ja, willkommen zurück °^°
Ich weiß tbh gar nicht, was ich sagen soll, geschweige denn wie ich diese riesige Pause rechtfertigen soll, aber ich bin wieder hier °^°
Ich würde ziemlich gerne einen Monolog darüber halten, was los war, aber das interessiert vermutlich niemanden so wirklich, deswegen sag ich einfach mal, dass es mir einfach nicht besonders gut ging ^^'
Ich weiß nicht, inwiefern ich hier regelmäßig weitermachen kann, aber ich wollte nur zeigen, dass ich noch hier bin, diese Geschichte nicht abgebrochen ist und dass es weitergeht \o/

~🔥

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⏰ Last updated: May 25, 2018 ⏰

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Balanced ~ PietSmiet #Seris FanfictionWhere stories live. Discover now