Kapitel 97 - "Du kannst ja nichts dafür."

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Pov Chris

"Tschüss, Leute.", verabschiedete ich mich von den Jungs. "Ja... Machs gut... Und pass auf dich auf!", meinte Piet. Ich rollte mit den Augen und versuchte zu grinsen:" Ja! Mach ich." - "Okay, hau rein, Kleiner.", meinte Brammen. Er hatte sich im Laufe des Tages etwas beruhigt, was Dani anging. Apropos. Nach dem ich Sep besucht hatte, wollte ich noch zu Dani fahren, um sie in den ganzen Scheiß einzuweihen. Hoffentlich machte sie mit... Nein, sie muss mitmachen! Sonst bin ich am Ende.
Schon nach wenigen Minuten stand ich vor Seps Haus und klingelte...
Seine Schwester machte auf. Sie sah echt fertig aus. Kein gutes Zeichen.
"Du bist Chris, nicht wahr? ", fragte sie erschöpft. "Ja...", antwortete ich, "Kann ich zu Sep?" Sie seufzte leise:" Ja,aber... Er... Er ist gerade nicht so belastbar...", murmelte sie und trat beiseite. "Ähm... Okay...", murmelte ich und ging rein. "Er ist im Wohnzimmer. Geradeaus durch die Tür, links auf dem Sofa." Verwundert hob ich den Kopf:" Warum nicht in seinem Zimmer?" Monoton antwortete sie:" Das hätte er nicht geschafft." Verunsichert tappste ich den mir vorgegebenen Weg entlang und öffnete vorsichtig die Tür. Ich spürte, wie ich zitterte. Warum, wusste ich nicht wirklich.
Ich erschrak, als ich Sep schon fast leblos auf dem Sofa liegen sah. Bleich wie eine Leiche. Sofort eilte ich zu ihm und kniete mich ans Sofa:" Hey... Kannst du mich hören?", murmelte ich. Sep ächzte leise und drehte sich zu mir. Seine Augen waren gerötet und sein Blick wirkte erschöpft. "Christian... Was machst du hier?" - "Ich wollte nach dir schauen... Was ist mit dir passiert?", fragte ich leise. "Kein Peil...", murmelte er und drückte den Kopf tiefer ins Kissen. "Hast du Schmerzen?", fragte ich weiter. "Wenn ich nicht übelst auf Medikamente wäre schon...", flüsterte er. Ich seufzte leise:" Willst du lieber schlafen?" - "Nein, auf keinen Fall! Ich will, dass du hier bleibst!", quengelte er und setzte sich auf. Ich musste auflachen:" Ist ja gut, aber bleib bitte liegen, das ist besser." Nur widerwillig legte er sich wieder hin. Man merkte ihm an, wie benommen er war. "Sicher, dass alles okay ist?", fragte ich. "Jaaa... Mir ist nur schwindelig, aber es geht...", brummte er und griff nach meiner Hand. Ich lächelte ihn beruhigend an. "Ich liebe dich...", murmelte er verträumt und erwiderte das Lächeln. "Ich dich auch.", antwortete ich. "Tut mir leid, was ich gestern alles gesagt hab, das war alles nicht so gemeint...", schob er deutlich leiser hinterher. "Nein, hör auf dich zu entschuldigen, du hattest doch recht!", lächelte ich. Plötzlich wirkte er total verstimmt:" Nein, hatte ich nicht... Ich muss dir einfach vertrauen und das tue ich! Wirklich... Also... Bleib bitte hier... Ich... Ich kann nicht ohne dich..." Verwundert legte ich den Kopf schief:" Wow, nicht gleich so sentimental. Ich bleibe solange du willst!", flüsterte ich liebevoll. Seine Augen wurden plötzlich glasig und und seine Lippen begannen zu beben. "Hey, nicht weinen, okay?", murmelte ich hilflos. Er schluchzte leise:" Weißt du... Es ist so scheiße plötzlich wie aus dem nichts alles zu verlieren... Und... Ich will dich nicht verlieren... Nochmal verkrafte ich das nicht...", wisperte er. "Musst du auch nicht.", antwortete ich, wischte ihm die Tränen von den Wangen und strich ihm die Haare aus dem Gesicht:" Hör bitte auf zu weinen... Ich bleibe bei dir." Er vergrub seinen Kopf in seinem Kissen:" Was hab ich nur getan, dass ich nur auf's Maul bekomme...?", kam es wimmernd von ihm.

Geil, wie antwortet man auf sowas? 

- 'Hey, du kriegst doch garnicht auf's Maul, ich meine, du hast Freunde, ein Haus und Essen!' - Das ist definitiv der falsche Weg. 

- 'Hey, sei doch froh, dass du zumindest mich hast!' - Ich werde schon aggressiv, wenn ich sowas eingebildetes denke.

- 'Joa, du bist halt echt ein armes Schwein und kriegst wirklich nur auf's Maul.' - Nicht sehr aufbauend.

"Du... Du hast nichts getan. Du kannst ja nichts dafür. Versuch es einfach positiv zu sehen", brummte ich. Manchmal würde ich gerne die Zeit zurückdrehen und Dinge anders sagen... "Positiv... Was ist bitte an meiner Lage positiv?"

'Du hast zumindest genug zu essen und ein Haus', rief die eine Stimme in mir. Mein Ego schluchzte:'Bin ich denn garnichts wert?!' und der Realist in mir stimmte ihm völlig zu.

"Du merkst es doch selbst. Du weißt selbst nicht, was du sagen sollst.", murmelte er. Ich seufzte laut:" Sep, was kann ich tun, damit es dir besser geht? Ich will nicht, dass du in Selbstmitleid versinkst." - "Bleib einfach hier... Das macht mich glücklich...", brummte er. "Sehe ich ja...", antwortete ich. Er schniefte:" Dass ich jetzt weine hat nichts mit dir zutun, bleib bitte hier.." Ich seufzte und vergrub meinen Kopf in seiner Decke:" Ich würde ja bleiben, aber ich halte es nicht aus! Ich hab scheiße gebaut und brauch Hilfe von meiner besten Freundin... Außerdem kann ich dich nicht so kraftlos und schwach sehen, das tut mir weh...", seufzte ich verzweifelt. Ich spürte eine Hand, die mir über die Schulter strich:" I-ich bin nicht kraftlos... Das war nur ein kleiner Absturz, mir geht's gut. Alles in Ordnung...", flüsterte Sep," Und was hast du bitte gemacht, dass du so dringend Hilfe brauchst?" Ich verkrampfte mich kurz, krallte mich in der Decke fest und schaute ihm anschließend wieder in die Augen:" Ich hab den Jungs erzählt, dass ich auf sie stehe."

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Tut mir leid, dass das Kapitel so seltsam geworden ist 😅

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Balanced ~ PietSmiet #Seris FanfictionKde žijí příběhy. Začni objevovat