Kapitel 92 - "Nichts hat mehr einen Sinn!"

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Pov Brammen

"So sieht's also aus...", murmelte Peter, als wir über der Straße in dem Glastunnel waren. Dieser kleine 'Schlauch' verband Hauptbahnhof und Einkaufszentrum. Da es schon spät war, waren wir die einzigen hier oben. "Jungs, ich wollte euch danken.", meinte Hardi, "Ich sag das viel zu selten, abed ich bin so dankbar, dass ihr hier seid." Jay lächelte etwas:" Das hört man gerne... Aber ich denke, ich spreche im Sinne der Gruppe, wenn ich sage, dass ich dich auch lieb habe..." Ich nickte:" Ich bin euch allen dankbar. Jedem einzelnden." Peter lachte:" Ihhhh, kitschig! Aber mal serious. Das ist klar. Das müssen wir nicht so sagen." Hardi legte den Kopf schief:" Doch, schon. Ab und zu muss man sich das einfach sagen. Ich find, das geht manchmal total unter..." Peter zuckte nur mit den Schultern:" Wenn ihr meint. Aber ihr wisst, dass ihr die Besten seid, das muss ich euch nicht erklären."

Pov Sep

"Mica, ohne Scheiß, ich bin am Ende, ich kann echt nicht mehr...", flüsterte ich. Sie drückte mich näher an sich:" Leg du dich am besten schon mal hin. Ich bring dir deine Pizza, die unten ist, du isst die und gehst dann pennen, okay?", schlug sie vor. "Okay...", wisperte ich. "Dann warte einfach hier, ich bring sie kurz.", meinte sie und stand auf. Müde, aber auch ängstlich schaute ich ihr hinterher. Ich hatte tierische Angst. Nicht vor dem Tod, sondern vor dem, davor. Die Schmerzen, die Qualen. Und ich stand praktisch vor diesem Abgrund. Nur noch mit einem Fuß wirklich auf der Klippe des Lebens. Mit dem anderen schon über den Abhang. Der Druck war unfassbar stark. Plötzlich gaben meine Muskeln einfach nach und ich sackte kraftlos nach hinten weg. Mir wurde schwindelig und ich versuchte mich vernünftig zu orientieren. Es fühlte sich an wie Blutverlust, aber das war es nicht. Spontan überkamen mich wieder die Tränen und ich brach wieder in lautem Geschluchze aus. Ich wusste mir nicht zu helfen. Klar, rumheulen half mir auch nicht, aber ich hatte keinen Anhaltspunkt mehr und war komplett durcheinander. Zudem hatte ich gerade das Gefühl, gleich den Löffel abgeben zu müssen, aber das nur nebenbei. Vorsichtig setzte ich mich wieder hin und schloss meine brennenden Augen. Die Tür ging wieder auf und Mica kam herein. "Alles noch okay?", hörte ich sie unsicher fragen. "Ist das eine ernst gemeinte Frage?!", schluchzte ich, "Ich weiß, ich war schon immer weit unten, aber jetzt bin ich echt am Boden angekommen! Nichts hat mehr einen Sinn! Garnichts!" - "Sag sowas nicht! Es wird alles wieder gut, ich versprech es dir!", meinte Mica und setzte sich mit der Pizza neben mich. Ich seufzte kraftlos, als mein Handy auch noch klingelte. "Geh ran!", ermutigte mich Mica. Ich rollte etwas mit den Augen, ging aber schließlich ran. "Hallo?" Leider hatte ich nicht aufs Display geschaut und wusste nicht, mit wem ich sprach. "Junge, was ist dir denn passiert?", hörte ich Cynthias raue Stimme fragen. "Erzähl ich dir morgen... Warum hast du angerufen...?", murmelte ich. "Ich wollte wissen, wie es dir geht. Heute morgen war ja nicht wirklich.", antwortete sie. "Dann is ja gut... Naja, ich sag dir alles morgen... Tschüss..." - "Warte ma-!" Aufgelegt.
"War es Chris?", fragte Mica. "Nein, das war Cynthia."

Pov Brammen

"Jo, bis morgen Jay!", lächelte ich und umarmte ihn, "Wir sehen uns auch morgen, Hardi!" Ich gab ihm noch einr Fist und wartete darauf, dass Peter sich ebenfalls verabschiedete. Dann gingen wir zusammen zur Bushaltestelle. "Und? Wie geht's dir so? Du hast heute nicht soviel gelabert.", stellte Peter fest. Ich schaute verträumt auf den nassen Boden, der den Mondschein spiegelte. "Ja, wat willste machen? Ich war halt etwas müde und so...", antwortete ich, "War mir heute zu anstrengend... Außerdem hab ich echt nachgedacht, wie es weitergeht." Fragend schaute Peter zu mir hoch:" Mit welchem Ergebnis?" Ich grinste:" Keins. Ich brauche keinen Plan zum Leben." - "Willst du damit sagen, du hast keine Angst vor der Zukunft? Du machst dir keine Sorgen um Chris?", fragte der Kleinere ohne deutbaren Unterton. "Nein und ja. Die Zukunft will mir nichts böses, solange ich in der Gegenwart nicht versage. Mir um Chris Sorgen machen tu ich schon, aber denk mal nach. Er ist von uns der Älteste und wenn er meint, dann isoliert er sich halt von uns. Du kannst ja seinen Entschluss nicht beeinflussen. Wenn er meint, dass er es besser weiß, dann wird es schon stimmen und es wird ihm helfen. Wenn er mehrfach auf Nachfrage abblockt, dann ist es seine Schuld, wenn er keine Hilfe kriegt.", erwiderte ich. "Das klingt so als wäre dein emotionaler Draht zu ihm gleich null. Als wäre er dir egal.", murmelte Peter. "Ist er nicht. Bei ihm denke ich, dass er weiß, was er tut. Es ist tiefes Vertrauen, was ich zu ihm habe. Er muss selber mit seinem Problem fertig werden, bevor er mit uns darüber redet.", erklärte ich stand von meinem Platz auf, da ich den Bus an der Ampel erkannte. Nachdem wir beide uns einen Platz im leeren Bus gesichert hatten, antwortete Peter:" Aber er leidet doch, das siehst du ja! Und ich sehe es als meine Pflicht, ihm zu helfen. Er hat mir immer geholfen, wenn es mir schlecht ging und jetzt soll ich ihn im Stich lassen, weil es ihm peinlich ist so zerbrechlich zu sein?" - "Du lässt ihn nicht im Stich, wenn er keine Hilfe will.", seufzte ich. "Er traut sich nur nicht. Ich bin mir sicher, dass er gerne reden würde, aber es halt nicht kann..." Ich räusperte mich kurz:" Themawechsel? " - "Ja, Themawechsel."






Ich hab nix zu sagen :^) Wollte euch nur mitteilen, dass die Lesenacht vermutlich am Freitag sein wird, aber schonmal vorweg: Sie wird nicht lang. In letzter Zeit bin ich nämlich dauerkrank und ertrag Licht überhaupt nicht, bitte nicht schlagen. Wir lesen uns dann :3

Balanced ~ PietSmiet #Seris FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt