Kapitel 78 - "Hallo Hallo?"

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Pov Sep

Am Abend, als ich schon zu Hause war, ging es mir sehr schlecht. Warum, konnte ich mir selber nicht erschließen, denn der Abend war klasse gewesen. Aber trotzdem lag ich nur schlapp in meinem Bett und war fertig mit der Welt. Wie so oft schon übermannten mich einfach mitten in der Nacht die Tränen und ich brach in lautem Geschluchze aus.
Ich war mit der Situation maßlos überfordert. Ich kam einfach nicht klar. Und in solchen Situationen konnte mir nur eine Person helfen. Meine Mutter. Und was is mit der? Die is tot. Ich hatte praktisch niemanden, der mir helfenkonnte. Mit feuchten Augen schaute ich zu meinem Ärmel. Ja... Ja, das könnte jetzt helfen...

Pov Chris

Nach einpaar weiteren Stunden mit Dani machte ich mich schließlich auf den Weg zurück zum Quartier. Als ich meinen kleinen ich meinen kleinen Bruder vor der Tür sah, stöhnte ich genervt:" Junge, du kannst unseren Eltern sagen, dass ich nicht wiederkomme." Er klammerte sich an mir fest:" Das hat überhaupt garnichts mit Mum und Dad zutun! Ich will dich zurück. Ich brauch dich." - "Das kann ja sein, kleiner, aber ich will meine Eltern einfach nicht sehen.", meinte ich. "Na toll und was ist mit mir?! Denkst du ich bin gerne da?!", zischte er. "Wie meinst du das jetzt?", fragte ich. "Wie ich das meine? Alter, meine Mom terrorisiert mich fast! Die hat doch keine Ahnung, was Privatsphäre is, wetten, die wühlt gerade in meinen Sachen rum!", empörte er sich. "Und das ist ein Grund für mich, zurückzukommen? Ich komm erst zurück, wenn sich Mum entschuldigt.", erklärte ich, "Und du solltest jetzt nach Hause. Es ist spät." - "Mhhhhhh... Wenn du meinst...", grummelte er und ging wieder. Ich seufzte leisen. War es richtig, so egoistisch zu sein?
Das schlechtes Gewissen plagte mich, als ich mich auf's Sofa schmiss.
Ich entschloss mich schließlich dazu, auf den Balkon zu gehen und eine zu rauchen. Innerlich tat es mir ja schon fast leid, aber ich konnte einfach nicht anders...

Pov Sep

"Ausnahmsweise mal nicht übertrieben...", flüsterte ich, als ich die Schnittwunden betrachtete. Es waren 5 tiefe Schritte, die ordentlich bluteten, aber es war alles noch im Rahmen. Jetzt kam das schwierige am ganzen. Ich musste ins Bad. Ohne gesehen zu werden. Früher war das nie ein Problem, da mein Zimmer direkt neben dem Bad lag, aber jetzt musste ich einmal durch den ganzen Flur. Ich stand schließlich auf und schaute vorsichtig raus. Keiner da. Ich riskierte es einfach und tappste bis ins Bad, wo ich erleichtert die Tür zuknallte. Ob das so schlau war? In dem Moment interessierte mich das allerdings nicht. Denn die Versorgung der Wunden war für mich oberste Priorität. Auch wenn ich es für den Schmerz tat, Entzündungen sind einfach nicht wirklich schön.
Nachdem ich mit dem ganzen Zeug fertig war, verließ ich wieder das Bad und wollte mir etwas zu essen machen. Kochen konnte ich an meiner stelle nicht sagen, da 'essen machen' sich auf 'eine Pizza in den Ofen schieben' bezog.

Pov Chris

Plötzlich klingelte einfach mein Handy. Verwirrt über den Anruf ging ich ran:" Hallo hallo?", fragte ich. "Moin, Chris! Hier ist Mikkel. Die Jungs wollen irgendwie 'ne Party schmeißen, keine Ahnung... Ich sollte dich nur informieren. Nächsten Samstag Abend bei Pedda. Klar?" Ich brummte zustimmend:" Is okay..." Ich sah praktisch bildlich vor mir, wie Mikkel sich durch die Haare fuhr:" Und sonst? Alles cool?", fragte er. Ich seufzte:" Alles in Ordnung. Hardi hat sich bestimmt letztens genug über mich aufgeregt?", murmelte ich. "Oh ja, das war übel... Naja, wir sehen uns nächste Woche, bis dann!", meinte er. "Jo, hau rein...", grummelte ich und legte auf.
Dann schaute ich auf zum Himmel. Der Himmel war komplett dunkel. Kein Mond. Keine Sterne. Es war sehr windig und man konnte die Wellen hören, wie sie gegen die Stege flossen. Wären es nicht nur 2° gewesen, hätte ich vermutlich sogar draußen geschlafen, aber wie gesagt. Das Wetter.
Ich schlurfte aus unserem Zimmer raus und lief bis zur Eingangshalle, wo Marco saß. "Hey...", murmelte ich und setzte mich neben ihn. "Was ist los?", fragte er und machte sein Handy aus. "Gibt's was zu essen?", fragte ich hoffnungsvoll. Ich hatte seit zwei Tagen nichts vernünftiges mehr gegessen. "Hmm... Wenn du dich mit Tiefkühlpizza zufrieden gibst?", meinte er unsicher. Ich seufzte. Er wusste es. Ich wusste es. Tiefkühlfraß war einfach nichts für mich, aber ich musste. "...Ich hab eh keine Wahl... Gib den Scheiß her...", murmelte ich und seufzte wieder. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern:" Tut mir echt leid." - "Jaja, passt schon, alter! Gib mir einfach diese scheiß Pizza und dann is gut..."

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Uuuuund weiter :D

Balanced ~ PietSmiet #Seris FanfictionWhere stories live. Discover now